Frankreich, 1945. Der Krieg ist vorbei und Ruhe ist wieder eingekehrt in dem kleinen Alpendorf Saint Martin. Dort wohnt der 10-jährige Sebastian bei César, seinem Ziehvater, und wartet auf die Rückkehr von Angelina, Césars Nichte. Doch das Unglück bricht ein, als das Flugzeug mit Angelina abstürzt und einen Waldbrand auslöst. Niemand glaubt daran, noch Überlebende zu finden, die Rettungsmission der Feuerwehr wird abgebrochen. Nur Sebastian will das nicht akzeptieren, spürt er doch, dass Angelina noch am Leben ist. Zusammen mit Belle macht er sich auf den Weg, sie zu retten und stößt dabei auf ein altes Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird. Die Geschichte von Sebastian und seinem treuen Hund Belle geht weiter. Trotz aller Wendungen und Widrigkeiten lässt sich der lebhafte Junge voller Willenskraft und mit Belles Hilfe auf eine abenteuerliche Reise ein. Spannung, Abenteuer und gefühlvolle Momente gehen Hand in Hand und sorgen für ein rundes, abwechslungsreiches Filmerlebnis. Beeindruckend ist auch die schauspielerische Leistung. Besonders die Jungdarsteller überzeugen durch ihre natürliche und charismatische Leinwandpräsenz. Die wunderschöne musikalische Begleitung von Armand Amar liefert mit ihren zurückgenommenen, aber auch mitreißenden Momenten die emotionale Stütze des Films. Auch in der Kameraarbeit ragt der Film heraus. Atemberaubende Panoramabilder und begeisternde Tier- und Naturaufnahmen zeigen die Größe und Faszination der Landschaft. Dieser wunderschöne Familienfilm ist für große und kleine Zuschauer ein echter Genuss.
Jurybegründung:
Sebastian fehlt in der Klasse. Denn die Schule ist bei weitem nicht so spannend wie seine Experimente in der Natur. Dass dabei manches schief läuft, macht der Familienfilm gleich zu Beginn klar. Bevor das Gesicht des kessen Jungen mit den dunklen braunen Augen ins Bild kommt, streift die Kamera über die Schürfwunden an seinem Knie. Der zwölfjährige stürzt sich dann Hals über Kopf auf einem Schlitten die Sommerberge hinunter, rast durch Heuhaufen und an zur Seite springenden Bauern oder staunenden Kühen vorbei. Als er mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abgrund zurast, scheint guter Rat teuer. Doch auf Belle, seine Hündin, ist Verlass.
Sebastian und seine zottlige Begleiterin sind Legende. In den 1960ern war die Serie um den liebenswerten Strolch und seine tierische Beschützerin, die auf Cécile Aubrys gleichnamigem Kinderbuch basiert, in beiden deutschen Staaten ein Straßenfeger. Vor zwei Jahren wurde das unzertrennliche Paar in BELLE & SEBASTIAN für die Leinwand wieder zum Leben erweckt. SEBASTIAN UND DIE FEUERRETTER setzt die Handlung fort, ist aber auch ohne Kenntnis der ersten Story verständlich.
Die Geschichte beginnt im Herbst 1945, zwei Jahre nach dem Ende des ersten Teils. Damals ging Sebastians Ziehmutter Angelina in die Resistance. Ihre Rückkehr wird von Sebastian und César, der sich seit seiner Geburt um ihn kümmert, sehnsüchtig erwartet. Doch Angelinas Flugzeug stürzt in der Nähe des Dorfes in den idyllischen Alpen an der italienisch-französischen Grenze ab. Alle Insassen werden für tot erklärt. Sebastian ist trotzdem fest überzeugt, dass Angelina lebt. Bei der Suche soll ihm der einzige Pilot aus der Umgebung helfen. Cesar will von dieser Idee zunächst nichts wissen, da der Pilot Sebastians Vater ist. Der ahnte aber nichts von der Schwangerschaft seiner damaligen Freundin. SEBASTIAN UND DIE FEUERRETTER ist ein wundervoller Kinderfilm „alter Schule“, der Kinder in ihren Erfahrungen mit Schulfrust, Verlustangst und Tod naher Angehöriger abholt und in eine fremde Welt ohne Handys und elektronisches Spielzeug entführt. Werte wie Familie, Freundschaft und Solidarität über Ländergrenzen hinweg werden beschworen. Liebevoll und detailreich sind das karge Leben der Bergbauern und die Hierarchie in der Gemeinde beschrieben, die Alpen bilden eine grandiose Kulisse.
Die rundum runde Abenteuer-Geschichte nimmt die jüngeren Zuschauer ernst und fordert sie heraus. Selbstverständlich setzt er daher auch einen Begriff wie „Resistance“ ein oder spielt mit den Nachwirkungen der Vorurteile im Verhältnis von Franzosen und Italienern nach dem Krieg. Jede Szene, jedes Detail ist durchdacht und treibt die Handlung voran, die einzelnen Handlungsstränge greifen dabei ineinander wie die Rädchen einer gut geölten Maschine.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
In dem französischen Abenteuerfilm „Sebastian und die Feuerretter“, der 1945 kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges spielt, wird Angelina, Sebastians Tante, von einer kleinen US - Einheit zurück in die französischen Alpensiedlung geflogen. Dabei gerät das Flugzeug außer Kontrolle und stürzt ab. Dies löst einen riesen Waldbrand aus. Daraufhin versuchen Sebastian, seine mutige weiße Hündin Belle und der Pilot Pierre eine Rettungsaktion. Doch werden sie es schaffen, sie zu finden? In dem Film werden die Themen Freundschaft, Hoffnung, Mut und Liebe aufgegriffen. Die Geschichte ist durch die passende Filmmusik zu den Bildern, die langen Kamerafahrten durch die Landschaften und eine gelungene Ausstattung spannend erzählt. Der Schnitt ist durch viele Szenenwechsel abwechslungsreich und die Emotionen werden durch Nahaufnahmen gut dargestellt. Unserer Meinung nach wurden die Rollen überzeugend gespielt und der Hund gut trainiert. Außerdem finden wir, dass die Explosion und das Feuer realistisch dargestellt werden und die fliehenden Tiere gut animiert wurden. Dieser Film ist nach Meinung der Jury für jüngere Zuschauer nicht geeignet, da einige Szenen, zum Beispiel der Kampf der Hündin mit dem Bären, Kinder unter 8 Jahren verschrecken könnten.
Spannend: 5 Sterne
Gefühlvoll: 4 Sterne
Abenteuerlich: 3 Sterne
Realistisch: 4 Sterne
Dramatisch: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 5 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)