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Shame: Brandon ist ein smarter New Yorker um die 30. Sein Leben aber dreht sich um sexuelle Fantasien und schnelle One Night Stands. Immer wichtiger wird sein obsessives Sexleben, und immer weniger kann er es kontrollieren. Eines Tages taucht seine exzentrische Schwester Sissy bei ihm auf und nistet sich in seiner Wohnung ein. Ihre Anwesenheit und ihr unausgesprochenes Bedürfnis nach Nähe bringen Brandons Welt völlig aus...

„Shame“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Mittdreißiger Brandon sieht gut aus, weiß sich zu kleiden. Er ist erfolgreich im Job und bei den Frauen, lebt in einem superschicken Apartment in New York. Eine feste Beziehung hat er nicht, stattdessen lebt er seine Sexsucht aus, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Da taucht seine chaotische, labile Schwester Sissy bei ihm auf, nistet sich bei ihm ein. Sie geht ihm auf die Nerven, aber er fühlt sich auch für sie verantwortlich.

Mittdreißiger Brandon sieht gut aus, und weiß sich zu kleiden. Er ist erfolgreich im hochdotierten Job und bei den Frauen, und lebt in einem superschicken Appartment in New York City. Eine feste Beziehung hat er nicht und sucht auch keine, stattdessen lebt er seine Sexsucht aus, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Da taucht seine chaotisch, psychisch labile Schwester Sissy bei ihm auf, nistet sich in seiner Wohnung ein, und geht ihm auf die Nerven. Aber Brandon fühlt sich auch für sie verantwortlich.

Während er nach außen erfolgreich den kontrollierten Yuppie spielt, verlangt Brandons Körper rund um die Uhr nach Sex. Ästhetisch anspruchsvolles und schonungsloses Portrait über den Alltag eines Sexsüchtigen. Aufreger seiner Saison!

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steve McQueen
Produzent
  • Peter Hampden,
  • Tim Haslam,
  • Tessa Ross,
  • Robert Walak,
  • Iain Canning,
  • Emile Sherman
Darsteller
  • Michael Fassbender,
  • Carey Mulligan,
  • James Badge Dale,
  • Nicole Beharie,
  • Lucy Walters,
  • Mari-Ange Ramirez,
  • Alex Manette,
  • Hannah Ware
Drehbuch
  • Steve McQueen,
  • Abi Morgan
Musik
  • Harry Escott
Kamera
  • Sean Bobbitt
Schnitt
  • Joe Walker
Casting
  • Avy Kaufman

Kritikerrezensionen

    1. In letzter Zeit hat man als fleißiger Kinogänger das Gefühl, Michael Fassbender ist wirklich in jedem Film zu sehen. Nicht nur aktuell, auch frühere Auftritte wie in 300 oder Inglourious Basterds fallen einem plötzlich wieder ein. Aber in keinem anderen Film reißt er die Kontrolle so sehr an sich, wie in Steve McQueens Shame. Das liegt einerseits daran, dass der Regisseur in jeder Einstellung dicht an seinem Hauptdarsteller dran ist, ob physisch oder psychisch, er lässt den sexsüchtigen Brandon niemals aus den Augen. Andererseits gibt Fassbender selbst hier eine überragende Darstellung ab, in der es ihm gelingt, jede Nuance seiner Figur auf seinem ohnehin ungemein interessanten Gesicht widerzuspiegeln. Was man als Beobachter erlebt, ist ein Mensch, der alles haben könnte, dabei aber völlig verloren am Boden ist. Und über die Geschichte tatsächlich noch tiefer fällt, während er sich immer mehr selbst zu zerstören scheint. Dabei erfreut am meisten, dass die Inszenierung nichts beschönigt, entschärft oder verschenkt, sondern konsequent provokativ bleibt. Ein echtes Filmerlebnis, das einen erstmal nicht mehr loslässt.
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      1. Brandon ist ein Gewinner. Er wohnt in einem Appartement in Manhattan, ist erfolgreich in seinem Beruf und überzeugt alle mit seinem Charme und Charisma. Doch für Brandon zählt nur eines: Sex. Er ist süchtig danach, ständig auf der Suche nach Befriedigung der ihn beherrschenden Begierde. Eines Tages steht hilfesuchend seine Schwester Sissy vor der Tür, auch sie eine zerrissene Persönlichkeit. Brandon kann mit seiner Rolle als großer Bruder nicht umgehen und entzieht sich Sissys Wunsch nach Nähe, zu der er nicht fähig ist. Der britische Regisseur und Videokünstler Steve McQueen hat zusammen mit Michael Fassbender und Carey Mulligan in den Hauptrollen einen Film geschaffen, der in seiner Intensität Grenzen überschreitet und erschüttert. Vor allem Fassbender gibt seine Figur in ihrer verzweifelten Gier völlig preis und die Kamera tut mit ihren unbarmherzigen Nahaufnahmen ihr übriges, um die Seelenqual Brandons und seine ausweglose Situation offen zu legen. McQueen beweist Mut zum langsamen Erzählen, zu den Bildern passt der phantastisch komponierte Soundtrack. Ein atemberaubender Blick hinter die Fassade einer überreizten Gesellschaft.

        Jurybegründung:

        Brandon, ein New Yorker irischer Abstammung, entdeckt seine exzentrische Schwester Sissy in seinem Bad. Sie ist ohne Vorankündigung in seine Wohnung eingedrungen. Ihr Streit über diese Grenzüberschreitung ist der Wendepunkt in seinem Leben und ein Paradestück der visuellen Umsetzung im Film SHAME von Steve McQueen. Wir beobachten die Auseinandersetzung zwischen den beiden in zwei getrennten gegenüberliegenden Spiegeln. Irritierend reden sie aneinander vorbei. Ihre Blicke treffen sich nicht. Eine filmische Übersetzung von offensichtlicher Distanz und Beziehungsunfähigkeit, präzise wie ein Operationsmesser. Dieser sezierende Blick der Kamera ist prototypisch für die Präzision der Kameraführung zum Inhalt des gesamten Films.

        Brandon lebt in New York, ist beruflich erfolgreich und überaus gut aussehend. Sein Apartment in exzellenter Lage wirkt wie ein Eisblock. Ein Abbild seiner Gefühlskälte. Er findet keinen Kontakt zu sich, ist beziehungsunfähig. Doch dem Anschein nach hat er damit kein Problem. Wir sehen ihm zu: Er ist sexuell hyperaktiv, „überschüttet“ seine innere Leere mit Prostituierten, Pornografie im Internet und schnellen Errungenschaften. Seine Masturbationen wirken wie Selbstkasteiungen. Es gibt erste Anzeichen, dass er mit dieser Lebenstäuschung auf Dauer nicht zu Recht kommt. Im Büro wird sein Computer konfisziert, die Festplatte ist übervoll mit pornografischem Material. Ein weiteres Zeichen wird gesetzt. Seine Schwester darf nur solange bei ihm wohnen, wie sie in New York Auftritte als Sängerin hat. Er hat Angst vor Nähe. Zusammen mit seinem Boss hört er ihrem berührenden Lied „New York, New York“ zu. Fast quälend lang bleibt die Kamera auf Sissy, unterstützt die Fremdheit und Verlassenheit in der riesigen Millionenstadt New York. Erstmals erscheint Brandon im Gegenschnitt berührt, eine Träne läuft ihm über das Gesicht. Auch diese Szene ein Meisterwerk im Film. Sein Chef ist begeistert von Sissy, Brandon hält die Liebesgeräusche der beiden in seiner Wohnung nicht aus. Er flieht und eine lange Parallelfahrt durch das fast leere nächtliche New York begleitet ihn beim Joggen bis zur seiner physischen Erschöpfung.

        Die obsessive Sucht nach sexuellen Erlebnissen wird in diesem Film auch visuell zum Albtraum der Sehnsucht nach einem inneren Kontakt zur eigenen Gefühllosigkeit, ein fast aussichtsloser Kampf. Wir sehen nur das Äußerliche der verschlungenen ineinander eindringenden Körper, erfahren darüber die erschreckend seelenlose Leere seiner sexuellen Aktionen.

        Als Sissy ihn beschwört, zu ihr als seine einzige Schwester und zu sich selbst Nähe zuzulassen, wirft er sie aus seiner Wohnung und wieder beginnt sein Kreislauf nach Obsessionen in einer Kette von sexuellen Kontakten bis hin in einer Schwulenbar. Ausgepumpt im Regen des frühen Morgens in einer öden leeren Hafengegend, einem symbolischen Ort seiner Verzweiflung, kommt er zu sich, überträgt sein Leiden und seine Angst auf das seiner Schwester und beginnt einen Wettkampf um ihr Überleben. Er findet sie blutüberströmt in seinem Bad, die Pulsadern aufgeschnitten. Im Krankenhaus sieht er sein eigenes Symptom, sich nicht spüren zu können in ihren vernarbten Verletzungen. Ihre Arme sind vom Ritzen mit Rasierklingen übersät. Trotz einer angedeuteten Annäherung an eine Kollegin bleibt am Ende des Films offen, ob er jetzt seinen Weg aus der inneren Leere und seinem inneren Gefängnis herausfindet.

        Steve McQueen, der durch experimentelle Videos berühmt wurde und diese Erfahrungen in seine Spielfilme einbringt, hat in SHAME mit einer enormen Radikalität von höchster Konzentration und Präzision eine andere Deutung von filmischem Experiment eingebracht. Mit jeder Einstellung, der Ausstattung und dem Musikeinsatz ist es ihm gelungen, eine intensive Verbindung zur Sucht nach sexueller Freiheit herzustellen und zugleich die exzessive Suche nach Befreiung aus dem Leiden eines innerlich verbrannten Brandon zu bebildern. Entstanden ist ein höchst europäischer Film, der zugleich eine Hommage an ein für uns ungewohntes kaltes und ungemütliches New York ist. Der Film lässt uns Zeit und Raum dem Scheitern der Figuren zu folgen. Eine Sozialstudie von höchster Intensität ist entstanden von Grenzgängern im sexuellen Nirwana, zwischen dem offiziellen Leben und einem zweiten Leben im Verborgenen. Das Drama beginnt, wenn beide miteinander in Konflikt geraten. Nicht alle Zuschauer werden der Intensität mit Ausdauer folgen wollen, die entstehende Spannung der Langsamkeit und Genauigkeit will ausgehalten werden und nicht jeder will sich auf die Problematik des Films einlassen.

        Seine Darsteller Michael Fassbender, Carey Mulligan und James Badge Dale als Brandons Boss stellen eine exzellente Besetzung dar. Und Steve McQueen ist ein exzellenter Regisseur..

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. Beeindruckendes Drama, das inhaltlich und stilistisch den Zuschauer fordert. Schlichtweg grandios: Hauptdarsteller Michael Fassbender
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          1. Ja, Michael Fassbender ist vollkommen nackt zu sehen und ja, er schubst Ewan McGregor von einem ganz besonderen Thron. So, das wäre fürs Erste geklärt. Eigentlich soll es hier aber in erster Linie um den Film an sich gehen: Gemessen an der Zahl der Filme, die jährlich weltweit produziert werden, ist die Zahl derer, die einen vollkommen umhauen, leider sehr gering.

            Steve McQueen ist mit seinem mit Spannung erwarteten zweiten Regiestreich eine solche Rarität gelungen. „Shame“ nimmt den Zuschauer mit auf eine dunkle Reise tief ins Innerste seines Protagonisten Brandon. Hört man das Wort „Sexsucht“, schmunzelt man eventuell im ersten Moment und denkt an einen Prominenten, der so versucht, seine Promiskuität und die zahlreichen Seitensprünge zu rechtfertigen. McQueen zeigt allerdings unmissverständlich, dass Sexsucht mit dem Bedürfnis nach Sex so viel zu tun hat, wie Alkoholismus mit Durst.

            Der Zuschauer lernt Brandon kennen, als er nackt aus seinem Bett steigt, sich ein Glas Wasser holt und dann pinkeln geht. Höchst ungewöhnlich – keine Frage, aber trotzdem genau richtig für eine glaubwürdige Einführung dieser Figur. Brandon lebt allein und tut quasi am laufenden Band Dinge – allein oder in zeitweiliger Gesellschaft –, bei denen Kleidung eher hinderlich ist. Warum sollte er also in seinen eigenen vier Wänden welche tragen oder die Badezimmertür hinter sich schließen? Natürlich sind bei einem Film über einen Sexsüchtigen einige Sexszenen zu sehen, aber sie dienen nicht dem Selbstzweck. Ganz im Gegenteil. So erfährt der Zuschauer eine Menge über Brandon und die Auswirkungen seiner Krankheit – ohne eine erklärende Dialogzeile. Schon die Eröffnungssequenz macht deutlich, dass es hauptsächlich um Kontrolle geht. Brandon bestellt sich eine Professionelle nach Hause. Sie kommt, tut das, wofür sie bezahlt wird und dann geht sie wieder. Höchst wahrscheinlich kennt er nicht mal ihren Namen. Groteskerweise ist es Intimität, die ihm Probleme macht – auch das bekommen wir schonungslos vorgeführt. Und der Dreier gegen Ende des Films ist zwar eher ein Vierer mit der Kamera (oder dem Zuschauer), aber alles andere als „flott“. Einvernehmlicher Sex war noch nie so schmerzhaft mit anzusehen. Der Kick, dem Brandon immer wieder hinterher jagt, verlangt einen hohen Preis: Scham, psychischer Schmerz bis hin zum Selbsthass.

            Wie bereits 2008 in McQueens Debütfilm „Hunger“ ist auch hier Michael Fassbender in der Hauptrolle zu sehen, dem es in der Zusammenarbeit mit Steve McQueen offensichtlich immer gelingt, noch einen Schritt weiter zu gehen und noch einen und noch einen – bis nicht nur sein gesamter Körper, sondern auch seine Seele, also die seiner Figur Brandon, komplett entblößt ist – und zwar vorwiegend nonverbal. Wie etwa in der Schlüsselszene des Films, in der Brandons Schwester Sissy die Blues-Version von „New York New York“ singt. Fassbender läuft nicht einfach nur eine Träne die Wange hinunter. Sie ist die Folge eines sichtbaren inneren Ringkampfes mit etwas, das – ausgelöst durch den Auftritt der Schwester – nicht mehr länger unterdrückt, verdrängt und tief unten begraben sein will. Auch Carey Mulligan ist hier in ihrer bislang eindrucksvollsten Rolle zu sehen. Während sie singt, wirkt sie so verletzlich und so tief traurig, dass es einem auch als Zuschauer beinahe das Herz zerreißt.

            Sissy ist das genaue Gegenteil ihres Bruders – extrovertiert, süchtig nach Liebe und körperlicher Zuwendung. Was genau den beiden zugestoßen ist, erfährt man nicht. Spielt auch keine Rolle. Fest steht, dass es grauenvoll gewesen sein muss und der Grund dafür ist, dass keiner von beiden ein normales Leben führen kann. Und so sehr Sissys Anwesenheit auch eine Belastung für Brandon ist, schimmert immer wieder durch, wie nah sich die beiden stehen. Was ihre Nähe für ihn tragischerweise umso unerträglicher macht. Aber die wenigen amüsanten Momente, die es trotz des schwierigen Themas gibt, finden fast ausschließlich zwischen den Geschwistern statt.

            „Shame“ ist nicht nur ein Drama über einen Sexsüchtigen, sondern auch über emotionale Bindungen zu einander, den Wunsch danach und die Angst davor und ein Film über die heutige Zeit, die zunehmende Sexualisierung der Gesellschaft – ohne dabei zu verurteilen. Dabei zeigt Steve McQueen ein kühles New York in langen Einstellungen - oft Plansequenzen, die nie bis ins kleinste Detail durchchoreografiert und selten vollständig ausgeleuchtet sind, aber trotzdem wunderschön.

            Steve McQueen fordert seinen Zuschauer erneut heraus – aber nicht ohne ihn mit einem Hoffnungsschimmer zurückzulassen. „Shame“ wird sich für eine ganze Weile im Kopf fest setzen – schön zu sehen, dass Kino das heutzutage noch fertig bringt.

            Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat „Shame“ bei den Nominierungen für die diesjährige Oscar-Verleihung übrigens komplett ignoriert - wahre Filmkunst wird eben doch wo anders ausgezeichnet!

            Fazit: In "Shame" verschaffen Steve McQueen und vor allem Michael Fassbender mit seiner fesselnden Darstellung dem Wort "Intensität" eine neue Dimension.
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            1. Wer darüber nachdenkt, „Shame“ im Kino anzusehen, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Denn das Psychodrama ist vor allem etwas für Leute, die gut damit leben können, wenn in einem Film handlungsmäßig wenig bis gar nichts passiert. Leidensfähigkeit ist auch gefragt, denn letztlich schaut man in „Shame“ 100 Minuten lang unglücklichen Menschen zu, wie sie sich noch unglücklicher machen. Wen das nicht abschreckt, der bekommt mit „Shame“ eine toll in Szene gesetzte psychologische Momentaufnahme geboten, die vor allem mit exzellenten schauspielerischen Leistungen punkten kann. Michael Fassbender zeigt in der Hauptrolle, warum er mittlerweile zu den gefragtesten Darstellern der internationalen Filmszene gehört und auch die eigentlich immer gute Carrey Mulligan beweist nach ihrer Rolle in „Drive“ wieder, dass sie ein sicheres Händchen für spannende Stoffe hat.
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