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Für John Woos Actionkracher „Silent Night“: Method-Acting-Versuch vom DC-Star ging voll in die Hose

Für John Woos Actionkracher „Silent Night“: Method-Acting-Versuch vom DC-Star ging voll in die Hose
© Leonine/Trailer-Screenshot

„Silent Night“ ist in vielerlei Hinsicht ein spannendes Projekt. Joel Kinnamans Versuch, seiner Figur nachzuempfinden, missglückte jedoch direkt am ersten Tag.

Rund 20 Jahre nach „Paycheck – Die Abrechnung“ ist Action-Maestro John Woo zurück in Hollywood mit einem neuen Actionfilm – dieses Mal vor weihnachtlicher Kulisse und Angaben zufolge ganz ohne Dialog: „Silent Night“ wird sich durch diesen originellen und überraschenden Einfall ganz auf die visuell bombastische Bildästhetik konzentrieren, für die sein Regisseur weltberühmt ist.

Einer, der sich ganz besonders auf die Zusammenarbeit mit John Woo gefreut hat, ist Hauptdarsteller Joel Kinnaman. Der schwedisch-US-amerikanische Schauspieler hat es trotz einiger großer Rollen noch nicht ganz in Hollywoods A-Liga geschafft. Dabei bewies er seine schauspielerische Bandbreite mit Filmen wie „Run All Night“, „The Suicide Squad“, „The Secrets We Keep – Schatten der Vergangenheit“ und Serien wie „Altered Carbon: Das Unsterblichkeitsprogramm“ und „For All Mankind“. Zuletzt brillierte er an der Seite von Nicolas Cage im Thriller-Geheimtipp „Sympathy for the Devil“.

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Es fehlte offenbar bislang das nötige Quäntchen Glück bei der Auswahl der Rollen. Zwar darf bezweifelt werden, dass „Silent Night“ dem 44-Jährigen zum endgültigen Durchbruch verhilft, aber sicher ist, dass er damit Teil einer der meist erwarteten Actionfilme der jüngsten Zeit sein darf. Und wie er gegenüber Jimmy Fallon in seiner Tonight Show verraten hat, nutzte er diese Gelegenheit, um erstmals eine Methode anzuwenden, die nicht unumstritten ist: Method Acting. So hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die gesamten Dreharbeiten über kein Wort mehr zu sprechen, um seiner Figur nachempfinden zu können:

„Ich habe bislang noch nie Method Acting betrieben. Dieses Mal wollte ich ganz nach dieser Methode vorgehen, also habe ich mit [meiner Verlobten] Kelly gesprochen und gesagt: ‚Hör mal, das wird eine harte Nummer für unsere Beziehung. Ich werde während des gesamten Drehs nicht sprechen. Und ich werde auch nicht mit dir sprechen, also werden wir keinerlei Kommunikation betreiben.‘“

Dieses Vorhaben hielt Kinnaman nicht einmal einen ganzen Tag aus. Die ganze Fahrt zum Set über habe er sich zwar noch daran halten können, aber sobald er den Schminkwagen betrat und sah und hörte, wie sich die ganzen Leute um ihn herum unterhielten, war es auch schon vorbei mit dem selbst auferlegten Schweigegelübde:

„Ich saß da und dachte mir: ‚Wenn ich sechs Wochen lang nicht rede, dann werden das sechs Wochen sein, in denen ich nicht spreche.‘ Also habe ich einfach wieder angefangen, zu reden. Aber ich hatte eine wirklich intensive, schweigsame Autofahrt zum Drehort. Und ich hatte das Gefühl, dass es im Grunde die ganze Sache war. Und das hat mich mit genug Stille erfüllt, die ich für den Rest der Dreharbeiten gebraucht habe.“

Überhaupt ist es so eine Sache mit dem Method Acting. Die einen schwören darauf, um ganz mit ihrer Rolle zu verschmelzen, die anderen halten es für unnötig und einen potenziellen Unruheherd am Set. Wenn man mehrere Wochen oder gar Monate an einem Set verbringen muss, sollten die Dreharbeiten schließlich nicht zum Albtraum werden – so wie für diese Stars im Video.

„Silent Night“: John Woo war begeistert vom Mangel an Dialog im Actionfilm

Dass John Woo Hollywood so lange den Rücken gekehrt hatte, war im Grunde gar nicht beabsichtigt. Nach dem kommerziellen Flop „Paycheck“ mit Ben Affleck und Uma Thurman erhielt er schlicht und ergreifend keine guten Angebote mehr. So ging er zurück nach China und drehte dort einige Filme wie den Monumentalzweiteiler „Red Cliff“, der hierzulande in einer kürzeren internationalen Fassung erschienen ist, die ihr im Prime-Abo ohne zusätzliche Kosten über Amazon streamen könnt. Die Herausforderung, einen Actionfilm gänzlich ohne Dialoge zu inszenieren, reizte den 77-Jährigen (via The New Yorker):

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„Ich war so aufgeregt, als ich das Drehbuch für ‚Silent Night‘ erhielt. Im ganzen Film gibt es keinen einzigen Dialog! Ich dachte, das wäre sehr gut für mich, weil ich hier meine Gabe einsetzen kann, eine Geschichte visuell zu erzählen. Ich bin stets auf der Suche nach guten Geschichten. Zufällig ist dies eine Hollywood-Produktion. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass ich nach Hollywood zurückkehre, denn ich habe Hollywood nie verlassen. Ich habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten einfach ein paar Filme in China gedreht. Nach Hollywood zurückzukehren, fühlt sich tatsächlich an, wie nach Hause zu kommen.“

Wer Lust auf einen zünftigen Weihnachtsactionfilm hat, sollte „Silent Night – Stumme Rache“ nicht verpassen, der hierzulande am 14. Dezember 2023 in die Kinos kommt.

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