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Adoration: Für die Schule soll Simon (Devon Bostick) einen Zeitungsartikel übersetzen, in dem das Vorhaben eines Terroristen geschildert wird, seiner schwangeren Frau eine Bombe ins Fluggepäck zu schmuggeln. Die Aufgabe schlägt jedoch Wellen, weil Simon nicht nur eine simple Übersetzung anfertigt, sondern diese so anlegt, als wäre sein Vater der Terrorist gewesen. Da Simon das Spiel mit Realität und Fiktion noch weiter fortsetzt...

Handlung und Hintergrund

Statt einen Zeitungsartikel an seiner Schule in Toronto zu übersetzen, übernimmt der junge Simon (Devon Bostick) dessen Geschichte für sich und behauptet, der Sohn eines Terroristen zu sein: Sein Vater hatte einst ein Flugzeug sprengen wollen und im Gepäck seiner mit Simon schwangeren Frau heimlich eine Bombe versteckt. Als Lehrerin Sabine (Arsinée Khanjian) Simons Geständnis enthüllt, löst es auch jenseits der Schule unerwartet Heftiges aus.

Arthauskino-Magier Atom Egoyan hypnotisiert wieder in einem stilistisch an „Exotica“ und „Das süße Jenseits“ angelehnten Drama, das zum Nachdenken anregt: über Intoleranz, Fanatismus, Vorurteile und Fremdenhass - sowie darüber, wie sich zwei mysteriöse Tode verarbeiten lassen.

Eigentlich sollte Simon für den Französischunterricht nur einen Zeitungsartikel übersetzen. Doch dann macht er die schreckliche Geschichte zu seiner eigenen, behauptet, sein Vater wäre der Terrorist gewesen, der seine schwangere Frau mit einer Bombe auf dem Flug nach Israel mit allen Passagieren in den Tod schicken wollte. Simons Geständnis löst an der Schule und in Video-Chatrooms hitzige Diskussionen aus. Hinter der Provokation steht der Tod seiner Eltern, vor allem die Rolle des Vaters, den sein Großvater als Mörder diffamierte.

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Eigentlich sollte Simon für den Französischunterricht nur einen Zeitungsartikel übersetzen. Doch dann macht er die schreckliche Geschichte zu seiner eigenen, behauptet, sein Vater wäre der Terrorist gewesen, der seine schwangere Frau mit einer Bombe auf dem Flug nach Israel mit allen Passagieren in den Tod schicken wollte. Simons Geständnis löst an der Schule und in Internet-Chatrooms hitzige Diskussionen aus. Hinter der Provokation steht der Tod seiner Eltern, vor allem die Rolle des Vaters, den sein Großvater als Mörder diffamierte.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Atom Egoyan
Produzent
  • Robert Lantos,
  • Michèle Halberstadt,
  • Laurent Pétin,
  • Simone Urdl,
  • Jennifer Weiss
Darsteller
  • Arsinée Khanjian,
  • Scott Speedman,
  • Rachel Blanchard,
  • Noam Jenkins,
  • Devon Bostick,
  • Kenneth Welsh
Drehbuch
  • Atom Egoyan
Musik
  • Mychael Danna
Kamera
  • Paul Sarossy
Schnitt
  • Susan Shipton
Casting
  • Jason Knight,
  • John Buchan

Kritikerrezensionen

    1. Der kanadische Regisseur und Drehbuchautor Atom Egoyan geht in dem Drama „Simons Geheimnis“ Fragen nach, die wenig miteinander zu tun haben. Es geht um die Rolle des Internets im Leben von Jugendlichen, die Vorurteile gegenüber Muslimen, die fließende Grenze zwischen Fantasie und Realität. Die verschachtelte Handlung wird dabei mit der Lehrerin als Schlüsselfigur immer abenteuerlicher und mündet, nach langem Warten auf atmosphärische Verdichtung, in eine ziemlich dürftige Antwort. Dabei wirkt Egoyans Film immer engagiert und verfehlt das Ergebnis eher unabsichtlich – das kann auch erfahrenen Regisseuren wie ihm hin und wieder passieren.

      Im Mittelpunkt steht das Drama eines Jugendlichen, der gerne wissen würde, wer sein Vater wirklich war und ob er seine Mutter liebte. Der Großvater mütterlicherseits erzählt Simon, der muslimische Vater habe den tödlichen Autounfall absichtlich verursacht. Simon, gespielt von Devon Bostick, hängt an seinem Großvater, den er als Quelle der Wahrheit betrachtet. Sein Onkel, der seit dem Tod der Eltern bei ihm wohnt und ihn großzieht, kann Simon nicht helfen: Der von Scott Speedman gespielte Abschleppunternehmer Tom sagt, er habe seinen Schwager zu wenig gekannt.

      Es bleibt letztendlich offen, warum Simon diese Ausgangslage dazu benutzt, sich den Vater als Terroristen vorzustellen, der die schwangere Mutter in die Luft sprengen wollte. Irgendwie aber will er Antworten auf die Möglichkeit, dass sein Vater böse gewesen sein könnte, und er sucht sie im Internet. Egoyan zeigt Simon vor seinem in kleine Kästchen aufgeteilten Bildschirm, auf dem er sich selbst sieht, neben vielen anderen Gesprächsteilnehmern, die sich alle filmen.

      Während Simon seine Cornflakes isst, hört und sieht er nebenbei, wie sich seine Gesprächspartner ereifern: Der eine findet die versuchte Tat des Terroristen unverzeihlich, der andere begründet sie mit einer anderen Mentalität, die man in dieser Kultur nicht verstehen könne, ein dritter wiederum gibt sich als Insasse des Flugzeugs aus, das damals in die Luft gesprengt werden sollte. Simon selbst konfrontiert die Community immer wieder damit, dass sich seine Gedanken über den Vater ändern.

      Arsinée Khanjian spielt die Lehrerin Sabine, die ihre Familie am Kriegsschauplatz Beirut verlor. Sie hat ein Geheimnis, das sie erst ganz am Schluss offenbart, aber ihre Figur schleppt noch mehr unbeantwortete Fragen durch den Film. Sie kann nicht plausibel erklären, warum sie Simon angehalten hat, sich als Kind des Terroristen auszugeben – angeblich eine Übung in Theaterspiel, die aus dem Ruder lief. Während Simon weiter und weiter probiert, die Eltern und den Großvater so zu begreifen, wie sie wirklich waren, leistet sich der Film einige kitschige Ausrutscher mit der Geige spielenden Mutter.

      Fazit: Atom Egoyans unausgegorene Verbindung eines Familiendramas mit philosophischen Gedanken über Wahrheit, Glauben und Vorurteil im Internet-Zeitalter.
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