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Saint Ralph: Klassische Underdog-Story um einen 14-jährigen Schüler, der unbedingt den Boston-Marathon gewinnen will.

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Handlung und Hintergrund

Hamilton, Kanada, im Jahr 1954. Der vierzehnjährige Ralph Walker (Adam Butcher) besucht die altehrwürdige St. Magnus Catholic High School und hat so seine Probleme mit der rigiden katholischen Sexualmoral. Um ihn zu disziplinieren und abzuhärten, schickt ihn der tyrannische Direktor Fitzpatrick (Gordon Pinsent) ins Geländeläuferteam von Vater Hibbert (Campbell Scott), wo Ralph prompt sein außergewöhnliches Talent für Ausdauerläufe entdeckt. Mit dem bevorstehenden Boston Marathon naht auch gleich eine adäquate Herausforderung.

Familienunterhaltung passend zur Adventszeit zwischen High-School-Komödie, Sportler-Selbstüberwindungsepos und sentimentalem Familiendrama.

„Saint Ralph“ ist ein schlaksiger Vierzehnjähriger einer katholischen Schule, der unbedingt ein Wunder vollbringen und den Boston-Marathon gewinnen will, um damit seine Mutter aus dem Koma zurückzuholen. In dem Priester Hibbert, der einst selbst Marathonläufer war, seiner Angebeteten Claire und der Krankenschwester Alice findet Ralph Verbündete.

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Weil der 14-jährige Ralph beim Onanieren erwischt wird, muss er sich dem Geländelauf-Team von Vater Hibbert anschließen, um so seine „überschüssigen Energien“ abzubauen. Aber Ralph plagen noch ganz andere Sorgen. Der Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter liegt im Krankenhaus und die Großeltern sind schon lange tot. Da schlägt das Schicksal erneut zu. Die Mutter fällt ins Koma. Um daraus wieder zu erwachen, bedürfe es schon eines Wunders, sagt die Krankenschwester, und Ralph beginnt, für den Boston-Marathon zu trainieren.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Michael McGowan
Produzent
  • Marguerite Pigott,
  • Peter Sussman,
  • Teza Lawrence,
  • Andrea Mann,
  • Seaton McLean,
  • Michael Souther
Darsteller
  • Campbell Scott,
  • Jennifer Tilly,
  • Adam Butcher,
  • Gordon Pinsent,
  • Shauna MacDonald,
  • Michael Kanev,
  • Tamara Hope,
  • Miranda Black,
  • Frank Crudele,
  • Rob Smith
Musik
  • Andrew Lockington
Kamera
  • René Ohashi
Schnitt
  • Susan Maggi
Casting
  • Deirdre Bowen,
  • Jenny Lewis

Kritikerrezensionen

    1. Der arme Ralph ist bereits ein halber Waise, dann fällt auch noch seine Mutter ins Koma. Wenn sie nicht wieder aufwacht, muss der Junge in ein Heim. Doch Ralph ist kein Leidender. Vielmehr ist der Pubertierende leichtfüßig wie ein Sprinter. Er lebt in der aufregendsten aller Lebenszeiten und ist ständig dabei, die Leute mit Witz, einer Unzahl von seltsamen Ideen und ihrer hartnäckigen Umsetzung auf sich aufmerksam zu machen.

      Das Leben in der Ordensschule wäre wirklich grauenhaft, hätte Ralph nicht diese unschuldig-kreative Art, sich über einige Gebote hinwegzusetzen. Der kanadische Regisseur und Drehbuchautor Michael McGowan persifliert mit frischem Witz den Kontrollzwang und die ständige Angst vor Sünde an dieser Schule. Von Anfang an bezaubert dieser Humor, wenn Ralph zum Beispiel bei der wöchentlichen Beichte sagt, er habe 22 fleischliche Sünden begangen.

      Ralph wird brilliant gespielt von Adam Butcher als Kind, das den Erwachsenen langsam davonläuft, weil es sich seine eigenen Wahrheiten zusammenreimt. Zunächst passiert ihm ein schreckliches Missgeschick im Schwimmbad, das ihn zum Gespött des ganzen Ortes macht. Dann bringt er auch noch mit leicht missratenen Komplimenten das Mädchen Claire ins Staunen. Doch das Koma seiner Mutter lässt Ralphs Fantasie und Willenskraft zu Hochtouren auflaufen. Er bringt Musik und stark riechende Sachen ins Krankenzimmer, um die Erinnerung seiner Mutter zu stimulieren.

      Und dann diese zähe Ausdauer, mit der der 14-Jährige ein tägliches Laufpensum aufnimmt. Alle Ratschläge aus einem Buch befolgt, wie rückwärts laufen, bei Vollmond laufen. Und das, obwohl Pater Hibbert sagt, der Autor sei verrückt geworden. Wenn dieser kindliche Ralph über Wiesen mit hohen Gräsern dahinprescht, sieht er aus wie ein junges Fohlen, das seine künftige Kraft zu spüren beginnt. Sowohl Adam Butcher als auch der Regisseur haben eigene Erfahrungen als Läufer in Aufnahmen umgesetzt, die ihre Begeisterung spüren lassen.

      Am spannendsten ist der Kontrast zwischen Ralphs unbeschwerter, offener Natur und der religiösen Schwere, die ihm ständig eingeimpft wird. Er nimmt das auch alles sehr ernst, mit dem Wunder, mit den drei Voraussetzungen dafür, die da lauten: Glauben, Gebet, Reinheit. Akribisch muss jedes dieser schwierigen Unterziele erreicht werden, wobei die seltsamsten, lustigsten, skurrilsten Ideen entstehen in den Köpfen von Ralph und seinen jugendlichen Helfern. Beim Trainieren will Ralph sogar von den Märtyrern lernen.

      „Saint Ralph“ serviert keine billige Erfolgsstory und drückt auch nicht auf die Tränendrüse, vor allem aber bleibt der Film erfrischend frei von moralischen Absichten. Die ganze Geschichte gehört dem Jungen und seiner Pubertät in einem bis zur Lachhaftigkeit widrigen Umfeld. Trotz allen Spaßes, den es hier reichlich gibt: Manche wenige Szenen rühren einen auch unvermittelt und heftig zu Tränen. Eine außergewöhnlich stimmige, witzige, aber auch anrührende Geschichte über einen Jungen, dessen frischen Gesichtsausdruck man lange nicht vergessen wird.

      Fazit: Außergewöhnliche, leichtfüßige Komödie über einen 14-jährigen Ordensschüler, der als Marathonläufer ein Wunder vollbringen will.
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    2. Saint Ralph: Klassische Underdog-Story um einen 14-jährigen Schüler, der unbedingt den Boston-Marathon gewinnen will.

      Ein vierzehnjährige Klosterschüler glaubt, nur durch ein Wunder könne er seine Mutter aus dem Koma ins Leben zurückbringen. Also trainiert er als Außenseiter für den Boston-Marathon 1954 und gibt beim Rennen alles.

      Erwachsenwerden ist nicht leicht, und schon mal gar nicht in den 50er Jahren. Das erlebt der 14jährige Ralph Walker tagtäglich. Der gestrenge und bigotte Ordensmann und Direktor will ihn wegen schlechten Betragens von der katholischen Schule werfen, die Mitschüler machen sich über ihn lustig und seine ersten sexuellen Versuche misslingen. Zum schwarzen Schaf wird er, als man ihn beim Onanieren im Schwimmbad erwischt. Zur Strafe geht’s ab in die Laufgruppe. Körperliche Ertüchtigung als Heilmittel gegen sündige Gedanken in der Pubertät. Das traditionelle Rezept wirkt nur bedingt, zumal ihn genug andere Sorgen plagen. Aus Angst, ins Heim zu kommen, gibt er vor, seine (schon lange gestorbenen) Großeltern würden sich um ihn kümmern, dabei lebt er allein im Haus. Sein Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter liegt in der Klinik. Als sie ins Koma fällt, nimmt sich der Sohn vor, ein Wunder zu bewirken und sie wie ein Heiliger ins Leben zurückzurufen, wenn er den Boston Marathon gewinnt. Schließlich soll Glaube doch Berge versetzen! Mit Unterstützung des sympathischen Sport-Paters tritt er gegen alle Vernunft als Außenseiter an - auch wenn es mit der verlangten Voraussetzung für den Sieg, der religiös verbrämten Reinheit und Frömmigkeit, noch hapert. Michael McGowan erzählt eine bewegende, souverän am Kitsch vorbeischrammende Geschichte über das Prinzip Hoffnung und den Optimismus eines jungen Menschen, der sich in seinem Glauben, die Mutter aus dem Koma zurückzuholen, durch nichts und niemanden beirren lässt. Fast nebenbei kommt noch Philosophie ins Spiel, wenn der Junge im Unterricht etwas über Nietzsche, den Christ und Antichrist erfährt und sich zwischen den beiden extremen Positionen wiederfindet. Liebevoll zeichnet der Regisseur die rührenden Versuche des Halbwaisen, mit Musik, Vorlesen und kleinen Zärtlichkeiten den Bezug zur Komatösen aufrechtzuerhalten, schildert gleichzeitig den Verlust der Kindheit, Annäherung ans andere Geschlecht, Auseinandersetzung mit dem Glauben und die Entwicklung von Selbstbewusstsein. Ein Film mit Herz, aber ohne Hollywood-Süßlichkeit. mk.
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      1. Kinogemäß zugespitzt will der Halbwaise Ralph mit einem Marathonlauf nicht vorwiegend das andere Geschlecht beeindrucken, von dem er freilich bereits sichtlich „mitgenommen“ ist: Nein, der junge Mann, der situationsverschärfend in einem konfessionell gebundenen College des Basilianer-Ordens, einem Unterorden der Benediktiner, eingeschult ist, will mit einem Sieg beim Boston-Marathon des Jahres 1955 seine ins Koma gefallene Mutter ins Leben zurückholen. Sprich: Er will ein Wunder erzwingen. (…)

        Ein eher karges Produktionsbudget ist manchmal deutlich spürbar. Angenehm und auch als filmisches Konzept durchgängig erkennbar ist die relative Distanz zum Zuschauer, mit der die Inszenierung operiert. Ohne suggestive und vereinnahmende Sequenzen, ohne Druck auf Tränen- oder Mitleidsdrüsen schildert der Film seinen jungen Helden und seine Probleme, Wünsche und Hoffnungen. Er lässt dem Zuschauer Raum für die eigene Empfindung, er überrumpelt und er gängelt nicht. (…)

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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