Ab sofort startet im Stream ein Meeresabenteuer, das kleine „Arielle“-Fans erschrecken könnte. Krake und Meerjungfrau tauschen hier die Rollen von Gut und Böse.
Mit „Ruby taucht ab“ startete am 29. Juni 2023 der neueste Animationsfilm aus dem Hause DreamWorks, das bereits Filme wie „Shrek: Der tollkühne Held“, „Kung Fu Panda“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ hervorbrachte, in den deutschen Kinos. In diesem Meeresabenteuer geht es um High-School-Schülerin Ruby, die mit ihrer Krakenfamilie getarnt unter den Menschen lebt und sich nichts sehnlicher wünscht, als mit ihrem Schwarm Connor auf den Abschlussball zu gehen. Das Problem: Die Party findet auf einem Boot statt und der Ozean ist tabu für sie. Denn was Ruby nicht weiß, ist, dass sie aus einer Familie mächtiger Riesenkraken stammt. Als eine neue Mitschülerin auftaucht, droht Rubys Geheimnis aufzufliegen, denn Chelsea ist nicht nur schön und beliebt, sondern eine Meerjungfrau, die nichts Gutes im Schilde führt.
Im Trailer könnt ihr euch einen ersten Eindruck von „Ruby taucht ab“ verschaffen:
„Ruby taucht ab“ könnt ihr ab sofort bei Sky und WOW streamen oder zum Beispiel als digitale Version bei Prime Video und DVD und Blu-ray bei Amazon kaufen. Der Animationsfilm über wundersame Meeresbewohner lädt die ganze Familie auf ein fantasievolles Unterwasserabenteuer ein. Doch eignet sich eine Geschichte, in der die Meerjungfrau zum Monster wird, auch für die Kleinsten? Was euch in „Ruby taucht ab“ erwartet, ab wie viel Jahren der Animationsfilm freigegeben ist und für welches Alter wir ihn idealerweise empfehlen, erfahrt ihr in unserem Elternguide.
„Ruby taucht ab“ Altersfreigabe: offizielle Einschätzungen durch FSK, JMK und MPAA
In Deutschland ist das Animationsabenteuer durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) mit FSK 0 bewertet und somit ohne Altersbeschränkung freigegeben. Auf der offiziellen Website der FSK findet man jedoch die Angabe, dass der neueste Trailer mit FSK 6 bewertet wurde – im Gegensatz zum erstveröffentlichten Trailer mit FSK 0. Daraus lässt sich schließen, dass der Film möglicherweise einige Sequenzen enthält, die eher für Schulkinder anstatt Kleinkinder geeignet sind.
In diesem Video könnt ihr euch zum Vergleich den Trailer ansehen, für den das Label FSK 6 vergeben wurde:
Die österreichische Prüfbehörde JMK gibt den Film insgesamt erst ab sechs Jahren frei. Auch die US-amerikanische MPAA vergibt für „Ruby taucht ab“ ein sogenanntes PG-Rating. Das heißt „Parental Guidance Suggested“ und empfiehlt damit eine elterliche Anleitung für Kleinkinder, womit das Label am ehesten dem deutschen FSK 6 entspricht. Einige Inhalte könnten für kleine Kinder nicht geeignet sein, lautet die Botschaft des PG-Ratings.
Auch wenn der Animationsfilm also in Deutschland prinzipiell keine Altersbeschränkung hat, könnten die höhere Altersfreigabe für Trailer 2 und die strengere Einstufung in Österreich und den USA dafür sprechen, dass „Ruby taucht ab“ sich eher für Schulkinder eignet. Die beiden Trailer geben euch sicherlich schon einen guten Eindruck, was euch und eure Kinder in diesem Animationsfilm erwartet. Im Folgenden erläutern wir im Detail, für welches Alter „Ruby taucht ab“ idealerweise empfohlen wird, wie wir den Film nach Sichtung einschätzen und welche konkreten Aspekte des Films möglicherweise für Kleinkinder weniger geeignet sein könnten anhand von Beispielen.
Altersempfehlung für „Ruby taucht ab“: Ideal für Kinder ab 8 Jahren
Das Portal KinderFilmWelt des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums (hier könnt ihr die ausführliche Einschätzung der KinderFilmWelt zu „Ruby taucht ab“ lesen) empfiehlt „Ruby taucht ab“ ab acht Jahren. Dieser Empfehlung schließt sich auch die österreichische JMK an, die den Film ja offiziell ab sechs Jahren freigibt. Die Jugend Filmjury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) gibt eine ähnliche Einschätzung und empfiehlt „Ruby taucht ab“ ab sieben Jahren, mit der Begründung, der Film könne für kleinere Kinder zu gruselig sein.
Nach Sichtung des Films schließen wir uns dieser Altersempfehlung der KinderFilmWelt frühestens ab acht Jahren an an, da die Coming-of-Age-Thematik des Animationsfilmes rund um Teenager Ruby ältere Kinder und Heranwachsende vermutlich eher anspricht. Die teilweise actiongeladene, etwas komplexere Handlung sowie den Humor können Schulkinder vermutlich besser verstehen als die Kleinsten, die der Handlung vielleicht nicht reibungslos folgen können.
„Ruby taucht ab“ behandelt Themen wie Selbstfindung, Familie, Liebe, die Angst vor dem Unbekannten und Akzeptanz in Form einer charaktergetriebenen Komödie und interpretiert die mystischen Wesen der Riesenkraken und Meerjungenfrauen neu. Obwohl der Film grundsätzlich kindgerecht gestaltet ist und durch positive Identifikationsfiguren eine positive Grundstimmung hat und Spannungsmomente stets positiv aufgelöst werden, kommen auch dramatischere Situationen vor und einzelne, im Grunde harmlose Aspekte könnten für Kleinkinder eventuell sogar als gruselig empfunden werden. Viele schnelle, actiongeladene Szenen mit schnellen Schnittfolgen könnten jüngere Zuschauer*innen womöglich überfordern. Dahingehend könnte auch die Aufmerksamkeitsspanne bei Kleinkindern für die Laufzeit von rund 92 Minuten zu kurz sein.
Das Böse im Meer: Darum könnte „Ruby taucht ab“ für Kleinkinder gruselig sein
– Achtung: Ab hier folgen leichte inhaltliche Spoiler zu „Ruby taucht ab“! –
Zu Anfang hat Ruby Angst vor dem unbekannten Ozean. Als ihr Mitschüler Connor beinahe ertrinkt, springt sie ihm nach, wobei sie im düster und bedrohlich wirkenden Ozean Panik bekommt und beinahe selbst ertrinkt, bevor ihre Krakenfähigkeiten freigesetzt werden. Viele Szenen unter Wasser sind schnell und könnten die Kleinsten überfordern. An eine realistischere Optik angelehnt sind alle Szenen im Meer relativ düster dargestellt, wobei die Kraken und andere Meereskreaturen durch bunt leuchtende Elemente auch genug Licht bringen.
Anders als in „Arielle, die Meerjungfrau“ sind die Kraken nicht böse, sondern beschützen den Ozean vor böswilligen Meerjungfrauen. Chelsea ist äußerlich eindeutig der Disneys Arielle von 1989 nachempfunden, wobei die beliebte, jedoch eitle und egoistische Meerjungfrau als Kontrastfigur zum missverstandenen Kraken Ruby dient. Der Twist, dass Chelsea ihre Freundschaft nur vortäuscht und eigentlich ihre eigenen bösen Zwecke verfolgt, ist für ältere Kinder und Erwachsene sicher vorhersehbar, könnte die Kleinsten allerdings schocken beziehungsweise erschrecken. Am Ende verwandelt sich die hübsche Meerjungfrau Chelsea in ein riesiges, rachsüchtiges Monster, dass sich an Ruby und ihrer Krakenfamilie rächen und die Herrschaft über das Meer an sich reißen will. Besonders kleine Kinder, die Meerjungfrauen als Heldinnen lieben, könnten sich durch diese Darstellung erschrecken und den Anblick womöglich gruselig finden.
Fazit: Für wen lohnt sich der Film?
Nichtsdestotrotz ist „Ruby taucht ab“ ein visuell atemberaubendes und mitreißendes Animationsabenteuer mit viel Fantasie, Humor und Herzlichkeit, spannender Action sowie faszinierenden Charakteren, das im Kino eine tolle Unterhaltung für die ganze Familie bietet. Der Film sticht besonders durch seine komödiantischen Elemente und die rührende und positive Botschaft hervor, die dazu aufruft, seine eigene Kraft zu entfalten und die eigene Individualität zu akzeptieren und schätzen.
Ob der Animationsfilm auch für Kinder unter sechs Jahren geeignet ist, müssen Eltern für ihre Kinder am Ende natürlich selbst entscheiden, da dies von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann. Wir empfehlen „Ruby taucht ab“ allerdings eher für Schulkinder und Heranwachsende, die sich mit dem Teenager Ruby und ihren Problemen vermutlich eher identifizieren können, die actiongeladene Handlung besser verstehen und durch den Humor besser unterhalten werden. Wir denken jedenfalls, dass auch Eltern, die mit ihren Kindern „Ruby taucht ab“ sehen, wundervoll unterhalten werden.
Apropos Arielle: Wie gut kennt ihr euch eigentlich mit Disney-Filmen aus? Macht den Test: