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Comme une image: Alle Welt versucht, über Lolita an ihren berühmten Vater heranzukommen – einen egoistischen Autoren, der seiner unsicheren Tochter nicht die nötige Bestätigung gibt.

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Handlung und Hintergrund

Gern wäre Lolita Cassard (Marilou Berry) ein solch hübscher Hungerhaken wie die neue, praktisch gleichaltrige Frau ihres Vaters. Doch leider hat sie einige Pfunde zuviel auf den Rippen und muss die ihrer Ansicht nach mangelnde erotische Ausstrahlung daher mit kulturellen Hochleistungen kompensieren. Doch das ist - selbst mit viel Talent - gar nicht so einfach, wenn der Vater ein berühmter Erfolgsautor und obendrein supereitler Pfau ist. Sein neuer Protegé Pierre (Laurent Greville) könnte Lolita dagegen schon gefallen.

Woody Allen

Um ihren mit einer fast gleichaltrigen Frau verheirateten, arroganten Vater Etienne zu beeindrucken, einen erfolgreichen Autor, nimmt die pummelige, unsichere Lolita Gesangsstunden bei Sylvie. Die ist verheiratet mit einem von Selbstzweifeln geplagten Schriftsteller. Bald gehört das Paar zum Freundeskreis von Etienne, der die Karriere des Erfolglosen mit einer Portion Vitamin B anschiebt.

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Während ihr Schriftsteller-Vater sich mit einer wesentlich jüngeren Frau sowie Ego-schmeichelnden Speichelleckern umgibt, steht die übergewichtige Lolita stets in seinem Schatten. Nur beim Singen blüht der schüchterne Teenager auf. Als Lolita bei Sylvie Gesangsstunden nimmt, knüpft sie den Kontakt zwischen deren Mann, einem erfolgslosen Autor, und ihrem Vater. Schon bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den Paaren. Doch die beteiligten Frauen sind es bald satt, nur zweite Geige zu spielen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Agnès Jaoui
Produzent
  • Jean-Philippe Andraca,
  • Christian Bérard
Darsteller
  • Marilou Berry,
  • Agnès Jaoui,
  • Jean-Pierre Bacri,
  • Laurent Grévill,
  • Virginie Desarnauts,
  • Keine Bouhiza,
  • Grégoire Oestermann,
  • Serge Riaboukine,
  • Michèle Moretti,
  • Jean-Pierre Lazzerini,
  • Jacques Boko,
  • Yves Verhoeven,
  • Samir Guesmi,
  • Bob Zaremba,
  • Roberte Kiehl,
  • Jean-Baptiste Blanc,
  • Emma Beziaud,
  • Julien Baumgartner,
  • Zelie Berger,
  • Dimitri Rataud
Drehbuch
  • Agnès Jaoui,
  • Jean-Pierre Bacri
Musik
  • Philippe Rombi
Kamera
  • Stéphane Fontaine
Schnitt
  • François Gédigier
Casting
  • Brigitte Moidon

Kritikerrezensionen

    1. Agnès Jaoui liefert in diesem Film erstaunlich pointierte Gesellschaftssatire mit präzise ausgearbeiteten Charakterstudien. Ihre Figuren spiegeln dabei so treffsicher die Realität wieder, daß einem das Lachen oft im Halse steckenbleibt.
      Das Hauptthema, die Sehnsucht der Protagonisten nach Anerkennung und Erfolg trägt der Film bereits im Titel.

      Doch in einer Gesellschaft, in der jeder in erster Linie mit sich selbst beschäftigt ist, wird die Forderung nach Anerkennung von Anderen ein unerfüllbarer Wunsch bleiben. Die Menschen sind für sich der Mittelpunkt ihres Lebens. Unter dieser Voraussetzung ist der Aufbau einer neuen Beziehung ebenso schwer, wie der Erhalt einer bereits bestehenden.

      Häufig agieren die Figuren wie gekränkte Heilige, deren Strafe es ist, in einer Gesellschaft zu leben, die ihre Großartigkeit noch nicht registriert hat. Sie alle besitzen ein gänzlich falsches Selbstbild, das selbst dann nicht in sich zusammenbricht, wenn anderen ihnen einen Spiegel vorhalten. Denn der Weg zur Selbsterkenntnis ist lang und steinig und nur selten geht hier jemandem ein kleines Licht auf, das diesen Weg beleuchten könnte.

      Hier gibt es keinen Menschen, der nicht seine Fehler vor sich hertragen würde.
      Im Mittelpunkt des Ganzen steht Lolita. Sie leidet unter ihrem Äußeren und dem Schattendasein neben ihrem berühmten Vater. Doch sie gefällt sich scheinbar auch in der Rolle der grauen Maus und vernachlässigten Tochter. Für ihr unsicheres Verhalten macht sie allein ihr Körpergewicht verantwortlich. Dabei kreiert sie sich einen Weg, der für sie immer negativ ausfallen muß. Macht ihr jemand ein Kompliment, redet sie sich ein, die Person wolle sich nur wegen ihres Vaters bei ihr einschmeicheln. Macht ihr jemand kein Kompliment, schmollt sie und findet sich in ihrer Selbstverachtung bestätigt. So oder so können es die Menschen in ihrer Umgebung nicht richtig machen, selbst wenn sie es tatsächlich wollten. Ihre Versuche, aus dem Schatten ihres Vaters herauszutreten sind nur zaghaft, denn schließlich ermöglicht ihr diese Beziehung Menschen an sich zu binden, von denen sie (manchmal fälschlicherweise) annimmt, daß sie sich sonst nicht mit ihr abgeben würden. Mutterlos aufgewachsen vergöttert und hasst sie ihren Vater gleichermaßen, will ihn aber auf jeden Fall nicht mit der jungen Karine, seiner zweiten Frau, teilen. „Du bist echt mühsam“ ist dann auch der treffende Kommentar Sébastiens, der versucht, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Ebenso wie die anderen ist sie zu sehr ihrem Selbstbild verhaftet als daß sie merken würde, daß sie es selbst ist, die sich im Weg steht und nicht ihre Mitmenschen.

      Pierre agiert in der Rolle des gekränkten Schriftstellers, dessen Meisterwerke keiner lesen will. Durch gespielte Selbstverachtung fordert er Komplimente. Für den Erfolg kriecht er um Etienne herum, läßt sich zum Medienclown machen und schreckt nicht einmal davor zurück, alten Freunden auf die Füße zu treten.

      Sein berühmtes Vorbild Etienne, ist – gefühllos und selbstgefällig - ein Egozentriker wie er im Buche steht. Schmeichler , Ja-Sager und Prügelknaben umgeben ihn. Er beachtet die Menschen zu wenig, als daß er merken würde, wie sehr er sie verletzt. Und auch wenn ihn seine Frau darauf aufmerksam macht, indem sie ihn kurzerhand verläßt, wird er sich und seinen Lebenswandel kaum ändern. Auch seine Frau Karine, die kaum älter als Lolita, im Gegensatz zu dieser aber geradezu atemberaubend hübsch ist, ist alles andere als perfekt. So geht sie derart in ihrem Schönheitswahn auf, daß sich das auch in einer eßgestörten Erziehung der Tochter auswirkt, mit dem Resultat, daß das Kind irgendwann lieber mit ausgedachten Torten und Bonbons spielt als mit Puppen.

      Alle Personen des Films bleiben in ihren Rollen verstrickt. Am Ende scheint es nur Sylvia und Lolita ansatzweise zu gelingen, ihr Selbstbild zu korrigieren und einen neuen Weg zu beschreiten. Jaoui gelingt es durch genaueste Beobachtung sehr detailliert gesellschaftstypisches Verhalten wiederzugeben.

      „Schau mich an!“ ist ein gleichermaßen sensibler und melancholischer Film. Bedrückend ist er, weil er nur allzu wahr ist. Lacht man, dann aus Gründen der Erfahrung und der Selbsterkenntnis.

      Fazit: Eine treffende komisch-melancholische Gesellschaftssatire mit hohem Unterhaltungswert.
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