In „Scream 6“ war Neve Campbell erstmals nicht mehr Teil der Slasher-Reihe. Doch ginge es nach Schöpfer Kevin Williamson, dann solle sie bald zurückkehren.
Es ist immer so eine Sache mit beliebten Stammcharakteren erfolgreicher Filmreihen: Sie sind mit ein Grund, warum Fans die Filme lieben und ohne sie fehlt zweifellos ein Teil des Charmes. Aber hält man zu sehr an ihnen fest, riskiert man womöglich einen filmischen Stillstand. Im schlimmsten Fall tritt eine Filmreihe auf diese Weise auf der Stelle und wird vom Zeitgeist überholt, siehe die „Terminator“-Reihe, der Arnold Schwarzeneggers Teilnahme spätestens ab „Terminator: Genisys“ nur geschadet hat. Den besten Teil der Reihe, „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, könnt ihr über Amazon streamen.
Eine solch ikonische Figur verkörperte auch Neve Campbell in den „Scream“-Slasherfilmen. Obwohl diese Art Horrorfilm eher für unvergessliche und gnadenlose Serienkiller wie Jason Voorhees („Freitag der 13.“), Chucky („Chucky – Die Mörderpuppe“) und Freddy Krueger („Nightmare on Elm Street“) ist, hat es Campbell als Sidney Prescott geschafft, sich als eine Art Gegenpol zu Ghostface zu positionieren. So wie Jamie Lee Curtis als Laurie Strode in den „Halloween“-Filmen. Lange Zeit drehte sich die „Scream“-Reihe um den erbitterten Kampf zwischen Sidney Prescott und der jeweiligen Inkarnation von Ghostface.
Die 49-Jährige war selbst in „Scream“ mit von der Partie, wenn auch nur in einer kleinen Nebenrolle. Und das, obwohl der fünfte Teil als Legacy-Fortsetzung angelegt war, um einen Generationenwechsel zu vollziehen und die Horrorserie auf weitere Jahre hinaus zu etablieren. Das ist dem Filmemacher-Kollektiv Radio Silence, bestehend aus den Regisseuren Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett sowie Produzent Chad Villella, gelungen, ohne auf Fan-Service zu verzichten. Mit den Schwestern Sam (Melissa Barrera) und Tara Carpenter („Wednesday“-Star Jenna Ortega) wurden erfolgreich neue Hauptfiguren eingeführt.
In „Scream 6“ war Campbell dann allerdings nicht mehr mit von der blutigen Partie. Als Grund wurden Differenzen in Bezug auf die Gage genannt. Die Scream Queen ließ wissen, dass sie nicht den Eindruck hatte, dass ihre besondere Stellung als Ikone der „Scream“-Filme ausreichend und angemessen honoriert wurde. Ein Fehler, wie „Scream“-Schöpfer Kevin Williamson findet. Im „Happy Horror Time“-Podcast äußert er seine Hoffnung, dass die Verantwortlichen der „Scream“-Filme sich doch noch mit ihr einigen und sie zurückbringen können:
„Ich weiß genau, was sie meint, ich kenne sie gut. Ich liebe und ich verehre sie – und das ist es, was sie getan hat. Es ist das Richtige für sie. Ich liebe alle, die an ‚Scream‘ beteiligt waren, und ich kann nur sagen: ‚Gebt ihr das Geld. Genau das würde ich tun, ich würde ihr das Geld geben. […] Ich bin mir sicher, dass es eine Zahl gibt, auf die sie sich einigen können, die beide [Seiten] zufriedenstellt. Also werden sie das hoffentlich eines Tages schaffen.“
Die „Scream“-Filme bieten zwar den ein oder anderen Schockmoment, als verstörend kann man sie jedoch nicht bezeichnen. Das trifft dagegen auf die Filme im Video zu.
„Scream 7“ ist in Arbeit
Nachdem „Scream 6“ dieses Jahr trotz hoher Altersfreigabe (hierzulande erhielt er keine Jugendfreigabe) mit weltweiten Einnahmen in Höhe von 168 Millionen US-Dollar glänzen konnte, ist ein weiterer Film bereits in Arbeit. Ob sich die Parteien noch rechtzeitig für „Scream 7“ einigen können, darf bezweifelt werden. Radio Silence wird nach den letzten beiden Filmen jedoch nicht zurückkehren. Dafür übernimmt Christopher Landon, der zuletzt mit „Freaky“ bewiesen hat, dass er dem Slasher-Genre völlig neue Seiten abgewinnen kann.
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