Kaum ist der Weihnachtsbaum aus dem Fenster gefeuert worden, schon ist Hochsommer. Das Jahr 2018 befindet sich in seiner Mitte und so blicken wir auf die erste Halbzeit zurück. Neben den zu erwartenden Kinohits wie „Jurassic World 2“ gab es natürlich auch Enttäuschungen, die nicht unter den Teppich gekehrt gehören. Hier sind neun Filme, die am Box Office 2018 nicht überzeugen konnten.
A Wrinkle in Time
132,538,935 US-Dollar konnte „A Wrinkle in Time“ (deutscher Titel: „Das Zeiträtsel“) weltweit einspielen, was deutlich hinter den Erwartungen des Disney-Konzern liegen dürfte. Allein das Budget der Romanverfilmung mit Oprah Winfrey soll um die 130 Millionen US-Dollar betragen haben, Kosten für Werbung nicht einbezogen. Auch wenn zu letzterem Punkt keine genauen Zahlen vorliegen, so ist davon auszugehen, dass die Endsumme das Einspielergebnis übertreffen wird. Auch darf nicht vergessen werden, dass Filmstudios nicht die einzigen sind, die vom Einspielergebnis eines Filmes profitieren. Die Kinobetreiber bekommen vom erwirtschafteten Geld natürlich etwas ab. Da die Aufteilung nach vielen Faktoren hin variabel ist (Größe der Stadt, in dem sich das Kino befindet, Laufzeit des Films, u.s.w.) kann hier nur eine pauschale grobe Formel zu Rate gezogen werden. Nach der geht die Hälfte des Einspielergebnisses an die Kinos, die andere an den Verleiher (Quelle: Screenrant) Halbieren wir also das Einspielergebnis von 132,538,935 US-Dollar und rechnen es gegen das Budget, so ist „A Wrinkle in Time“ im Nu ein waschechter Flop.
The Hurricane Heist
Keine komplizierte Rechnerei verlangt der Katastrophen-Thriller „The Hurricane Heist“ von „The Fast and The Furious“-Regisseur Rob Cohen. Die Geschichte um einen Hacker-Angriff während einer Naturkatastrophe spielte nur knapp über sechs Millionen Dollar in den Kinos ein. Da das Budget immerhin 35 Millionen betrug, brauchen wir unseren Taschenrechner nicht zu bemühen und sehen auf den ersten Blick, dass der Hurricane nur ein mildes Lüftchen war.
Gotti
John Travolta spielt den New Yorker Mafiaboss John Gotti und kaum jemand interessiert sich für den fertigen Film. Nach zehn Tagen hat das Biopic gerade einmal drei Millionen US-Dollar eingespielt, zudem erntet der Film eine negative Besprechung nach der anderen. Eine waschechte Bruchlandung.
Annihilation
Noch vor dem Kinostart in den USA verkaufte das Filmstudio Paramount die Rechte an Alex Garlands Romanverfilmung „Auslöschung“ an Netflix, sodass hier nur die Zahlen aus den Kinos in den USA herhalten müssen. Da stehen Einnahmen von nur 32 Millionen US-Dollar einem Budget von 40 Millionen gegenüber. In dieser Hinsicht kann also von einem Misserfolg gesprochen werden. Da Netflix keine offiziellen Zahlen veröffentlicht, wissen wir nicht, ob deren weltweite Vermarktung den Film doch noch in die schwarzen Zahlen manövrieren konnte. Bei der Kritik stieß der Film über eine Gruppe an Forschern, die es mit einer fremden Existenz zu tun bekommt, hingegen auf Begeisterung. Dank des Vorwurfs des sogenannten White Washings bleibt er allerdings umstritten.
Death Wish
Das Remake von „Ein Mann sieht rot“ konnte mit einem Einspielergebnis von 48 Millionen US-Dollar zwar sein Budget von 30 Millionen übertreffen, zieht man allerdings die Gelder für Werbung und die Kinos ab, trübt sich das Bild gewaltig. Ein fulminantes Comeback von Bruce Willis sieht jedenfalls anders aus und auch Regisseur Eli Roth konnte mit dem mageren Ergebnis nicht an seine früheren Hits wie „Hostel“ (Einspielergebnis über 80 Millionen US-Dollar) anknüpfen.
Early Man
Der Animationsfilm „Early Man“ mit seinen prominenten Sprechern Eddie Redmayne und Tom Hiddleston hätte im Bereich Familienfilm ein Kinohit werden können, doch die Realität sieht leider anders aus. Nur 53 Millionen US-Dollar spielte der etwa 50 Millionen teure Urzeit-Spaß in den Kinos ein, was ihn zu einer der größten Enttäuschungen des Jahres macht.
Action Point
„Jackass“-Star Johnny Knoxville hat wieder einmal kein Risiko gescheut und sich beim Dreh der derben Komödie „Action Point“ zahlreiche Blessuren zugezogen. Doch die Geschichte eines heruntergekommenen Freizeitparks konnte in den USA sein Publikum nicht überzeugen. Nach nur zwei Wochen und einem Einspielergebnis von nur fünf Millionen US-Dollar zog Paramount den 19 Millionen Dollar teuren Film aus dem Verkehr. Im Ausland, unter anderem in Deutschland, hat „Action Point“ aber noch eine Chance, wieder von dieser Liste gestrichen zu werden. Bei uns startet der Film am 28. Juni 2018 (Quelle: BombReport).
Sherlock Gnomes
Der nächste Animationsfilm auf der Liste hört auf den Namen „Sherlock Gnomes“ und kann ebenfalls mit einem prominenten Cast am Mikrofon aufwarten, unter anderem Johnny Depp und James McAvoy. Doch auch die Zwergen-Variante von „Sherlock Holmes“ konnte nicht überzeugen. 87,5 Millionen Dollar weltweiter Einnahmen stehen einem Budget von 59 Millionen gegenüber, wobei allein in den USA laut BombReport mindestens 20 Millionen für Werbung ausgegeben wurden.
Solo: A Star Wars Story
Zum Abschluss noch eine Überraschung. Mit „Solo: A Star Wars Story“ erschien im Mai ein weiterer Ableger des allseits beliebten Sternenkrieger-Franchise. Doch das Interesse am fertigen Film um die frühen Jahre von Han Solo hielt sich in Grenzen. Einnahmen von 353 Millionen US-Dollar (Stand: 25. Juni 2018) sind die schwächsten der neuen Ära unter der Ägide von Disney. Der erste Ableger „Rogue One: A Star Wars Story“ spielte über eine Milliarde US-Dollar ein, was die Zahlen von „Solo: A Star Wars Story“ in ein noch fahleres Licht rückt. Auch wenn die Kosten von 250 Millionen US-Dollar nach der Auswertung auf DVD und Co. wohl eingespielt werden, ist das Ergebnis für einen „Star Wars“-Film mehr als enttäuschend. Entsprechend kursieren Gerüchte, dass in Zukunft auf weitere Ableger der Reihe verzichtet werden könnte.