Safari: Provokante und ungeschönte Dokumentation über Jagdtouristen in Afrika.
Handlung und Hintergrund
Der afrikanische Kontinent steht für Exotik, Abenteuer und eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. Ob Zebras, Löwen, Gnus oder Elefanten – viele Touristen begeben sich auf Safari, um die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Doch nicht alle interessieren sich für friedliche Touren. Viele Deutsche und Österreicher machen den Busch als Jagdtouristen unsicher. Mit Hilfe von einheimischen Führern gehen sie auf die Pirsch und nehmen mit ihrer Schrotflinte das Großwild ins Visier. Völlig emotionslos und pragmatisch beschreiben die Jäger ihr ungewöhnliches Hobby und den Nervenkitzel beim Abdrücken. Sie würden nur die kranken und alten Tiere töten und obendrein die afrikanischen Gastgeber finanziell unterstützen. Für den unbeteiligten Zuschauer und Tierliebhaber wirkt das Töten jedoch sinnlos und grausam. Ohne Partei zu ergreifen oder zu werten, zeigt der österreichische Regisseur Ulrich Seidel das zuweilen verstörende Safari-Geschäft. Dabei schreckt er auch vor unangenehmen Bildern nicht zurück. Neben dem Todeskampf beliebter Tieren wie Giraffen wird die Verarbeitung ihrer Körper zu Jagdtrophäen gezeigt. Safari ist ein Film über die menschliche Natur und die paradoxe Lust am Töten trotz der zivilisierten Fassade.
Safari – Hintergrund
Ulrich Seidl ist für seine provokanten Filme bekannt, in denen gesellschaftliche Tabuthemen offen behandelt werden. Zuletzt sorgte er mit der „Paradies“-Trilogie („Glaube„, „Liebe„, „Hoffnung„) für Aufsehen, in denen er sich unter anderem dem Sextourismus und religiösen Fanatismus widmete. Dabei handelt es sich um Spielfilme, die durch ihren nüchternen Stil zuweilen wie Dokumentationen wirken. Sein letzter Dokumentarfilm „Im Keller“ (2014) zeigt die skurrilen und heimlichen Hobbys, denen ganz einfache Bürger in ihren Kellern nachgehen. Sein neuester Film „Safari“ feierte wie auch schon der Vorgänger auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig Premiere und lief dort außer Konkurrenz.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Ulrich Seidl
Drehbuch
- Ulrich Seidl,
- Veronika Franz
Kamera
- Wolfgang Thaler,
- Jerzy Palacz
Schnitt
- Christof Schertenleib,
- Christoph Brunner,
- Andrea Wagner