Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Shoah: Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit "Shoah" eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches...

Handlung und Hintergrund

In seinem dokumentarischen Epos über die Massenvernichtung der europäischen Juden führte Claude Lanzmann in Wort, Ton und Bild vor, was unter „Vergangenheitsbewältigung“ verstanden werden könnte. Ausgehend von der Tatsache, daß keine Bilddokumente von der Vernichtung des Judentums durch die Nazis existieren, recherchiert der Filmemacher die Spuren des Holocausts. In Interviews mit Tätern und Opfern, in Bildern von Orten des Geschehens, zeigt der Film die Ereignisse der Vergangenheit im Spiegel der Gegenwart.

In dem dokumentarischen Epos über die Massenvernichtung der europäischen Juden zeigt Claude Lanzman, was unter „Vergangenheitsbewältigung“ verstanden werden könnte. Der Film gehört zu den bedrückendsten und zugleich faszinierendsten Werken über die Todesfabriken des „Dritten Reichs“.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Claude Lanzmann
Drehbuch
  • Claude Lanzmann
Kamera
  • Dominique Chapuis,
  • Jimmy Glasberg,
  • William Lubtchansky

Kritikerrezensionen

  • Shoah: Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 80er Jahre mit "Shoah" eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus vor. 12 Jahre Arbeit, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen. Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial - auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, von ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangenheit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die "Todesfabriken" Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher die Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe - seltene Überlebende der "Sonderkommandos", Zuschauer und auch NS-Täter - ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte. Das Erlebte aber drängt mit aller Kraft ins Vergessen. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was nicht bewältigt werden kann. Ohne chronologische Anordnung und bewusst fragmentarisch präsentiert, ergeben die Interviews ein subtil gewobenes Geflecht ineinander verschränkter Perspektiven auf das Unbegreifliche.

    Mehr anzeigen
Anzeige