Während im Kino gerade „Thor: Love and Thunder“ läuft, gibt es bei Netflix das wahre Blockbuster-Highlight des Jahres zu sehen.
Die indische Filmindustrie zählt zu den größten der Welt und beeindruckt immer wieder durch gigantische Produktionen und beeindruckende Computereffekte. Trotzdem führt das indische Kino im Westen ein Nischendasein und wird häufig auf Bollywood-Filme, also die Hindi-sprachigen Produktionen, reduziert, die für ihre langen Laufzeiten, opulenten Musical-Sequenzen und melodramatischen Szenen bekannt sind. Dabei gibt es in Indien zahlreiche regionale Filmindustrien, die in unterschiedlichen Sprachen arbeiten und auch eine Indie-Szene. Mit dem Action-Feuerwerk „RRR“ erobert Indien aber seit einigen Monaten auch den Westen. Bei Netflix könnt ihr das Phänomen selbst erleben.
„RRR“, der Titel steht für „Rise, Roar, Revolt“, spielt im britisch-besetzten Indien der 1920er-Jahre. Als das kleine Mädchen Malli (Twinkle Sharma) von dem bösartigen Governor Scott (Ray Stevenson) und seiner Frau Catherine (Alison Doody) gewaltsam aus ihrem Dorf entführt werden, begibt sich der Krieger Komaram Bheem (N.T. Rama Rao Jr.) auf die Suche nach dem Kind. Gleichzeitig soll der Polizist Alluri Sitarama Raju (Ram Charan), der für die Briten arbeitet, die Befreiung verhindern. Als die beiden aufeinandertreffen, werden sie schnell beste Freunde, ohne zu wissen, dass sie gegenteilige Ziele verfolgen. Der Trailer liefert euch einen Ersteindruck von dem Film:
Darum ist „RRR“ ein Meisterwerk
Diese kurze Zusammenfassung der Handlung wird der epochalen Größe des Films allerdings überhaupt nicht gerecht. Denn neben der emotionalen Geschichte über Freundschaft erwartet euch in dem Film außerdem eine romantische Komödie, grandiose Actionszenen, die ihr sicherlich so noch nicht gesehen habt und die vielleicht besten Musical-Sequenzen des indischen Kinos.
Für westliche Zuschauer*innen kann die Mischung von Genres, die überhöhte Inszenierung der Action und Mystifizierung der Hauptfiguren zu Beginn etwas befremdlich wirken, allerdings sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Denn „RRR“ entfaltet über eine Laufzeit von etwas mehr als drei Stunden einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Besonders das Ende ist Films ist sowohl inszenatorisch als auch erzählerisch so befriedigend, wie ein Finale nur sein kann. Nicht nur jede Action- und Musicalszene ist bis ins letzte Detail durchchoreografiert, auch visuell ist „RRR“ unfassbar beeindruckend und übertrifft viele Hollywood-Produktionen.
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Regisseur S.S. Rajamouli hat mit seinen beiden vorherigen Filmen „Baahubali: The Beginning“ (den Film könnt ihr hier kostenlos bei Amazon Prime Video streamen) und „Baahubali 2: The Conclusion“ bereits das indische Kino erobert. Letzterer ist der erfolgreichste indische Film aller Zeiten. Doch auch „RRR“, der bis dato teuerste indische Film, befindet sich seit dem Start am 25. März 2022 auf einem Höhenflug und hat gute Chancen „Baahubali 2“ den Rang abzulaufen. Weltweit hat der Film schon über 99 Millionen US-Dollar eingespielt (via BoxOfficeMojo).
Auf Netflix ist „RRR“ leider nur in Hindi verfügbar, obwohl die Originalsprache eigentlich Telugu ist. Trotzdem lohnt sich auch diese Version des Meisterwerks, vor allem da die beiden Stars den Film in Hindi und einigen weiteren Sprachen selbst synchronisiert haben. Um die Magie des Films wirklich zu erleben, sollte man „RRR“ am besten mit anderen Leuten genießen.
Welche Filme dieses Jahr noch im Kino anliefen und welche noch kommen, könnt ihr im Quiz entdecken: