Nachdem Quentin Tarantino die Marvel-Dominanz in Hollywood kritisiert hat, hat Marvel-Star Simu Liu sich nun dazu geäußert.
Vor einigen Jahren hatte Regisseur Martin Scorcese („Taxi Driver“) mit seiner Kritik am Marvel Cinematic Universe (MCU) große Wellen geschlagen, als er erklärte, dass Marvel-Filme kein Kino seien. Daraufhin wurde er von einigen Kolleg*innen kritisiert, erhielt aber auch Unterstützung. Nun hat Kult-Regisseur Quentin Tarantino („Pulp Fiction“) sich ebenfalls gegen das MCU ausgesprochen.
Erst erklärte der Filmemacher, dass er niemals einen Marvel-Filme machen werde und fügte später noch hinzu, dass die Superheld*innen-Ära die schlimmste Epoche der Filmgeschichte sei. Außerdem seien die Schauspieler*innen aus MCU-Filmen keine Filmstars, sondern nur die Held*innen und Marken dahinter. Nun hat sich Marvel-Star Simu Liu, der seinen Durchbruch mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ feierte (den Film könnt ihr hier bei Disney+ streamen), über Twitter eingeschaltet und sich zur Kritik von Tarantino geäußert:
„Wenn [Quentin] Tarantino und [Martin] Scorsese die einzigen Wegbereiter wären, um ein Filmstar zu werden, hätte ich niemals die Möglichkeit bekommen, einen 400-Million-US-Dollar-Film anzuführen. Ich habe Ehrfurcht vor ihrem filmischen Genie. Sie sind überragende Filmemacher. Aber sie haben nicht das Recht, mit dem Finger auf mich oder irgendjemand anders zu zeigen.“
Spannende Fakten aus dem MCU gibt es in unserem Video:
Simu Liu lobt Disney für Engagement
In einem weiteren Tweet sprach sich Liu für Disney aus, die sich seiner Meinung nach in den letzten Jahren immer mehr für Diversität auf der Leinwand eingesetzt haben:
„Kein Filmstudio ist oder wird jemals perfekt sein. Aber ich bin stolz darauf, mit einem zu arbeiten, das sich nachhaltig für mehr Vielfalt auf der Leinwand einsetzt, indem es Held*innen erschafft, die Menschen aus allen Communitys inspirieren und stärken. Ich habe das ‚Goldene Zeitalter‘ [Hollywoods] auch geliebt… aber es war verdammt weiß.“
Liu hat ohne Zweifel Recht, dass das klassische Hollywoodkino der 1930er-Jahre und 1940er-Jahre keinen Platz für die Repräsentation von Minderheiten geboten hat und Regisseure wie Tarantino und Scorcese diese Zeit womöglich zu sehr glorifizieren. Gleichzeitig lässt sich die Dominanz der Kinolandschaft von Superheld*innen-Filmen, insbesondere Marvel-Filmen, nicht bestreiten und durchaus kritisch betrachten.
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