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Schwesterlein: Zwei erwachsene Geschwister aus dem Theatermilieu müssen mit einem Schicksalsschlag fertig werden. Intimes Porträt mit Nina Hoss und Lars Eidinger.

„Schwesterlein“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Lisa kehrt von ihrer Familie in der Schweiz nach Berlin zurück, wo sie einst als Theaterautorin gearbeitet hatte. Sie reist zu ihrem Zwillingsbruder Sven, ein erfolgreicher Bühnenschauspieler, der an Leukämie erkrankt ist, sich aber trotz wenig ermutigender Prognosen nicht unterkriegen lassen will. Lisa nimmt den Bruder mit in die Schweiz, in der Hoffnung, dass ihm die Luftveränderung und Lisas Familienverbund gut tun werden.

Lisa kehrt von ihrer Familie in der Schweiz nach Berlin zurück, wo sie einst als Theaterautorin gearbeitet hatte. Sie reist zu ihrem Zwillingsbruder Sven, ein erfolgreicher Bühnenschauspieler, der an Leukämie erkrankt ist, sich aber trotz wenig ermutigender Prognosen nicht unterkriegen lassen will. Lisa nimmt den Bruder mit in die Schweiz, in der Hoffnung, dass ihm die Luftveränderung und Lisas Familienverbund gut tun werden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stephanie Chuat,
  • Veronique Reymond
Produzent
  • Ruth Waldburger
Darsteller
  • Nina Hoss,
  • Lars Eidinger,
  • Marthe Keller,
  • Jens Albinus,
  • Thomas Ostermeier,
  • Linne-Lu Lungershausen,
  • Noah Tscharland
Drehbuch
  • Stephanie Chuat,
  • Veronique Reymond
Musik
  • Christian Garcia-Gaucher
Kamera
  • Filip Zumbrunn
Schnitt
  • Myriam Rachmuth

Kritikerrezensionen

  • Schwesterlein: Zwei erwachsene Geschwister aus dem Theatermilieu müssen mit einem Schicksalsschlag fertig werden. Intimes Porträt mit Nina Hoss und Lars Eidinger.

    Zweiter von den Schweizer Filmemacherinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond gemeinsam realisierten Film, in dem das enge Band zweier Zwillingsgeschwister auf die Probe gestellt wird.

    Sven ist ein gefeierter Theaterstar in Berlin, aber eine Erkrankung an Leukämie hat ihn in einen Zustand des Limbos versetzt. Als der Film beginnt, ist seine Schwester Lisa aus der Schweiz nach Berlin geeilt, um Sven mit einer Knochenmarktransplantation zu retten. Man sieht, wie ihr Blut entnommen wird und es über Schläuche in den Körper des Bruders gelangt. Schon dieses erste Bild versinnbildlicht die Enge der Beziehung, die gegenseitige Abhängigkeit voneinander. Einst war Lisa eine vielversprechende Theaterautorin, die Rollen für Sven geschrieben hat. Aber dann ist sie mit ihrem Mann in die Schweiz nach Leysin, weil er dort einen lukrativen Job als Manager einer Eliteschule bekommen hat, in der Lisa seither als Lehrerin arbeitet. Und Wasser tritt, wie ihr klar wird, als sie wieder nach Berlin kommt. Weil sich Svens Pläne zerschlagen, gleich nach dem Krankenhausaufenthalt, wieder als Hamlet auf die Bühnen zurückzukehren, nimmt Lisa den Bruder mit in die Schweiz: Die Ruhe und Abgeschiedenheit soll ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Tatsächlich aber verstärkt seine Anwesenheit die Konflikte in ihrer Ehe, weil Lisa erkennt, dass sie sich ihrem Mann nicht länger unterordnen will und kann.

    Ein wunderbar unaufdringlicher Film ist „Schwesterlein“, der niemals die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, sondern mit seiner fließenden Kamera stets den Raum öffnet für seine Schauspieler: Nina Hoss und Lars Eidinger sind in ihrem ersten gemeinsamen Leinwandauftritt seit 2011 wunderbar. So klug und ganz behutsam arbeiten die Filmemacherinnen die Geschichte von „Hänsel und Gretel“ leitmotivisch in die Textur der Erzählung ein, dass erst so richtig auffällt, wie ungelenk Christian Petzold im mit „Schwesterlein“ im Berlinale-Wettbewerb konkurrierenden „Undine“ mit dem Wassergeist-Mythos arbeitet: Als Nina, berührt von der Krankheit und dem zusehenden Verfalls ihres Bruders, ihm zuliebe wieder beginnt, als Autorin tätig zu sein, wagt sie sich an eine moderne Neuerzählung des Grimm-Märchens. Und erzählt dabei auf bewegende Weise die Geschichte von „Schwesterlein“ weiter: Kunst und Ausdruck als elementares Lebensbedürfnis, der Theaterbetrieb als lebender Organismus: Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier spielt sich mehr oder weniger selbst; sein „Hamlet“ mit Lars Eidinger ist längst legendär. Und schafft hier, in diesem Film, eine Art realen Klangkörper in der Fiktion, der mithilft, dass „Schwesterlein“, dieser erfreulich erwachsene Blick auf Geschwisterbeziehungen, Partnerschaft und Kunst, noch lange nachhallt. ts.
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