Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Shortbus: Beziehungsberaterin Sofia hatte noch nie einen Orgasmus; die beiden Homosexuellen Jamie und Jamie wollen Pep in ihre langjährige Beziehung bringen und bitten sie um fachmnnische Absolution für die freie Liebe. Sie probieren es mit Ceth, einem ehemaligen Model und Hobbysnger und werden dabei per Fernrohr von dem Voyeuristen Caleb beobachtet. Während sich die Jungs einander hingeben, hilft eine vereinsamte Domina der...

Handlung und Hintergrund

Sofia (Lee Sook-Yin) hat zwar nicht die geringste Ahnung von Sex und Liebe, arbeitet aber trotzdem als Beziehungsberaterin. Nun sucht sie selber Rat und wird fündig in dem Sexclub „Shortbus“, wo ihr unter anderem die junge Domina Severin (Lindsay Beamish) die Flötentöne beibringt. Auch das schwule Pärchen Jamie (Paul Dawson) und Jamie (PJ DeBoy) will besser Rammeln lernen. Ihnen hilft der Hobbysänger Ceth (Jay Brannan) mit einem flotten Dreier. Alle fünf werden beobachtet von Voyeur Caleb (Peter Stickles).

In sicherlich subversiver Absicht baut Regisseur John Cameron Mitchell eine Hardcore-Pornoszene nach der anderen in sein frei improvisiertes Beziehungsdrama und ergatterte damit den Preis für die beste Regie beim Sundance Festival.

Auf einer allwöchentlichen schrägen Soiree, die von der legendären Drag-Queen Justin Bond veranstaltet wird, treffen sich die Outsider des Big Apple. Unter anderen ein Ex-Bürgermeister und eine einsame Domina, die Partnerberaterin Sofia, die noch nie einen Orgasmus hatte, und die beiden schwulen Jamies, die ihre etwas ins Stocken geratene Beziehung mit ihrem neuen Freund aufzupeppen gedenken. Bei „Shortbus“, so heißt die Veranstaltung, kreuzen sich ihre Wege, hier tauschen sie sich aus, reden über Gott und die Welt, Kultur, Politik und natürlich Sex.

Anzeige

Auf einer allwöchentlichen, überaus schrägen Soiree, die von der Drag-Queen Justin Bond veranstaltet wird, treffen sich die Outsider des Big Apple. So etwa ein Ex-Bürgermeister und eine einsame Domina, die Partnerberaterin Sofia, die noch nie einen Orgasmus hatte, und die beiden schwulen Jamies, die ihre ins Stocken geratenen Beziehung mit einem neuen Freund aufzupeppen gedenken. Bei „Shortbus“, so heißt die Veranstaltung, kreuzen sich ihre Wege, hier tauschen sie sich aus, reden über Gott und die Welt, Kultur, Politik und natürlich Sex.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Cameron Mitchell
Produzent
  • Michael J. Werner,
  • Wouter Barendrecht,
  • Howard Gertler,
  • Tim Perell
Darsteller
  • Lee Sook-Yin,
  • Paul Dawson,
  • Lindsay Beamish,
  • PJ DeBoy,
  • Raphael Barker,
  • Jay Brannan,
  • Peter Stickles
Drehbuch
  • John Cameron Mitchell
Musik
  • Yo La Tengo
Kamera
  • Frank DeMarco
Schnitt
  • Brian A. Kates

Kritikerrezensionen

    1. Wild und radikal, ein ganz und gar nicht prüder Film aus New York. Direkt und natürlich leben die Charaktere ihre Lebensfreude und ihre Sexualität aus. Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist auch eine Suche nach Nähe und scharfem Sex. Die Darsteller geben dabei oft wahrhaft ihr Letztes, spielen mit Haut und Haar, riskieren viel. Gerade auch diese Nacktheit der Gefühle macht den Film künstlerisch beeindruckend. Kamera, Schnitt und Musik überzeugen. Die FBW-Jury votierte einstimmig für das höchste Prädikat.

      „Shortbus“ ist ein radikales Werk. Den Zwischenstand der - wie bei Robert Altman episodisch verzweigten - Handlung fasst einer der Protagonisten im ersten Drittel des Films ironisch in einem Satz zusammen: „Es ist wie in den Sechzigern - nur ohne Hoffnung.“ Anders aber, als dieses Statement vermuten lässt, erzählt „Shortbus“ seine Geschichte geradezu leichtfüßig und sogar mit komödiantischen Unterton, bei dem kein Mitleid aufkommt, sondern eher Lust an der Lebensfreude der Beteiligten.

      Im Schatten von 9/11, im Schatten des Anschlags auf das World Trade Center im Jahr 2001, leben hier Sex- und Zärtlichkeitsorgien der 60er Jahre auf, die bei den Sexszenen an Deutlichkeit und Unverklemmtheit nichts zu wünschen übrig lassen. Kritiker mögen dem Film vorwerfen, in der Einführung kurzzeitig und kurzweilig die Grenze zum pornographischen Film zu touchieren. Es handelt sich aber um ein notwendiges künstlerisches und ganz und gar nicht vordergründiges oder sensationalistisches Stilmittel, um trotz oder gerade wegen sympathischer Figuren deren Einsamkeit, Dünnhäutigkeit und/oder Abgestumpftheit, ihre Suche nach neuen, drastischeren Kicks und letztlich nach dem Glück sichtbar zu machen.

      Auch das Ausleben der eigenen Sexualität kann nicht über eine innere Einsamkeit hinwegtäuschen, die Reduktion auf den Ernstfall der Lust trägt zur Klarheit und Selbstbesinnung bei. „Es ist schon hart, wenn man nicht fühlt“, sagt die Domina Severin. Bei den einen führt der Weg in den Swinger-Club „Shortbus“, bei dem anderen führt die Summe der Einsamkeitsmomente zu Freitod-Überlegungen. Der dann inszenierte Selbstmord-Versuch freilich scheitert grandios.

      „Shortbus“ ist ein radikal wilder Großstadtfilm, ein Film über die (moderne) Unfähigkeit zu fühlen. Sexualität lässt sich da nicht ausklammern, aber Regisseur John Cameron Mitchell und seinen Protagonisten geht es um weit mehr als nur um den nächsten Orgasmus. Viele schöne Szenen des Films thematisieren Sehnsüchte und Einsamkeit, Narzissmus und Egomanie, das Buhlen um Nähe, die Suche nach „wahren“ Gefühlen und nach sich selbst. Die Darstellerinnen und Darsteller agieren wagemutig und mit großem persönlichen Einsatz. Der Film strahlt eine große Natürlichkeit und Aufrichtigkeit aus.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
      Mehr anzeigen
    Anzeige