Langsam nimmt die Neuverfilmung von Stephen Kings „Running Man“ Form an – zumindest in Sachen Besetzung, die um Marvel-Star Josh Brolin erweitert wird.
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Bestseller-Autor Stephen King kaum Gefallen an den Leinwandadaptionen seiner literarischen Werke findet. Selbst „Shining“ von Regie-Titan Stanley Kubrick hat King geradezu verrissen. Im Dokumentarfilm „A Night At The Movies: The Horrors of Stephen King“ erklärte er (via Far Out Magazine):
„Ich halte ‚Shining‘ für einen wunderschönen Film und er sieht fantastisch aus und ist – wie ich bereits gesagt habe – wie ein großer, schöner Cadillac ohne Motor. Als der Film in die Kinos kam, fielen viele Kritiken nicht sonderlich positiv aus; und ich war einer dieser Kritiker*innen. Damals habe ich den Mund gehalten, aber er hat mir nicht besonders gut gefallen.“
Eine weitere Verfilmung, die dem Meister ebenso wenig munden wollte, war Paul Michael Glasers „Running Man“, basierend auf Kings Roman „Menschenjagd“, den er allerdings zunächst unter seinem Pseudonym Richard Bachman veröffentlichen ließ. Abgesehen davon, dass der 1987er-Actionfilm de facto nur noch das Grundgerüst mit der Vorlage gemein hat, störte sich King vor allem an der Besetzung der Hauptrolle mit Arnold Schwarzenegger. Die bloße Präsenz des muskulösen Actionstars führte die eigentliche Intention eines unscheinbaren Jedermanns, der sich gegen das System auflehnt, ad absurdum.
Da dürfte es ihn außerordentlich freuen, dass der britische Filmemacher Edgar Wright („Shaun of the Dead“) eine Neuverfilmung von „Running Man“ plant, die sich sehr viel enger an die Vorlage halten soll; und damit quasi die erste wirkliche Verfilmung darstellen wird, wenn man so will. Für die Rolle des Ben Richards ist Hollywoods Shooting-Star Glen Powell („Top Gun: Maverick“) gesetzt. In weiteren Rollen werden Katy O’Brian („Love Lies Bleeding“), Karl Glusman („Civil War“) sowie Daniel Ezra („All American“) zu sehen sein.
Nun berichtet Deadline, dass Wright den Fiesling für seine Adaption gefunden hat: Niemand Geringerer als Josh Brolin („No Country for Old Men“) soll sich Powell in den Weg stellen. Vom Big Baddie des Marvel Cinematic Universe (MCU) in Form von Thanos zum großen Endboss in „Running Man“ also. Es heißt, Brolin sei in den finalen Verhandlungen, es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Aktuell ist er als etwas leichtgläubiger Zwillingsbruder von Peter Dinklage in der Krawall-Komödie „Brothers“ auf Amazon zu sehen.
Am 1. Februar 2025 startet übrigens mit „Der Affe“ die nächste King-Adaption in den hiesigen Kinos. Den Teaser-Trailer dazu könnt ihr hier ansehen:
„Running Man“: Wen wird Josh Brolin spielen?
Was nicht kommuniziert wurde, ist die spezifische Rolle, die der 56-Jährige in „Running Man“ spielen wird. Drei potenzielle Rollen wären denkbar: Brolin könnte den Programmdirektor der tödlichen Show „The Running Man“, Fred Victor, verkörpern und hätte damit eine eher passive Rolle als Mann, der die Strippen zieht. Er könnte aber auch den Moderator Bobby Thompson spielen. Auch möglich wäre Evan McCone, Anführer der Jäger*innen, die hinter Ben Richards her sind. Die Quellen von Deadline haben allerdings angedeutet, dass er eher den Strippenzieher geben wird. Was es letzten Endes sein wird, sieht das geneigte Publikum am 20. November 2025, wenn „Running Man“ in den deutschen Kinos startet.
Auch wenn Schwarzenegger als Ben Richards in „Running Man“ nicht den Segen von Stephen King erhalten hat, zählt der Film unter Fans als kleine Kultperle mit B-Charme. Schwarzenegger selbst mochte den Film und äußerte in einem Interview mit The Arnold Fans in 2014 die Hoffnung auf eine Fortsetzung: „Ich hoffe, dass sich niemand dazu entschließt, den Film ohne mich zu machen“, sagte er damals. Auweia, Edgar Wright. Was ihr sonst noch so über die steirische Eiche wisst, könnt ihr uns mit diesem Quiz zeigen: