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Roxy: Pechschwarze Komödie mit Devid Striesow, in der ein gewöhnlicher Taxifahrer in Gangster-Geschäfte verwickelt wird.

Handlung und Hintergrund

Als alleinstehender Taxifahrer Anfang 50 ist Thomas Brenners (Devid Striesow) Alltag nicht von vielen unvorhergesehenen Überraschungen und Nervenkitzel geprägt. Das scheint ihm auch nicht viel auszumachen, am liebsten wäre er meistens für die Welt um ihn herum unsichtbar. Eine Gruppe ungewöhnlicher Fahrgäste bringt jedoch unverhofft frischen Wind in Thomas‘ Leben, als sie sein Taxi mit ihrem riesigen Kampfhund Roxy betreten und ihn als ihren Fluchtfahrer nutzen. Der Chef der dubiosen Bande, Levan (Vakho Chachanidze), findet sofort Gefallen an Thomas, der keine Fragen stellt und zuverlässig seinen Dienst macht, und kommt kurz darauf erneut auf ihn zurück. Anfangs führt Thomas weitere Fahrten und andere Gefallen nur wegen des Geldes aus, doch bald schon ändern sich seine Motive. Er trifft auf Liza (Camilla Borghesani), Levans attraktive Ehefrau und deren gemeinsamen Sohn Vova (Raphael Zjambakiyev) und findet sich schon bald in einer brenzligen Situation zwischen Lügen, Freundschaft, Liebe und Loyalität wieder, die ihm ungeahnte Fähigkeiten entlockt.

„Roxy“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Der georgische, in Deutschland lebende Filmemacher Dito Tsintsadze räumte bereits Preise in San Sebastian und Locarno ab und trat mit seinem jüngsten georgischen Film „Shindisi“ im Oscar-Rennen 2020 für den besten ausländischen Film an. Mit „Roxy“ bringt der Regisseur einen lustigen und zugleich spannenden Thriller auf die Leinwand, in dem sich das Leben eines einfachen Mannes unvorhergesehen und zunächst schleichend wandelt, bis dieser einem stetig steigenden Druck standhalten muss. In der Hauptrolle als Taxifahrer Thomas steht der deutsche Schauspieler Devid Striesow („Im Westen nichts Neues“) vor der Kamera. In weiteren Rollen sind Vakho Chachanidze, Camilla Borghesani, Ivan Shvedoff, Sandro Kekelidze und Thorsten Merten zu sehen.

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Der komödiantische Thriller „Roxy“ startet am 25. Januar 2024 in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Dito Tsintsadze
Produzent
  • Thomas Niessner,
  • Elaine Niessner
Darsteller
  • Devid Striesow,
  • Thorsten Merten,
  • Camilla Borghesani,
  • Vakho Chachanidze,
  • Ivan Shvedoff,
  • Sandro Kekelidze
Drehbuch
  • Dito Tsintsadze

Kritikerrezensionen

  • Roxy: Pechschwarze Komödie mit Devid Striesow, in der ein gewöhnlicher Taxifahrer in Gangster-Geschäfte verwickelt wird.

    Mit seinem neuen Film, der nach „God of Happiness“ aus dem Jahr 2015 zweiten Zusammenarbeit mit der Stuttgarter East End Filmproduktion von Tommy und Elaine Niessner, die zuletzt mit „Borga“ gehörig Staub aufwirbelten, eröffnete der in Deutschland lebende Georgier Dito Tsintsadze auf dem 26. PÖFF in Tallinn die neu gegründete Reihe Critics‘ Picks und feierte dort vor ausverkauftem Haus einen stürmischen Publikumserfolg. Die ausführenden Produzenten von „Roxy“ sind Kamran Sardar Khan und Michel Vandewelle; den Weltvertrieb hat atlas international übernommen. Ganz leicht lassen sich die Filme Tsintsadzes, der bereits 1993 in Locarno einen Silbernen Leopard und 2003 die Goldene Muschel in San Sebastian (für seinen bekanntesten Film, „Schussangst„) gewinnen konnte, nicht einordnen.

    Ein Blick ins Archiv von Blickpunkt:Film findet für „Schussangst“ die Beschreibungen „poetischer und rätselhafter Thriller“ und „Verbindung von Loser-Krimi mit der zärtlichen Sicht auf Außenseiter“; „Lost Killers“ nannte unsere Rezensentin „skurrile Ganovenkomödie mit lakonischem Witz und melodramatischen Momenten um eine Handvoll kleinkrimineller Außenseiter aus aller Herren Länder, die sich in Mannheim gefunden haben“. All diese Zitate lassen sich ohne Reibungsverlust auch auf „Roxy“ übertragen, abgesehen davon, dass die Handlung etwas mehr als 50 Kilometer von Mannheim angesiedelt ist, in Karlsruhe. In jedem Fall sind die Beschreibungen zielführender als der Vergleich im Festivalkatalog mit „Taxi Driver„. Zwar steht auch hier ein Taxifahrer im Mittelpunkt, und mit ein bisschen Verbiegen könnte man ihn auch in einer Ahnenreihe mit den „god’s lonely men“ von Paul Schrader sehen. Aber Thomas Brenner hat keinen gewaltsamen Knochen im Körper, droht nicht im Entferntesten jemals zu explodieren oder sonst irgendwie aktiv zu werden: Wunderbar gespielt von Devid Striesow, der mit einem Wimpernschlag ganze Geschichten erzählt, ist dieser Thomas Brenner ein Mann ohne Eigenschaften, die gelebte Indifferenz, bloß nicht auffallen, bloß nicht involviert werden, nie mehr als ein Gesicht in der Menge, auch wenn er hinter dem Steuer sitzt: Den Ton geben die an, die er chauffiert. Am ehesten lässt sich „Roxy“ beschreiben als pechschwarze Komödie über einen lächerlichen Mann, dem es am Ende gelingt, am lautesten zu lachen. Wenn er denn laut lachen würde.

    Mit wachsender Faszination sieht man dem zunächst so unauffälligen Film zu, wie sein unauffälliger Held in eine große Sache reingezogen wird, weil er natürlich auch niemals Nein sagt: Drei bedrohliche Russen und ihr Kampfhund Roxy nehmen seine Dienstleistung in Anspruch und verstricken ihn in immer groteskere Situationen. Wann wird er einschreiten, wann wird er brechen, fragt man sich als Zuschauer, während man miterlebt, wie immer schrecklichere Dinge geschehen, bei denen Thomas Brenner stets dabei ist und bei denen es schließlich um Leben und Tod, Mord und Totschlag geht. Und dann auch um eine unerwartete Romanze, als die Frau eines der Russen und ihr Sohn sein Herz zu wärmen beginnen. Der Witz ist, wie Dito Tsintsadze seinen Taxifahrer die Umwelt manipulieren lässt, um zu dem zu kommen, was er will. Der Regisseur sucht dabei keine schönen Bilder. Er sucht nach den richtigen Bildern, auch wenn die schmucklos und manchmal auch hässlich sind. Und doch sitzt ihm dem Filmemacher der Schalk im Nacken bei dieser Geschichte, die so schrecklich und unerhört ist, so konsequent und schelmenhaft, dass man die Augen nicht von der Leinwand wenden kann, bis zum allerletzten Schlenker.

    Thomas Schultze.
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