FBW-Pressetext:
Als der größte Musikagent des Landes ein Casting ansetzt, sind der findige Koalabär Buster Moon und sein tierisches Ensemble wild entschlossen, die beste Bühnenshow überhaupt abzuliefern. Schade nur, dass sie dafür die Hilfe des großen Stars Clay Calloway benötigen, der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Mit seinem mitreißenden Soundtrack, jeder Menge Witz und Tempo und erfrischend vielfältigen unperfekten Figuren ist die Fortsetzung des erfolgreichen Animationsfilms aus dem Jahr 2017 ein Riesenhit.
Schon das erste Abenteuer rund um den Koalabären Buster und seine bunt zusammengewürfelte Truppe war eine rasante Mischung aus Animationsspaß und großen musikalischen Momenten, die das breite Publikum anspricht. Auch im zweiten Teil stehen die Musiknummern, die als Mischung aus neuen Hits sowie Klassikern wie etwa „I still haven’t found what I’m looking for“ von U2 perfekt zusammengestellt sind, im Zentrum. Jede Figur erhält ihren großen und in bunten Farben schillernden Auftritt und damit auch die Chance, sich als Charakter weiterzuentwickeln. Bei den Performances geht es dabei nicht um Perfektion und den äußeren Schein, sondern die vielen kleinen Unsicherheiten, mit denen man sich als Zuschauer*in sehr gut identifizieren kann. Die Botschaft von Body Positivity und Diversität wird auf leichtfüßige und liebevolle Art und Weise in die Welt gesendet. Da muss der Gorilla Johnny lernen, sich gegen seinen autoritären Tanzlehrer durchzusetzen, die schüchterne Elefantin Meena verliebt sich zum ersten Mal und die Schweinedame Rosita, die sich im ersten Teil als vielbeschäftigte Mama endlich den Traum der Bühne erfüllt, überwindet ihre Höhenangst. Wie üblich für Produktionen von Illumination vereint der Film großartige Situationskomik und ein gutes Tempo, bei dem Musik, Action und Humor dennoch auch emotionale Momente zulassen. Neben Bastian Pastewka, Katharina Thalbach und Peter Maffay sind auch andere bekannte Stimmen Teil des hochkarätigen Synchroncasts, der viel zu diesem gelungenen Kinospaß für die ganze Familie beiträgt.
FBW-Jury-Begründung:
Vor fünf Jahren überraschte der Animationsfilm SING mit genauso farbenfroher wie fröhlicher Unterhaltung. Damals musste der Koalabär Buster eine Handvoll Newcomer-Gesangstalente auftun, um sein geliebtes Theater am Leben zu halten. Im Nachfolger SING - DIE SHOW DEINES LEBENS hat sich der schlitzohrige Koala in den Kopf gesetzt, mit seiner Show ganz groß raus zu kommen. Ihn zieht es mitsamt seinen Stars ins tierische Äquivalent von Las Vegas, ins glamouröse Redshore City.
Zugegeben, die Fortsetzungen beliebter Filme haben es nicht einfach. Einerseits müssen sie die Handlung des ersten Teils aufnehmen und dann weiterentwickeln, anderseits auch die Erwartungen des Publikums erfüllen, die natürlich ziemlich hoch sind. Insofern zeigte sich auch die Jury ein wenig skeptisch, ob Teil 2 die Qualität des ersten Teils halten könnte.
Tatsächlich ist der Animationsfilm eine quirlige Fortsetzung geworden. Gleichwohl muss man das zuckersüße Farbspektakel natürlich mögen. Regisseur und Drehbuchautor Garth Jennings setzt seine kleineren und größeren Zuschauer einmal mehr einem fulminanten Farbrausch aus. Mit seiner hervorragenden Animation und tollen Textur gehört der Film unbedingt auf die große Leinwand. Allerdings mag er, auch wegen seines recht hohen Tempos, für einige Zuschauer ein wenig wie eine sensorische Achterbahnfahrt wirken. Dem jüngeren Publikum aber, da ist sich die Jury sicher, sollte das gefallen.
Wenn man SING - DIE SHOW DEINES LEBENS einen Vorwurf machen wollte, dann vielleicht den, dass der Film lediglich super-professionell auf der Klaviatur des Bekannten spielt. Jennings wagt nicht, sich frech gegen politisch-gesellschaftliche Beschränkungen aufzulehnen und auch die Songs sind hauptsächlich von Prominenten interpretierte Cover-Versionen von Top-Hits der vergangenen 50 Jahre. Aber das entspricht durchaus den Regeln des Genres und vor allem macht es wirklich Spaß - und zwar der ganzen Familie. An den reichlichen witzigen Dialogen und nuancierten Charakteren können sich auch Erwachsene erfreuen. Und ganz ohne Botschaft kommt SING - DIE SHOW DEINES LEBENS auch nicht daher. Immerhin zeigt der Film, dass auch große Tiere Ängste haben und dass es Freunde gibt, die dabei helfen, Ängste zu überwinden.
Während der erste Teil sich eher an Casting-Shows wie „The Voice“ orientierte, geht es diesmal um den Erfolg einer ganzen Künstlergruppe. Und auch wenn die Charaktere aus dem ersten Teil alle wieder mit dabei sind, braucht man ihn nicht gesehen zu haben, um auf seine Kosten zu kommen. Mit der ihm eigenen, grenzenlosen Selbstüberschätzung flunkern sich Buster und sein tierisches Ensemble den Weg nach Redshore City. Dort aber hat es der Koala mit Jimmy Crystal zu tun. Der gewiefte Silberwolf mit Mafia-Boss-Allüren sieht sich bald schon ausgetrickst und will Buster darum ans Leder.
Auch wenn SING - DIE SHOW DEINES LEBENS ohne Altersbeschränkung freigegeben ist, sind nach Ansicht der Jury die 110 Minuten Lauflänge des quietschbunten Familienvergnügens für die Allerkleinsten tatsächlich ein wenig zu lang. Kinder im Schulalter dagegen haben genügend Vorwissen und Ausdauer, um mehr vom Film mit nach Hause zu nehmen als kurze lustige Fragmente und vielfältige visuelle Reize. Nach ausgiebiger Diskussion entscheidet sich die Jury daher, SING - DIE SHOW DEINES LEBENS das Prädikat „besonders wertvoll“ zu verleihen.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Eine Musicalgruppe will ihr Stück bei einem berühmten Theaterbesitzer aufführen. Sie müssen sich dafür qualifizieren. Die Geschichte spielt in einer Welt, die von Tieren bevölkert wird, die wie Menschen leben und sich so verhalten. Der kleine Koala Manager Buster Moon muss hart dafür kämpfen, dass seine Show aufgeführt werden kann. Um sein Fell zu retten, muss er den verschollenen Rockstar Clay Calloway ausfindig machen und ihn dann überzeugen, beim Musical mitzumachen. Wird er es schaffen?
Uns hat der Film gefallen, weil er bunt und witzig ist, zum Beispiel gibt es eine Elefantin in einem lila Kleid. Vor allem fanden wir die Tänze und die Musik besonders, weil man die meisten Songs aus dem Radio kennt, wie von Billie Eilish, Shawn Mendes, Camila Cabello und Ed Sheeran. Viele der Figuren mussten im Laufe der Geschichte ihrer Schwächen bekämpfen und wurden so selbstsicherer, zum Beispiel musste der Gorilla erst sein Inneres entdecken, um richtig zu tanzen, zum Glück hatte er aber eine coole Streetdancerin zur Hilfe. Die Botschaft des Filmes lautet: Lebe deinen Traum!
Für Kinder, die etwas länger durchhalten können, kann man denn Film ab 6 Jahren und die ganze Familie empfehlen. Aber die Eltern sollten es für jedes Kind einzeln entscheiden, denn der Film ist sehr lang.
bunt: 5 Sterne
familienfreundlich: 4,5 Sterne
fantasievoll: 4,5 Sterne
gefühlvoll: 4 Sterne
musikalisch: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 4 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)