Shit Year: Colleen West steht am Ende ihrer Karriere als Schauspielerin. Der letzte Vorhang des Theatertriumphs 'Star Witness' ist gefallen, ihre Affäre mit dem jugendlichen Schauspielkollegen Harvey beendet, das letzte Fernsehinterview gegeben. Ihr Agent schickt Grüße aus dem nicht mehr interessierten Hollywood. Die Diva zieht sich in eine Hütte in den Bergen zurück und versucht, von Baulärm und aufdringlichen Nachbarn gestört...
Handlung und Hintergrund
Es ist das Ende ihrer erfolgreichen Karriere als Schauspielerin: Colleen West hat alle Vorkehrungen getroffen, ihren Arbeitsplatz für immer zu verlassen - dazu gehören eine letzte glorreiche Schauspielrolle in dem Theatererfolg „Star Witness“, eine beendete Affäre mit einem jungen Schauspielkollegen und ein abschließendes Fernsehinterview. Um zur Ruhe zu kommen, zieht sich die alternde Diva in eine Hütte in den Bergen zurück, wo sie wiederum mit neuen Strapazen wie Baustellenlärm und Nachbarschaftskonflikten konfrontiert wird. Dazu gesellt sich die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden.
Es ist das Ende ihrer erfolgreichen Karriere als Schauspielerin: Colleen West hat alle Vorkehrungen getroffen, ihren Arbeitsplatz für immer zu verlassen - dazu gehören eine letzte glorreiche Schauspielrolle in dem Theatererfolg „Star Witness“, eine beendete Affäre mit einem jungen Schauspielkollegen und ein abschließendes Fernsehinterview. Um zur Ruhe zu kommen, zieht sich die alternde Diva in eine Hütte in den Bergen zurück, wo sie wiederum mit neuen Strapazen wie Baustellenlärm und Nachbarschaftskonflikten konfrontiert wird.
Alternde Diva zieht sich in Berghütte zurück, wo sie mit neuen Strapazen wie Baustellenlärm und Nachbarschaftskonflikten konfrontiert wird. Experimentelles Independent-Drama mit Ellen Barkin von Regisseur Cam Archers.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Ellen Barkin,
- Luke Grimes,
- Bob Einstein,
- Theresa Randle,
- Melora Walters,
- Josh Blaylock,
- Djuna Bel
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Mit seinen Filmen macht es Regisseur Cam Archer dem Zuschauer keineswegs leicht, da er auf eine lineare Handlung verzichtet und die rudimentären Plots fragmentarisch aufbaut. Während sein Debüt Wild Tigers I Have Known von 2006 die Coming-of-Age-Story eines homosexuellen Teenagers erzählte, konzentriert er sich jetzt auf den teils freiwilligen, teils erzwungenen Abgesang einer Hollywood-Diva. In einem langen Bewusstseinsstrom erinnert sich die stets noch verführerische Ellen Barkin als resignierte, desillusionierte Darstellerlegende Colleen West an ihr Shit Year ihre Affäre mit einem jüngern, attraktiven Kollegen und an ihre letzten Auftritte.
Ähnlich Steven Soderberghs Independent-Arbeiten wie Girlfriend Experience zerteilt Archer bestimmte Sequenzen, etwa Colleens letztes Interview, und flechtet Brückstücke daraus in die minimalistische Handlung ein. Ähnlich verhält es sich mit den futuristischen Einlagen, in denen sich der Star in einer weißen, aseptischen, teils bedrohlichen Welt bewegt, wobei nie ganz klar wird, ob man sich hier in Colleens surrealem Gefühlskosmos oder in Auszügen aus einem früheren Film aufhält. Zumindest ein frühes Ellen Barkin-Werk, nämlich Siesta, wird in sekundenkurzen Ausschnitten mehrfach zitiert. Für wenige komische Einlagen sorgen die Begegnungen mit einer anhänglichen Nachbarin, die mit der Popularität ihrer neuen Bekannten nichts anfangen kann und sie geradezu zum ungeliebten Basteln von Apfelpuppen nötigt.
Aus diesem Strang stammt auch das melancholische Plakatmotiv mit Barkin als traurigem Clown, denn Colleen erfindet gegenüber der geschwätzigen Shelly eine Zirkuslaufbahn, was als sarkastischer Verweis auf das Filmgeschäft gemünzt ist. Sich selbst legte die einst häufig in erotischen Rollen besetzte Darstellerin während ihrer zweiten Heirat eine fünfjährige Pause auf, ist heute aber zumindest im Independentkino und auf der Bühne erneut stark gefragt. Ihre Mitspielerinnen Theresa Randle und Melora Walters haben hierbei weniger Glück.
Als Kommentar zu Hollywoods Starverschleiß eignet sich Archers Studie nur bedingt. Dazu ist seine Reflektion über Enttäuschung und Einsamkeit zu sperrig und artifiziell konzipiert. Selbst wenn man sich Colleens Gedankenfluss aus hervorragend fotografierten, mitunter symmetrisch aufgebauten Bilder hingibt sowie vom ausgefallenen Sounddesign des Filmemachers und seines Bruder tragen lässt, tritt der abstrakte, elliptische Plot gegen Ende zu stark auf der Stelle. Die kunstvolle Erzählweise um eine schwarze und weiße Ästhetik zerpflückt traditionelle narrative Formen, doch der entrückten Protagonistin kommt man dadurch letztlich nicht viel näher.
Fazit: Sprödes Porträt einer desillusionierten Hollywood-Diva in faszinierenden Bildern, dessen minimalistischer Plot sich im experimentellem Erzählfluss verläuft.
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Shit Year Kritik
Shit Year: Colleen West steht am Ende ihrer Karriere als Schauspielerin. Der letzte Vorhang des Theatertriumphs 'Star Witness' ist gefallen, ihre Affäre mit dem jugendlichen Schauspielkollegen Harvey beendet, das letzte Fernsehinterview gegeben. Ihr Agent schickt Grüße aus dem nicht mehr interessierten Hollywood. Die Diva zieht sich in eine Hütte in den Bergen zurück und versucht, von Baulärm und aufdringlichen Nachbarn gestört, das 'Scheißjahr' zu vergessen. Sie hat Angst vor der Einsamkeit und davor, nichts mehr zu verlieren zu haben.
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