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Sommer '04: Mit Nonchalance erzähltes Familiendrama über die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe.

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Handlung und Hintergrund

Miriam (Martina Gedeck) und ihr Lebensgefährte Andre (Peter Davor) machen Badeferien an der schleswig-holsteinischen Küste. Mit von der Partie sind der 15-jährige Sohn Niels (Lucas Kotaranin) und dessen knapp 13-jährige, jedoch älter wirkende Freundin Livia (Svea Lohde), später stößt noch der geheimnisvolle Deutsch-Amerikaner Bill (Robert Seeliger) hinzu. Der erregt Begierde sowohl bei Miriam als auch bei Livia, und schon bald droht ein Konkurrenzkampf der Generationen.

Regisseur Stefan Krohmer und sein Drehbuchautor Daniel Nocke, eingespieltes Team seit „Sie haben Knut“, punktete bei der internationalen Filmpresse in Cannes mit diesem eleganten Drama um Moral, Schuld und Liebe.

Miriam und ihr Lebensgefährte wollen den Sommer unbeschwert an der schleswig-holsteinischen Küste verbringen. Zu ihnen stoßen der 15jährige Filius und dessen fast 13jährige Freundin. Mit dem zufälligen Auftauchen eines attraktiven Deutsch-Amerikaners gerät die psychologische Aufstellung aus den Fugen. Die erwachsene Frau wird zur erotischen Konkurrentin des Mädchens.

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Ein geruhsamer Urlaub an der Küste sollte es werden, gelegentliche Segeltörns auf der Schlei sind für die 40-jährige Miriam und ihren Lebensgefährten André genug der Abwechslung. Mit von der Partie auch Miriams Sohn Nils, der seine gerade mal zwölf Jahre alte Freundin Livia mitgebracht hat. Doch als der Amerikaner Bill in dieses künstliche Idyll einbricht und erst in Livia, dann in Miriam heftige Gefühle weckt, zeigt sich die Zerbrechlichkeit dieser scheinbaren Harmonie. Bei einem der Bootsausflüge kommt es zur Katastrophe.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stefan Krohmer
Produzent
  • Katrin Schlösser
Darsteller
  • Martina Gedeck,
  • Robert Seeliger,
  • Nicole Marischka,
  • Peter Davor,
  • Svea Lohde,
  • Lucas Kotaranin,
  • Gábor Altorjay,
  • Michael Benthin
Drehbuch
  • Daniel Nocke
Kamera
  • Patrick Orth
Schnitt
  • Gisela Zick
Casting
  • Nina Haun

Kritikerrezensionen

  • Sommer '04: Mit Nonchalance erzähltes Familiendrama über die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe.

    Der zweite Kinospielfilm des Gespanns Stefan Krohmer und Daniel Nocke rehabilitierte das von offizieller Seite vernachlässigte deutsche Kino und brachte ausländische Kritiker zum Schwärmen.

    Sommer, Sand, Sterne, Segeln, Sex. Das hört sich kitschig an, gilt aber als beliebter Zutatenmix für einen optimalen Urlaub. Den wollen Miriam und ihr Lebensgefährte unbeschwert an der schleswig-holsteinischen Küste verbringen. Zu ihnen stoßen der 15jährige Filius und dessen fast 13jährige (bisher noch) platonische Freundin. Mit dem zufälligen Auftauchen eines attraktiven Deutsch-Amerikaners gerät die psychologische Aufstellung aus den Fugen. Entspannung wird zur Anspannung.

    In ihrer sechsten Zusammenarbeit, zumeist bei TV-Movies wie „Ein toter Bruder“ oder „Familienkreise“, beweisen Regisseur Krohmer und Autor Nocke jenes Maß an Kreativität, das Ihnen schon jede Menge Aufmerksamkeit für „Sie haben Knut“ einbrachte. Das Familiendrama über die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe beginnt in leichter Ferienatmosphäre, die umkippt, als das Mädchen mit dem Fremden Tage beim Segeln verbringt, ein Techtelmechtel startet und eines Nachts nicht ins Domizil zurückkehrt - was die verantwortungsbewusste Miriam zum Einschreiten veranlasst. Und plötzlich ist sie da, die aufflammende erotische Konkurrenz zwischen Teenager und erwachsener Frau, die sich in eine heiße Affäre mit dem Mann stürzt und dabei sukzessive Selbstsicherheit und Bodenhaftung - schlimmer noch - die Kontrolle verliert, durch ihre Eifersucht tragische Konsequenzen auslöst. Am Ende ist nichts mehr, wie es mal war.

    Zwar stört der aufgesetzte Schluss den rhythmischen Fluss der in ihrer Nonchalance fast französisch anmutenden Geschichte, aber bis dahin baut sich die emotionale Spannung kontinuierlich auf, bleibt man eng an der Entwicklung der Figuren und ihren nicht immer rationalen Verhaltensweisen, ahnt die drohende Tragödie. Martina Gedeck, die laut „Variety“ mit „zunehmendem Alter immer besser wird“, trägt mit ihrer Präsenz die manchmal zwischen Recht und Unrecht oszillierende Handlung in der Trägheit eines kurzen Sommers. Krohmer verteilt keine Sympathiepunkte, sondern erlaubt Nähe und Distanz zu den sich in Widersprüchen und zuletzt Verzweiflung verfangenden Protagonisten. Der Quinzaine-Beitrag sollte nicht nur Bavaria Film International Freude machen, sondern auch dem Kino-Zuschauer. mk.
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