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Sin City: Willkommen im dreckigen Sündenpfuhl von Sin City – der Stadt der Verbrecher, Nutten und verlorenen Seelen. Der Stadt, in der das Wort Glück seine Bedeutung verloren hat und die tiefsten menschlichen Abgründe schonungslos offenbart werden. Hier versucht ein gealterter Cop ein Mädchen vor einem Sexualstraftäter zu schützen, ein Killer läuft Amok, um den Tod seiner Geliebten zu rächen und die Prostituierten der...

Handlung und Hintergrund

Sin City ist eine Stadt, in der alles möglich ist. Prostitution, organisiertes Verbrechen, geschmierte Politiker, Mord und korrupte Ordnungshüter, die bei all dem beide Augen zudrücken, bestimmen den Alltag in dem sündigen Großstadtmoloch, in dem jeder auf der Suche nach Erlösung ist und sie - wenn überhaupt – in einer dunklen Seitenstraße in Form einer bleiernen Kugel findet. Diese Stadt ist wie ein wildes Raubtier, das früher oder später jeden verschlingt. Der alternde Detective John Hartigan (Bruce Willis) gehört zu den wenigen ehrlichen Cops in Sin City und steht kurz vor seiner Pensionierung. Es soll ein Abgang mit einem Knall werden, denn für seinen letzten Fall hat er sich mit Roark Jr. (Nick Stahl) angelegt, der verzogene und krankhaft perverse Sohn von Senator Roark (Powers Boothe). Eigentlich ist es Selbstmord, nicht nur auf politischer Ebene, doch anders als sein Partner Bob (Michael Madsen) kann Hartigan nicht wegschauen, wenn sich ein Creep wie Roark an Mädchen wie der kleinen unschuldigen Nancy (als Erwachsene: Jessica Alba) vergreift. Derweil verbringt der hünenhafte Ex-Sträfling Marv (Mickey Rourke) in einem schäbigen Hotelzimmer die Nacht seines Lebens. Die schöne Prostituierte Goldie (Jaime King) hat bei dem riesigen Schlägertypen Schutz gesucht, gefunden hat sie allerdings nur den Tod und Marv wird nicht eher ruhen, bis er herausgefunden hat, wer sie auf dem Gewissen hat. In einem anderen Teil der Stadt trifft sich Dwight (Clive Owen), der bis vor kurzem noch untergetaucht war, mit seiner alten Flamme, der Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) und hat dabei eine unsanfte Begegnung mit dem unberechenbaren Jack Rafferty (Benicio del Toro). Weil er befürchtet, dass die tickende Zeitbombe mitten in O-Town, dem Rotlichtbezirk von Sin City, wo die Prostituierten und ihre Anführerin Gail (Rosario Dawson) das Sagen haben, hochgehen könnte, heftet er sich Jackie Boy an die Fersen. Er ahnt noch nicht, was er damit in Bewegung gesetzt hat.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Robert Rodriguez,
  • Frank Miller,
  • Quentin Tarantino
Produzent
  • Bob Weinstein,
  • Harvey Weinstein,
  • Andrew Rona,
  • Brad Weston,
  • Elisabeth Avellán
Darsteller
  • Jessica Alba,
  • Bruce Willis,
  • Mickey Rourke,
  • Clive Owen,
  • Brittany Murphy,
  • Benicio Del Toro,
  • Elijah Wood,
  • Rosario Dawson,
  • Michael Clarke Duncan,
  • Michael Madsen,
  • Josh Hartnett,
  • Carla Gugino,
  • Jaime King,
  • Nick Stahl,
  • Devon Aoki,
  • Alexis Bledel,
  • Marley Shelton,
  • Rick Gomez,
  • Powers Boothe,
  • Rutger Hauer,
  • Jude Ciccolella,
  • Jesse De Luna,
  • Tommy Flanagan,
  • Sherrell Murphy-Ramos
Drehbuch
  • Robert Rodriguez,
  • Frank Miller
Musik
  • Robert Rodriguez,
  • John Debney,
  • Graeme Revell
Kamera
  • Robert Rodriguez
Schnitt
  • Robert Rodriguez

Kritikerrezensionen

    1. Tod und Verderben: Das ist es, was Sin City bietet. Nur die ganz Harten, die, die sich arrangiert haben, oder die, die mächtig genug sind, können überleben in einer Stadt, in der jede Moral negiert wird.

      Anfang der 90er hat Frank Miller die Graphic Novels um diese Stadt entworfen, Comicbücher, die alles andere als komisch sind. Harte, brutale Geschichten in harten, schroffen Bildern, zusammengesetzt aus flächigem Schwarz und flächigem Weiß, ohne Zwischentöne, ohne jede Spur der Erleichterung. Diese Bücher hat Robert Rodriguez nun in Filmform umgesetzt, oder besser: Er hat Millers Bilder übernommen, und Miller als Co-Regisseur gleich mit dazu. Millers Bildgeschichten als Storyboards, direkt adaptiert und in bewegte Filmbilder umgesetzt: Die Schauspieler agierten vor Green Screen, digital wurden die urbanen Wüsten von Sin City in den Hintergrund gesetzt.

      Dieses Verfahren – man hat es schon (in bunt) bei „Sky Captain and the World of Tomorrow“ sehen können – bewirkt einen merkwürdigen Effekt, eine Trennung von Vordergrund-Spiel und Hintergrund-Bild, eine latente Statik des Agierens: Eine Comic-Welt, in der jede Einstellung ein neues Panel darstellt. Millers Geschichten sind detailgetreu umgesetzt, kontrastreiches Schwarzweiß bewirkt eine düstere Film Noir-Atmosphäre, durchsetzt von nur wenige Farbtupfern, rot vor allem, das Rot von verführerischen Lippen und frischem Blut, oder das Gelb eines degenerierten stinkenden Gnoms.

      Düsternis überall, und der Tod kommt langsam, grausam, mit unendlichen Schmerzen: Gröbste Brutalität versprüht der Film, mehr noch als die Comics, wo das Schlimmste in beinahe abstrakten Bildern abgefangen wird – Rodriguez versucht, durch Stilisierungen die Gewalt abzumildern, er macht das Blut auch mal weiß und lässt zeichentrickhaft die Figuren ins Zweidimensionale verschwinden – dennoch trifft es direkt in die Magengrube, einer (oder zwei, oder vielen) Folterungen zuzusehen, mit echten Menschen, die die Figuren darstellen, deren Gliedmaßen zermalmt werden.

      Rodriguez, der nie zimperlich war, gerät hier in eine seltsame Zwischenwelt. Der Film in seiner Hochglanz-Schwarzweißästhetik kommt daher wie ein postmodernes Funmovie – Tarantino höchstpersönlich hat eine Szene gedreht, eine Autofahrt mit einer sprechenden Leiche auf dem Nebensitz –, doch gleichzeitig sind die Vorlagen alles andere als spaßig, sie ergehen sich Bild für Bild in der gewalttätigen Brutalität der Moderne, stilisiert, aber angefüllt von einer Atmosphäre unbarmherziger Härte.

      Obwohl Frank Miller stark involviert war, gelingt es dem Film nicht, sich zu entscheiden; es gelingt dem Film nicht, die Comicbilder mit Leben zu füllen, und er füllt sie auch nicht genug mit Tod. So bewegt sich alles, 126 Minuten lang, auf einem ähnlichen Niveau der Härte, die nicht hart genug ist – oder der stilisierten Funprügeleien, denen die nötige Leichtigkeit abgeht. Stellenweise drückt er Millers negative Weltsicht direkt aus, doch eine wirklich genuine, ernsthafte Haltung – zur Düsternis oder zum hippen Blutvergießen – geht dem Film ab. Er behauptet Atmosphäre, ist aber nicht wirklich von ihr durchsetzt. Und so wirkt der Film in der Tat zu lang: Auf immer die gleiche Art erzählt er immer dasselbe, von Menschen, die auch als die Hauptfiguren der Episoden keinerlei Sympathie erheischen. Und sind die Bilder auch originell und erfindungsreich erstellt, so fehlt ihnen doch der emotionale (und auch dramaturgische) Zusammenhalt. Es sind bewegte Comic-Bilder, doch ohne den Drive und ohne die Atmosphäre der Vorlage.

      Fazit: Düstere, bildgewaltige Geschichten aus der sündigen Stadt – doch leider ohne die vom Film behauptete negative Atmosphäre wirklich durchzuhalten.
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