Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Scott Pilgrim vs. the World: Scott Pilgrim hat keinen Job, aber dafür einigen Charme. Und außerdem ist der Bassist der völlig durchschnittlichen Band Sex Bob-Omb gerade dem Mädchen seiner Träume begegnet. Was Musikgeschmack angeht, kennt Scott sich gut aus, doch mit der Liebe tat er sich schon immer etwas schwerer. Zwar hat auch er ein paar Exfreundinnen, die ihm irgendwie auf den Fersen sind, doch als Ramona Flowers auf Rollschuhen in sein...

Handlung und Hintergrund

Scott Pilgrim (Michael Cera) ist 23 Jahre alt und wohnt  in Toronto in einer WG und spielt Bass in der Band „Sex Bob-omb“. Obwohl er eigentlich gerade die 17-jährige Knives (Ellen Wong) trifft, begegnet er eines Tages in der Bibliothek dem Mädchen seiner Träume: Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead). Als er sie auf einer Party wiedersieht, kommen  sie ins Gespräch und finden schnell Gefallen einander. Dem ultimativen Liebesglück steht allerdings noch eine Kleinigkeit im Wege: Wenn er Ramona wirklich für sich gewinnen will, muss er erst ihre sieben Ex-Freunde besiegen, die ihr Liebesleben fest im Griff haben und neue Bewerber umgehend in ihre Schranken weisen. Jeder seiner Gegner bietet eine neue Herausforderung und die erbitterten Duelle werden mit jedem Sieg härter. Aber für das Mädchen seiner Träume würde es Scott Pilgrim auch mit der ganzen Welt aufnehmen.

„Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ basiert auf der schwarz-weißen Graphik Novel Reihe „Scott Pilgrim“ von Bryan Lee O’Malley, die zwischen 2004 und 2010 in sechs Bänden erschienen ist. Für die Film-Adaption wurde der Cartoonist miteinbezogen, es gibt aber dennoch einige inhaltliche Änderungen und Unterschiede zur Vorlage. Der Film lebt unter anderen von seinen zahlreichen Referenzen zur Pop-Kultur und der an Comicbücher und Videospiele erinnernden Ästhetik. Auf dem Soundtrack sind bekannte Interpreten wie Nigel Godrich, Beck, Metric, Broken Social Scene, Cornelius, Dan the Automator und Kid Koala zu hören. Die Musik von Scott Pilgrims Band im Film wurde von Beck komponiert, der für den Teaser Trailer außerdem noch zwei unveröffentlichte Stücke beisteuerte.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Edgar Wright
Produzent
  • J. Miles Dale,
  • Jeff Kirschenbaum,
  • Eric Gitter,
  • Nira Park,
  • Marc E. Platt
Darsteller
  • Michael Cera,
  • Mary Elizabeth Winstead,
  • Kieran Culkin,
  • Chris Evans,
  • Anna Kendrick,
  • Alison Pill,
  • Brandon Routh,
  • Gideon Graves,
  • Brie Larson,
  • Aubrey Plaza,
  • Johnny Simmons,
  • Mark Webber,
  • Ellen Wong,
  • Ben Lewis,
  • Nelson Franklin,
  • Kristina Pesic,
  • Ingrid Haas
Drehbuch
  • Edgar Wright,
  • Michael Bacall
Musik
  • Nigel Godrich
Kamera
  • Bill Pope
Schnitt
  • Jonathan Amos,
  • Paul Machliss

Kritikerrezensionen

    1. Nahezu unendlich ideenreiche Comicadaption mit ordentlich Wumms, Charme und Herz. Liebenswert - aber sicherlich nicht jedermanns Geschmack.
      Mehr anzeigen
      1. Mit seinen drastischen Genre-Parodien/-Hommagen „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ entwickelte sich der britische Regisseur Edgar Wright zum Shooting Star unter den jungen angesagten Regisseuren. Obwohl ihm zwischenzeitig Projekte wie „Drag me to Hell“ oder „The Green Hornet“ angeboten wurden, wählte er für sein erstes US-Projekt die Verfilmung des sechsteiligen Comic Books „Scott Pilgrim“ von Bryan Lee O Malley. Dessen schwarzweiße Serie erinnert vom Charakterdesign zwar an klassische Cartoons, vom Aufbau und Konzept her dagegen weitaus stärker an aktuelle Mangas.

        Entsprechend setzt Wright die Abenteuer des kanadischen Slackers und Nachwuchsmusikers Scott Pilgrim, benannt nach einem Song der Band Plumtree, wie ein Live-Animationsfilm in Szene. Das Spektakel beginnt mit einem Vorspann, der wie nachträglich verfremdetes Zelluloid-Material erscheint (etwa von Experimental-Pionier Stan Brakhage), um danach mit nahtlos ineinander über gleitenden Szenen und Inserts, Trickfilm-Einlagen, Formatänderungen, Onomatopöie bis hin zu überhöhten Zweikämpfen in Videospiel-Manier zu arbeiten. Scotts Leben wirkt wie aus klassischen „Batman“-Fernsehfolgen inclusive Soundwords und Actionlinien im Bild entsprungen, während die Dialoge in Sitcom-Manier auf den Zuschauer prasseln. Zu einer (bewusst witzlosen) Stelle tönen dazu sogar Lacher und Applaus vom Band.

        Wenn im Hintergrund einer frühen Einstellung die Inschrift „Fight Club“ und auf einem von Scotts ständig wechselnden T-Shirts der Manga-Klassiker „Astro Boy“ auftaucht, sind nur zwei der Pole festgezurrt, zwischen denen Wrights schräge Graphic Novel-Adaption pendelt. Stets liefert die postmoderne Teeniekomödie dazu Verweise auf Insignien der Popkultur. So lauten die Namen von Scotts frustrierten Bandkollegen etwa Young Neil und Stephen Stills, während seine Shirt-Aufdrucke an Formationen oder Musiker wie Beck Hansen erinnern, die den Soundtrack verantworten. Unter anderem werden Scotts Gegenspieler von „Superman“ Brandon Routh oder „Captain America“/“Fantastic Four“-Mitglied Chris Evans verkörpert, die hier ihr Macho-Image genüsslich durch den Kakao ziehen.

        In den Hauptrollen trifft man angesagte Jungdarstellern wie Michael Cera, der schon in „Nick & Nora – Soundtrack einer Nacht“ einen linkischen Nachwuchsrocker spielte, Anna Kendrick („Twilight“) als seine überhebliche jüngere Schwester (in Wahrheit ist sie älter) oder Mary Elisabeth Winstead als Scotts mysteriöses Love Interest mit ständig wechselnder Haarfarbe. Thomas Jane („Punisher“) und Clifton Collins jr. („Star Trek“) geben Gastauftritte als Veganer-Polizisten. Neben Zeichen(-trick)einsprengsel von Schöpfer Bryan Lee O Malley bietet die schräge Anime-Hommage besonders Seitenhiebe auf legendäre Videospiele der Sega- und Nintendo-Generation. Deshalb verwandeln sich Scotts Gegner nach ihrer Niederlage in Münzen wie in den „Super Mario“-Games, ohne dass dies eine der umstehenden Personen irgendwie stören oder interessieren würde – ein Beleg dafür, dass die Schlachten eher in der Traumwelt des Protagonisten anzusiedeln sind.

        Bei Testvorführungen und Previews hieß es für einen Teil des Publikums spätestens während des ersten surrealen Kampfs, der sich in eine Bollywood-Performance verwandelt: Game over. Daher sollte man beim Kinobesuch schon ein Faible für die Auswüchse der Game-, Musik- und Comickultur mitbringen, um das schrille Spektakel goutieren zu können. Allerdings geht es dem Betrachter wie nach fünf „Batman“-Folgen oder der Lektüre aller sechs „Scott Pilgrim“-Bände am Stück, dass nach einiger Zeit ein Sättigungsgefühl eintritt: Zu viele Genüsse verderben den Appetit. Trotzdem gehört Edgar Wrights zitatenreiche, virtuose Teenie-/Superhelden-/Musikkomödie zu den interessantesten Blockbustern – für den Massengeschmack ist sie aber zu schrill.

        Fazit: Überdrehte, einfallsreiche Comicverfilmung mit einer Vielzahl von Anspielungen auf Popkultur-Strömungen, aber dem Hang zum visuellen Overkill.
        Mehr anzeigen
      Anzeige