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Selma: Historiendrama über Martin Luther King und seinen Marsch auf nach Montgomery (Alabama), der die USA grundlegend verändern sollte.

„Selma“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Martin Luther King und seine Berater organisieren 1965 einen Protestmarsch von Selma, Alabama in die Staatshauptstaat Montgomery, um das Wahlrecht für Schwarze zur Realität zu machen. Bei ihrem ersten Versuch kommen sie nicht weiter als über die Stadtbrücke, bevor sie von gewalttätigen Bundespolizisten brutal zusammengeknüppelt werden. Doch die Medien sind präsent und die beschämenden Bilder gehen um die Welt. Bevor MLK und seine Bürgerrechtsbewegung an ihr Ziel gelangen, müssen sie sich erst noch diversen Komplikationen stellen.

Martin Luther King und seine Berater organisieren 1965 einen Protestmarsch von Selma, Alabama in die Staatshauptstaat Montgomery, um das Wahlrecht für Schwarze zur Realität zu machen. Bei ihrem ersten Versuch kommen sie nicht weiter als über die Stadtbrücke, bevor sie von gewalttätigen Bundespolizisten brutal zusammengeknüppelt werden. Doch die Medien sind präsent und die beschämenden Bilder gehen um die Welt. Bevor MLK und seine Bürgerrechtsbewegung an ihr Ziel gelangen, müssen sie sich erst noch diversen Komplikationen stellen.

Martin Luther King und seine Berater organisieren 1965 Protestmärsche, um das Wahlrecht für Schwarze zur Realität zu machen. Historiendrama über die Märsche nach Montgomery, die die USA grundlegend verändern sollten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ava DuVernay
Produzent
  • Paul Garnes,
  • Cameron McCracken,
  • Nan Morales,
  • Christian Colson,
  • Dede Gardner,
  • Jeremy Kleiner,
  • Oprah Winfrey
Darsteller
  • David Oyelowo,
  • Giovanni Ribisi,
  • Tom Wilkinson,
  • Tim Roth,
  • Cuba Gooding Jr.,
  • Alessandro Nivola,
  • Carmen Ejogo,
  • Lorraine Toussaint,
  • Oprah Winfrey,
  • Tessa Thompson,
  • Martin Sheen,
  • Dylan Baker
Drehbuch
  • Paul Webb
Musik
  • Mario Grigorov,
  • John Legend,
  • Common,
  • John Stephens ,
  • Lonnie Lynn
Kamera
  • Bradford Young
Schnitt
  • Spencer Averick
Casting
  • Aisha Coley

Kritikerrezensionen

    1. Groß war die Aufruhr, als Regisseurin Ava DuVerney („Middle of Nowhere“) Anfang des Jahres nicht bei den Oscar-Nominierten für den Preis als „Beste Regie“ auftauchte. Viele sahen in diesem Umstand sofort einen Skandal und die Academy einmal mehr ebenso frauenfeindlich wie rassistisch. Dabei hat diese fehlende Berücksichtigung der Filmemacherin damit vermutlich gar nichts zu tun. Wenngleich DuVernay mit „Selma“ ein eindrucksvolles Biopic über den mit 39 Jahren ermordeten Menschenrechtler Martin Luther King gelungen ist, so beeindruckt ihre Arbeit doch vorzugsweise als Gesamtwerk und ist dabei weniger das Ergebnis einer überbordend kreativen Regieleistung. Was hingegen vielmehr schockiert, ist das Fehlen eines David Oyelowo („Interstellar“). Nur dem durch die TV-Serie „Spooks“ bekannt gewordenen Edelmimen ist es zu verdanken, dass „Selma“ über seine stattlichen 128 Minuten eine solche Sogwirkung entfaltet, dass man sich den Ansprachen Kings im Kino ebenso wenig entziehen kann, wie es seine Anhänger vor Jahrzehnten bei dessen Kundgebungen taten. Eine Meisterleistung dieses Schauspielers, der in der Rolle des Friedensnobelpreisträgers die Leistung seines Lebens abruft.

      Ava DuVerney rückt in „Selma“ weder Besonderheiten in ihrer Inszenierung in den Vordergrund, noch stellt sie ihr Talent für besonnenes Geschichtenerzählen unter den Scheffel. Ihr Film funktioniert sowohl als aufwühlendes Rassendrama, allerdings bewusst ohne die brachiale Durchschlagkraft eines „12 Years a Slave“, als auch unter dem Gesichtspunkt eines rührenden Portraits, das Protagonist Martin Luther King gleichsam als passionierten Menschenrechtskämpfer sowie liebenden Ehemann und Vater zeigt. Besonderes das lose umrissene Privatleben Kings sorgt in „Selma“ für besonders rührende Momente und spricht die Hauptfigur zu keinem Zeitpunkt heilig. So findet die filmische Biographie zu einem angenehm geerdeten Grundton, der „Selma“ zu den zwei anspruchsvollsten, dabei jedoch nicht minder unterhaltsamsten Geschichtsstunden macht, mit denen das US-amerikanische Independentkino zuletzt auftrumpfen konnte.

      Der titelgebende Marsch von Selma, der es in der deutschen Fassung immerhin in die Tagline des Films geschafft hat, funktioniert dabei als narrativer Höhepunkt, in welchem sich sämtliche Emotionen entladen. Doch DuVerney verlässt sich nicht allein auf dieses Highlight, sondern nimmt in ihrer Erzählung ebenjene Sichtweise ein, mit welcher auch King die Ereignisse rückblickend betrachtet hätte: Die von steten Fortschritten und Rückschlägen geprägten Geschehnisse stellen zu jedem Zeitpunkt einzig und allein einen Teilerfolg im Kampf gegen den Rassismus dar. Da ist es nur konsequent, dass DuVerney auf das In-Szene-Setzen eines furiosen Schlussakts verzichtet und den Weg – in diesem Falle den Marsch – als das Ziel ihrer Geschichte versteht.

      Fazit: AvaDuVerney inszeniert „Selma“ als ein Zeitdokument der zurückhaltenden, dadurch aber umso eindringlicheren Art. Mit einem begeisternden David Oyelowo in der Hauptrolle wird ihr Film zu einem cineastischen Akt der Völkerverständigung, der aktueller kaum sein könnte und die Brisanz eines Themas hinterfragt, das heutzutage eigentlich gar keines mehr sein dürfte.
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    2. Selma: Historiendrama über Martin Luther King und seinen Marsch auf nach Montgomery (Alabama), der die USA grundlegend verändern sollte.

      Mitreißendes Historiendrama um den bedeutsamen Protestmarsch Martin Luther Kings und seiner Anhänger von Selma nach Montgomery, Alabama.

      Obwohl Afro-Amerikaner bereits 1870 gesetzlich das Wahlrecht erhielten, wurde insbesondere in den Südstaaten dermaßen massiv gegen sie diskriminiert, dass sie dort de facto fast ein weiteres Jahrhundert vom Wahlgang ausgeschlossen waren. Dies änderte sich erst mit dem Voting Rights Act von 1965, den US-Präsident Lyndon B. Johnson nicht zuletzt aufgrund des unermüdlichen und couragierten Einsatzes von Martin Luther King und seiner friedvollen Bürgerrechtsbewegung unterzeichnete.

      Filmemacherin Ava DuVernay nimmt nun diesen (kurzen) Ausschnitt aus Kings ebenso einfluss- wie ereignisreichen Lebens um ein intimes Charakterporträt des Friedensnobelpreisträgers zu zeichnen. In dieser komprimierenden Herangehensweise gleicht dieses (erstaunlicherweise) erste allein auf MLK abonnierte (Leinwand-)Biopic Steven Spielbergs „Lincoln“. Ähnlich diesem weist es wortgewaltige Reden und aufwühlende Emotionen auf, die das Publikum an ein entrüstendes dunkles Kapitel in der amerikanischen Geschichte erinnert. Darüberhinaus verfügt auch „Selma“ über eine beachtliche Riege von Ensemble-Schauspielern, doch die große darstellerische Offenbarung ist Hauptdarsteller David Oyelowo (spielte in DuVernays letzten Film „Middle of Nowhere“, für den sie 2012 den Regiepreis in Sundance gewann). Er vermittelt sowohl das elektrisierende Charisma als auch die nagenden Selbstzweifel der facettenreichen Figur.

      Mit dem Auftakt, bestehend aus MLKs Nobelpreis-Entgegennahme, einer tödlichen Bombenexplosion in einer Kirche und dem erniedrigenden Spießrutenlauf, den eine Afro-Amerikanerin (Produzentin Oprah Winfrey) durch einen Wahlbeamten erfährt, vermittelt DuVernay elegant und eindringlich das gesellschaftspolitische Klima der damaligen Zeit. Um auf die Ungerechtigkeit bei der Wahlpraxis aufmerksam zu machen, organisieren MLK und seine Berater einen Protestmarsch von Selma in die Staatshauptstaat Montgomery. Bei ihrem ersten Versuch kommen sie nicht weiter als über die Stadtbrücke, bevor sie von gewalttätigen Bundespolizisten brutal zusammengeknüppelt werden, was bildstark wie ein dunkler Todestraum illustriert wird. Doch die Medien sind präsent und die beschämenden Bilder gehen um die Welt. Nach diversen Komplikationen marschieren MLK und Scharen von schwarzen und weißen Anhängern schließlich in jeder Weise erfolgreich an ihr Ziel. Die politische Figur MLKs wird geschickt mit vertraulichen Vignetten balanciert, wie mit Ausschnitten aus seiner Ehe oder einer „Glaubensspritze“ von Gospelphänomen Mahalia Jackson. So empfiehlt sich DuVernay mit einer stilvoll atmosphärischen und bewegenden Inszenierung, die beim nächsten Oscar-Rennen ganz vorne mit dabei sein dürfte. ara.
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