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Russendisko: "Russendisko" erzählt die Geschichte der drei unzertrennlichen jungen Russen Wladimir, Mischa und Andrej, die im Sommer 1990 die Gunst der Stunde nutzen und nach Deutschland immigrieren, um hier ihr Glück zu machen. Mit ein paar wenigen Rubeln in der Tasche, die ihnen schnell durch die Finger rinnen, kommen sie in Ost-Berlin an ... und entdecken gemeinsam eine Stadt, die Anfang der Neunziger vielleicht der spannendste...

Handlung und Hintergrund

Die jungen Russen Wladimir, Mischa und Andrej, unzertrennliche Kumpels seit Kindheitstagen, nutzen im Sommer 1990 die Gunst der Stunde, um von der Sowjetunion nach Deutschland zu immigrieren. Mit ein paar Rubel in der Tasche kommen sie in Ostberlin an. Andrej träumt vom schnellen, großen Geld und Mischa von einer glanzvollen Karriere als Musiker. Nur Wladimir weiß nicht so recht, was er will, dafür hilft er, wo er kann. Aber dann trifft er die Tänzerin Olga, die schönste Frau, die er jemals gesehen hat.

Die jungen Russen Wladimir, Mischa und Andrej, unzertrennliche Kumpels seit Kindheitstagen, nutzen im Sommer 1990 die Gunst der Stunde, um von der Sowjetunion nach Deutschland zu immigrieren. Mit ein paar Rubel in der Tasche kommen sie in Ostberlin an. Andrej träumt vom schnellen, großen Geld und Mischa von einer glanzvollen Karriere als Musiker. Nur Wladimir weiß nicht so recht, was er will, dafür hilft er, wo er kann. Aber dann trifft er die Tänzerin Olga, die schönste Frau, die er jemals gesehen hat.

Drei junge Russen kommen nach dem Fall der Mauer nach Berlin und suchen dort nach dem großen Glück. Verfilmung der Geschichtensammlung von Wladimir Kaminer, die mit magischem Realismus von der Zeit nach dem Mauerfall erzählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Ziegenbalg
Produzent
  • Christoph Hahnheiser,
  • Arthur Cohn
Darsteller
  • Matthias Schweighöfer,
  • Friedrich Mücke,
  • Christian Friedel,
  • Peri Baumeister,
  • Susanne Bormann,
  • Pheline Roggan,
  • Rainer Bock,
  • Imogen Kogge,
  • Waldemar Kobus,
  • Jule Böwe,
  • Tyron Ricketts,
  • Kathrin Angerer,
  • Christian Wewerka,
  • Yung Ngo,
  • Felix Goeser
Drehbuch
  • Oliver Ziegenbalg
Musik
  • Lars Löhn
Kamera
  • Tetsuo Nagata
Schnitt
  • Peter R. Adam

Kritikerrezensionen

    1. Heitere Komödie, die aufgrund der charmanten Erzählweise und der energiegeladenen Musik zum Mitwippen einlädt.
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      1. Die jungen Russen Wladimir, Mischa und Andrej sind beste Freunde und mit der Schule fertig. Die Zukunft erscheint völlig offen - wieso also nicht nach Ostberlin auswandern? Es ist 1990, die Mauer ist weg, die Regeln werden ordentlich durchgemischt. Mischa spielt Gitarre, Andrej fragt sich, ob er als Kind verhext wurde und Wladimir verliebt sich in die Tänzerin Olga. Und wenn man jung ist und voller Tatendrang - was kann da schon schief gehen? Basierend auf dem Bestseller-Roman von Wladimir Kaminer zeichnet der Film ein buntes Bild vom Osten Berlins direkt nach der Wende, in dem alles möglich ist, solange man Freunde hat. Mit Leichtigkeit transportiert der Film seine fröhlich-sentimentale Stimmung über die bis ins Detail genaue Innenausstattung und die locker agierenden Darsteller. Und so hält sich die Verfilmung dicht an den Roman: fröhlich, beschwingt und anrührend.

        Jurybegründung:

        Im Deutschen sagt man über einen skurrilen oder bemerkenswerten Typen, er sei ein Original. Es gibt beispielsweise das „Berliner Original“. Auch Wladimir Kaminer ist inzwischen ein Berliner Original. Nun ist es keineswegs einfach, mit so jemandem zu wetteifern. Der Film muss es mit Büchern und diversen Performance-Formaten und natürlich mit der Person Kaminer aufnehmen. Nicht alle Jurymitglieder waren davon überzeugt, dass dies rundum gelungen ist. Man könnte den Film als Lustspiel bezeichnen oder auch als nette Liebeskomödie. Er hat poetische Momente, wird zuweilen sentimental und immunisiert sich mit Selbstironie. Manches darin ist originell, anderes jedoch wenig sensationell. Es gibt im Mittelteil Längen, doch gewinnt der Film immer wieder an Fahrt, so dass er trotz einiger Schwächen (im besten Sinn des Wortes) gute Unterhaltung bietet. Die seltsam anarchistische Zeit direkt nach dem Mauerfall wird gut eingefangen. Matthias Schweighöfer meistert seine Rolle ordentlich. Viele sympathische Figuren erfreuen das Herz der Zuschauer. Die Berlin-Bilder sind sehenswert, ebenso wie die sorgfältig ausgestatteten Szenen in Kneipen und Wohnungen. Die musikalische Komponente verschafft dem Film quasi so etwas wie einen förderlichen Rückenwind. Politisch unkorrekte Einfälle wirken erfrischen-amüsant. Live-Darbietungen und authentischer Russen-Disko-Sound beleben die Geschichte. Auch wenn manche, die das Buch und den Original-Kaminer kennen, große Unterschiede im Film feststellen dürften, bleibt ein besonderer Wert, denn die emotionalen Wechselbäder bieten das, was viele Leute vom Kinobesuch erwarten. Mit Schweighöfer als Protagonisten gibt es dazu sicherlich einen „Lockvogel“, der zusätzliche Publikumskreise anspricht.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. Ostberlin war kurz nach dem Mauerfall vielleicht einer spannendsten Ort der Welt. Eine Stadt im Niemandsland zwischen zwei politischen und gesellschaftlichen Systemen, in der sich das Ende der DDR bereits abzeichnete, aber noch niemand so genau wusste, wohin die Reise nach der Wiedervereinigung gehen würde. Vermutlich gab es keinen besseren Zeitpunkt, um dort zu leben: Arm wie eh und je, aber noch wirklich sexy war Berlin damals, voll von Künstlern und Kreativen, die mit großem Einfallsreichtum ihre Nischen in einem Umfeld suchten, das neue Ideen aufnahm wie ein trockener Schwamm das Wasser.

          Dort landete der junge russische Immigrant Wladimir Kaminer Anfang der 1990er, dort schrieb er seinen episodenhaften, autobiographischen Debütroman "Russendisko", und dort spielt selbstverständlich auch die Verfilmung desselben. Dennoch geht es eigentlich gar nicht um Berlin, auch wenn Kaminer sich hier mit seiner ebenfalls "Russendisko" titulierten Tanzveranstaltung einen Namen machte und seine Autorenkarriere startete. Denn die Themen, die der gleichnamige Film behandelt, sind nicht ortsgebunden. Vielmehr geht es gerade darum, dass man aus jeder Situation, die einem das Leben bietet, das beste machen soll. Als ihn beispielsweise ein spendabler Zeitgenosse auf einen Drink einlädt und wissen will, was Wladimir trinkt, antwortet der ganz pragmatisch: "Alles." Und als er gefragt wird, ob er nicht der Typ sei, der im Auto wohnt, erwidert er fast stolz: "Zu dritt in einem Auto!" Sicherlich inszeniert "Russendisko" Berlin als die ideale Stadt für alternative Lebensentwürfe, doch den unerschütterlichen Optimismus des Protagonisten würde selbst Castrop-Rauxel nicht kleinbekommen. Heimat ist für Kaminer da, wo er seine Platten spielen kann, wo seine Freunde sind, wo er leben, lieben, tanzen und lachen kann.

          Und so ist "Russendisko" vor allem ein Film über Freundschaft und Lebensfreude. Das Regiedebüt von Oliver Ziegenbalg, aus dessen Feder auch das Drehbuch stammt, ist ein Feel-Good-Movie par excellence. Das liegt zum einen am herrlichen Humor Kaminers - beziehungsweise der Buchvorlage -, der auch weniger erfreuliche Situationen mit einem lakonischen Kommentar und einem Augenzwinkern ins rechte Licht rückt. Wer sich und sein Leben nicht allzu ernst nimmt, ist eher geneigt, nicht daran zu verzweifeln.

          Hinzu kommt ein wirklich gutes Ensemble junger Schauspieler, denen man sehr gerne dabei zusieht, wie sie sich gemeinsam auf das Abenteuer Berlin einlassen. Einzig Matthias Schweighöfer ("Friendship!", "RubbeldieKatz") wirkt ein wenig deplatziert in der Rolle Wladimir Kaminers, dessen Markenzeichen doch seine leicht ungehobelte Art und der schwere - und sehr sympathische - Akzent sind. Schweighöfer wirkt dagegen etwas brav, etwas glatt, zu geschliffen. Das fällt besonders auf, weil Kaminer selbst eine wunderbare Nebenrolle als „russischer Radiodoktor“ hat, der in seiner Sendung Wodka mit Honig und Pfeffer als Allheilmittel anpreist.

          Der dritte und - wobei das natürlich sehr subjektiv ist - wichtigste Punkt, mit dem der Film richtig gute Laune verbreitet, ist jedoch die Musik. Der von Off-Beats und fetten Bläsern geprägte Soundtrack aus Balkan-Rhythmen, Polka-Ska und Klezmer schafft es ein ums andere Mal, dass selbst die tiefgründigste russische Schwermut in einem Lied explosionsartig in ungehemmte Lebensfreude umschlägt.

          Vor dem Film war "Russendisko" ein Buch, aber ganz am Anfang wurde zur "Russendisko" im Hinterzimmer einer Berliner Kneipe hemmungslos getanzt. Diesen Wurzeln bleibt Oliver Ziegenbalg in seiner ersten und nicht zuletzt deshalb gelungenen Regiearbeit treu.

          Fazit: Gute Musik und gute Laune - "Russendisko" ist ein Film, bei dem man das Kino mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Ohrwurm im Ohr verlässt.
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