Dass sich Filme wie „Texas Chainsaw Massacre“, „Der Exorzismus von Emily Rose“ und „Monster“ auf wahre Begebenheiten stützen, hat sich längst herumgesprochen. Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall: Filme, die Menschen zu grausamen Verbrechen inspirierten. Dabei ist das eigentliche Ziel der Filmemacher natürlich ein ganz anderes, denn in erster Linie sollen die Filme das Publikum unterhalten. In den folgenden Filmen sahen einige Verbrecher allerdings noch mehr als bloße Unterhaltung und nutzten sie als Inspiration für ihre grausame Taten.
Scream – Schrei!
Wes Craven’s Horrorklassier „Scream“ aus dem Jahr 1996 bot nicht nur die Vorlage für zahlreiche Sequels, sondern inspirierte auch einen 17-jährigen Schüler zu einer grausamen Tat: In der französischen Stadt Nantes ermordete der Jugendliche seine Schulkameradin bei einem fingierten Spaziergang mit zwölf Messerstichen, genauso, wie er es im Film gesehen hatte. Er trug dabei sogar die berühmte Ghostface-Maske.
Natural Born Killers
Aus der Feder Quentin Tarantinos stammt die bittere Satire über ein US-amerikanisches Killerpärchen, das drei Wochen lang auf einen Roadtrip eine grausame Mordserie verübt. Der Film inspirierte zahlreiche Killer, der bekannteste Fall ist aber der des Teenager-Pärchens Sarah Edmonson und Benjamin Darras, die sich den Film ein Jahr nach seinem Erscheinen mehrmals ansahen und dabei unter Drogen standen. Kurz darauf begingen sie mehrere Morde und raubten Geschäfte aus. Regisseur Oliver Stone musste sich wegen des Falls tatsächlich vor Gericht verantworten, wurde aber wegen seines Rechts auf freie Meinungsäußerung freigesprochen.
American Psycho
Die filmische Adaption des gleichnamigen Romans inspirierte im Jahr 2004 einen 14-jährigen Teenager zu einem grausamen Mord an seinem gleichaltrigen Mitschüler. Darüber hinaus nahm er auch den Film „Das Schweigen der Lämmer“ für sein Vorhaben, selbst ein Serienkiller zu werden, zum Vorbild.
Taxi Driver
Der Auftritt der Schauspielerin Jodie Foster in Scorsese’s Filmdrama über den Kriegsveteranen und Taxifahrer Travis Bickle brachte John Warnock Hinckley am 30. März 1981 dazu, einen Anschlag auf das Leben des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan zu verüben. Der psychisch kranke Mann wollte damit Aufmerksamkeit bei Jodie Foster erregen, für die er eine schwere Obsession entwickelt hatte. Reagan überlebte den Vorfall leicht verletzt, nachdem Hinckley sechs Mal auf seine Limousine geschossen hatte.
Dark Knight
Während der Mitternachtspremiere des letzten Teils der Batman-Trilogie stürmte am 20. Juli 2012 der 24-jährige, schwer bewaffnete James Eagan Holmes ein Kino in Aurora und erschoss zehn Menschen. 58 wurden verletzt und Holmes daraufhin zu lebenslanger Haft verurteilt. Er behauptete sogar noch kurz nach der Tat, dass er der Joker sei.
A Nightmare on Elm Street
Der populäre Horrorfilm aus den 1980er Jahren diente dem an Schizophrenie erkranktem Daniel Gonzalez als Vorbild, als er 2004, mit diversen Messern bewaffnet und schwer unter Drogeneinfluss stehend, wahllos mehrere Menschen tötete und verletzte.
Basic Instinct
Der kanadische Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta nutzte im Netz das Pseudonym Catherine Tramell und bezog sich dabei auf die Hauptfigur in Paul Verhoeven’s „Basic Instinct“, die ihren Liebhaber mit einem Eispickel umbrachte. 2012 ermordete Magnotto einen chinesischen Studenten auf ganz ähnliche Weise und stellte den gefilmten Mord als Video ins Internet.
Frenzy
„Frenzy“ inspirierte den US-amerikanischen Verbrecher Joel Rifkin zu mehreren Morden. Er erwürgte und zerstückelte in den 1980er und 1990er Jahren 17 Prostituierte und orientierte sich dabei ganz an seinem Vorbild, dem britischen Thriller des Meisterregisseurs Hitchcock, der von einem pathologischen Triebtäter handelt.