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Schule am Meer - Frischer Wind: Für den Auftakt zur neuen ARD-Freitagsreihe standen Anja Kling und Oliver Mommsen zum zweiten Mal gemeinsam vor der Kamera.

Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Wolfgang Eißler
Produzent
  • Nadine Lewerenz,
  • Kerstin Ramcke
Darsteller
  • Anja Kling,
  • Oliver Mommsen,
  • Johanna Gastdorf,
  • Oliver Sauer,
  • Victoria Fleer,
  • Carsten Bjørnlund,
  • Junis Noreick,
  • Andrea Guo,
  • Achim Buch,
  • Vivien Mahler,
  • Henning Hartmann
Drehbuch
  • Uwe Kossmann,
  • Markus Hoffmann
Kamera
  • Pascal Schmit

Kritikerrezensionen

  • Schule am Meer - Frischer Wind: Für den Auftakt zur neuen ARD-Freitagsreihe standen Anja Kling und Oliver Mommsen zum zweiten Mal gemeinsam vor der Kamera.

    Für den Auftakt zur neuen ARD-Freitagsreihe standen Anja Kling und Oliver Mommsen zum zweiten Mal gemeinsam vor der Kamera.

    Selbst bei potenziellen Reihen wartet die Degeto erst mal ab, wie gut ein Film beim Publikum ankommt; sind die Zahlen zufriedenstellend, wird eine Fortsetzung in Auftrag gegeben. Bei „Schule am Meer“ ist das anders: Ein zweites Drehbuch ist bereits in der Entwicklung. Die Prognose, dass der Auftaktfilm ein Erfolg wird, ist ohnehin nicht allzu gewagt. Dafür stehen nicht nur Anja Kling und Oliver Mommsen, auch der Rahmen ist interessant: Handlungsort ist eine Flensburger Berufsschule.

    Ansonsten orientiert sich das Erzählschema jedoch am Konzept von Freitagsreihen wie „Die Eifelpraxis“ oder „Praxis mit Meerblick“; und das nicht nur, weil Rektorin Katharina Henriks (Kling) selbstredend rund um die Uhr für ihre Schutzbefohlenen zu sprechen ist. Abgesehen von lästigen Details wie etwa einer defekten Kaffeemaschine hat sie ihren Laden im Griff; bis ein neuer Gastdozent auftaucht. Erik Olsen (Mommsen) ist ein YouTube-Star, dessen Auftritte eine Mischung aus Kochvideo und Abenteuer sind. Unter normalen Umständen würde sich so jemand kaum in eine Kleinstadt verirren, aber Stadtratmitglied Bernd Olsen (Oliver Sauer) hofft, von der Prominenz seines Bruders im Wahlkampf zu profitieren. Selbstverständlich ist Katharina alles andere als begeistert über den Neuzugang, den sie schon zu gemeinsamen Schulzeiten für eingebildet hielt. Es wäre geradezu fahrlässig vom Drehbuhduo Uwe Kossmann und Markus gewesen, wenn sich der Gastdozent nicht durch höchst unkonventionelle Lehrmethoden auszeichnen würde; die Herzen seiner Kochklasse gewinnt er dagegen im Sturm.

    Mommsen und Kling wirken wie eine naheliegende Besetzungskonstellation, dabei war das vor allem darstellerisch interessante Sat.1-Drama „Aus Haut und Knochen“ (2020) ihr erster gemeinsamer Film: er als Vater, der die Probleme der magersüchtigen Tochter runterspielt, sie als Mutter, die die Schuld bei sich sucht. Diesem Entwurf entsprechen zumindest im Ansatz auch Erik und Katharina: Er lebt sein Leben nach der Devise „erst ma‘ gucken“, sie hat die Dinge gern unter Kontrolle. Dass die beiden ständig aneinandergeraten, liegt in der Natur der Sache, aber die Hoffnung auf eine romantische Komödie bleibt zunächst unerfüllt: Katharina ist verheiratet.

    Während sich Kossmann und Hoffmann, die gemeinsam unter anderem mehrere Episoden für die SWR-Krimikomödien „Der Bulle und das Landei“ geschrieben haben, die weitere Entwicklung der Beziehungsebene offen halten, ist die Episodenherausforderung bis hin zum Detail einer erwartbaren Ohrfeige vorhersehbar: Die Chefin (Johanna Gastdorf) von Kochschüler Jonas (Junis Marlon) will das Ausbildungsverhältnis beenden, weil ihre aus Thailand stammende Adoptivtochter Cathleen (Andrea Guo) den Kontakt abgebrochen hat, seit sie zu Jonas gezogen ist. Zumindest die Krimifans im Publikum werden früh ahnen, was wirklich hinter Cathleens angeblicher Persönlichkeitsstörung steckt. Obwohl gerade Junis Marlon seine Sache gut macht, ist dieser Teil des Films längst nicht so fesselnd wie die regelmäßigen Auseinandersetzungen zwischen Schulleiterin und Gastdozent, zumal die beiden selbstverständlich auch beim Umgang mit Jonas unterschiedlicher Meinung sind. Wenig überraschend ist auch die Umsetzung durch Wolfgang Eißler, der für sein ARD-Märchen „Die kluge Bauerntochter“ (2010) immerhin mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet worden ist; für die Degeto hat er bereits eine Episode der stets sehenswerten Freitagsreihe „Praxis mit Meerblick („Familienbande“, 2020) und zuvor das sympathische Gesangsmärchen „Wenn’s um Liebe geht“ (2019) gedreht. Gegen seine Arbeit mit dem Ensemble ist nichts einzuwenden, auch wenn Victoria Fleer penibel das Klischee der Assistentin, Sekretärin oder Praxishilfe mit auffälligem Erscheinungsbild erfüllt, aber die Bildgestaltung entspricht bis hin zu den malerischen Aufnahmen der Flensburger Förde der üblichen Optik solcher Filme.

    Tilmann P. Gangloff.
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