Anzeige
Anzeige

Schweigend steht der Wald: Thriller über einen abgelegenen Ort in der bayrischen Provinz und dessen düstere Vergangenheit

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Handlung und Hintergrund

Anja Grimm (Henriette Confurius) kehrt im Rahmen ihres Forststudiums zurück in die entlegene Provinz im Oberpfälzer Wald, wo sie zuletzt mit acht Jahren einen Familienurlaub machte. Doch dieser Ort birgt für sie nicht gerade positive, nostalgische Kindheitserinnerungen, denn Anjas Vater verschwand damals spurlos. Kurz nach ihrer Wiederkehr ereignet sich ein brutaler Mord und die 28-Jährige kommt nicht umhin zu vermuten, dass der Täter auch etwas mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun haben könnte. Doch Anjas Verdacht und ihre investigativen Nachforschungen stoßen bei den Bewohner*innen des Dorfs und sogar bei der örtlichen Polizei auf Misstrauen und Feindseligkeit. Die Dorfgemeinschaft hält ihre dunkle Vergangenheit versteckt und scheint alles daran zu setzen, um zu verhindern, dass jemand diese aufdeckt.

Der offizielle Trailer verspricht packenden Nervenkitzel:

„Schweigend steht der Wald“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Anzeige

Mit „Schweigend steht der Wald“ gibt Saralisa Volm ihr Debüt als Spielfilm-Regisseurin. Sie war zuvor als Schauspielerin („Bad Boy Lemke“) auf der Leinwand zu sehen und ist zudem als Produzentin („Fikkefuchs“) tätig. Auch bei „Schweigend steht der Wald“ übernahm sie die Produktion, gemeinsam mit Ko-Produzent Ingo Fliess („Wackersdorf“). Mit ihrem ersten Spielfilm schafft Volm einen atmosphärisch dichten und packenden Thriller über den Umgang mit Schuld. Die Geschichte selbst basiert auf dem gleichnamigen, von der Kritik hochgelobten Roman von Wolfram Fleischhauer, der ebenfalls das Drehbuch für die Leinwandadaption schrieb. Der Film besticht zudem mit einer renommierten Besetzung. Henriette Confurius („Tribes of Europa“) ist in der Rolle der Forststudentin Anja Grimm zu sehen. In weiteren Rollen standen Noah Saavedra („Egon Schiele – Tod und Mädchen“), August Zirner („Wackersdorf“), Robert Stadlober („Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“) und Johanna Bittenbinder („Servus Baby“) vor der Kamera.

„Schweigend steht der Wald“ läuft ab dem 27. Oktober 2022 in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Produzent
  • Saralisa Volm
Darsteller
  • Henriette Confurius,
  • Noah Saavedra,
  • Josef Bierbichler,
  • Robert Stadlober,
  • August Zirner,
  • Johanna Bittenbinder,
  • Johannes Herrschmann
Kamera
  • Roland Stuprich
Casting
  • Stephanie Maile

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Anja ist Forststudentin und im Rahmen eines Landvermessungsprojekts in der Oberpfalz unterwegs. Als sie im Rahmen ihrer Untersuchungen auf Spuren von vergrabenen Leichen stößt und dazu ein grausamer Mord geschieht, spürt Anja, dass die kleine Gemeinde mehr als ein gemeinsames Geheimnis verbirgt. Ein Geheimnis, das schon lange besteht. Umhüllt vom düsteren Schweigen des immer dunklen Waldes.

      Düster sind die Bilder in Saralisa Volms Spielfilmdebüt SCHWEIGEND STEHT DER WALD, und düster wirken auch die Figuren. Das Graue, das Erdbraune, das Dunkelgrüne - aus dieser Farbpalette zieht der Film seine bedrückende Atmosphäre. Die Geschichte entspinnt sich zunächst langsam und zögerlich, das Unheil wabert nebelhaft konstant über der Szenerie. Doch Wolfram Fleischhauers Drehbuch (basierend auf seinem eigenen Roman) setzt geschickt Plot Points wie ein brachiales Gewaltverbrechen, um die Spannung Stück für Stück zu erhöhen und die Zuschauenden zu Komplizen Anjas zu machen, die in der Geschichte die Verbindung bringt zwischen dem spannenden Kriminalfall und eines viel größeren Verbrechens, das bis in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zurückgreift, in die Zeit der systematischen Tötung von Menschen durch das nationalsozialistische Regime, unter nicht seltener Mithilfe von Zivilisten. Henriette Confurius ist als Anja mehr als überzeugend in ihrer beobachtenden, leisen Art, die gut zur stillen, eigenbrötlerischen Umgebung passt. Dennoch ist sie es, die einen kritischen Blick von außen auf die verschworene Dorfgemeinschaft wirft und die Strukturen, die so hart sind wie die knorrigen Wurzeln der Bäume im Wald, aufbrechen will. Koste es, was es wolle. August Zirner als ehemaliger Polizeichef des Dorfes und Robert Stadlober als sein Sohn und Nachfolger sind ebenso überzeugend in ihren ambivalenten Rollen wie auch der Rest der Dorfbewohner:innen, deren Einsilbigkeit und Schweigen zur geheimnisvoll unheilschwingenden Stimmung beitragen. Der Wald selbst wird zum zusätzlichen Protagonisten. Kongenial in Szene gesetzt durch die Kamera von Roland Stuprich und unterstützt von Malakoff Kowalskis atmosphärischem Score wird hier die perfekte Kulisse für eine düstere Geschichte geboten, die sich mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzt und als Anklage gegen die Vertuschung grausamer Verbrechen gesehen werden kann. Denn der Wald, so die Aussage des Films, mag schweigen. Doch vergessen wird er nie.

      FBW-Jury-Begründung:

      Den Mythos vom „dunklen deutschen Wald“ nutzt Saralisa Volm, um mit SCHWEIGEND STEHT DER WALD einen geschickt konstruierten und dicht inszenierten Thriller zu drehen, in dem die Schrecken die Sünden der jüngeren deutschen Vergangenheit sind. Henriette Confurius spielt die Forststudentin Anja, und von der ersten Filmminute an gelingt es ihr, sie als eine junge Frau darzustellen, die ihr Metier beherrscht. Wenn sie Erdproben nimmt und später ein Wildschwein ausnimmt, dann merkt man, dass Saralisa Volm deren Beruf ernst nimmt und zeigen will, was dieses Handwerk auszeichnet. Von Anfang an spürt man im Film eine subtile Bedrohung: mit einer Lichtung stimmt etwas nicht und die Heldin lässt nicht locker, um dieses Rätsel aufzuklären. Dass hier im wahrsten Sinne des Wortes etwas begraben liegt, das von einer Verstrickung der Dorfbewohner in eines der schlimmsten Verbrechen zeugt, macht Saralisa Volm erst langsam deutlich. Schnell wird dagegen klar, dass durch ihre Recherchen alte Wunden aufbrechen und die Dorfbewohner sie als eine Bedrohung ansehen, die das Vergrabene nicht ruhen lassen will. Bald gibt es eine erste Tote, und es zeigt sich, dass sich auch Anja in dem Dorf in der Oberpfalz ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss. Es gelingt Volm, jeden der Dorfbewohner als eine komplexe Persönlichkeit mit eigenen Widersprüchen und Motiven zu formen. Dabei verzichten sie und der Drehbuchautor Wolfram Fleischhauer, auf dessen gleichnamigen Roman der Film basiert, darauf, mit den gängigen Klischees von der dumpfen Bevölkerung in der tiefen deutschen Provinz zu arbeiten. Stattdessen wird dieses Soziotop am Ende der 1990er Jahre mit einem großen Detailreichtum dargestellt. Fleischbauer wusste offensichtlich, wovon er schrieb. Gelobt wurde auch die atmosphärische starke Kameraarbeit, sowie Musik und Sounddesign, durch die ebenfalls subtil eine bedrohliche Stimmung vermittelt wird. Saralisa Volm gelingt es mit ihrem Langfilmdebüt SCHWEIGEND STEH DER WALD zugleich einen extrem spannenden Unterhaltungsfilm zu inszenieren und dabei auf die Verdrängung von Schuld hinzuweisen, die selbst über Generationen hinweg Bestand haben kann. Dadurch bekommt ihr Film eine überraschende Tiefe und ist so viel mehr als eine weitere, gut gebaute Kriminalgeschichte.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
      Mehr anzeigen
    Anzeige