Space is the Place

Handlung und Hintergrund

Mitte der 1970er Jahre kehrt der Prophet Sun Ra nach Kalifornien zurück. Lange ist er durch Zeit und Raum gereist, jetzt will er die unterdrückte schwarze Bevölkerung Amerikas befreien. Dafür braucht er keine Waffen oder politische Slogans. Denn Sun Ra hat gelernt, allein die Kraft seiner Musik, den Avantagarde-Jazz, als intergalaktisches Medium zu benutzen. Um Jünger für seine Raumfahrt anzuheuern, gründet der Prophet eine Zeitarbeitsfirma. Doch als die NASA auf den Heilsbringer aufmerksam wird, muss Sun Ra in einem Kartenduell gegen den mysteriösen Overseer um das Schicksal der gesamten Menschheit spielen.

„Sun Ra & His Intergalactic Arkestra - Space is in the Place“ - Hintergründe

Unter dem Pseudonym Sun Ra ist der Jazz-Musiker Herman Blount Musikgeschichte geschrieben. Kaum einem anderen Musiker ist es gelungen, so eigenwillige Kunstfiguren zu entwickeln wie Blount, der wegen seiner philosophischen Ansichten häufig als Scharlatan verlacht wurde. Doch hinter Sun Ra steckt ein ausgeklügeltes Konzept, das nicht zuletzt die Jazz-Musik revolutionierte. Als im Jahr 1972 der Blaxploitation-Film „Space is the Place“ von John Coney und Sun Ra herauskam, befand sich der Musiker auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Sun Ra spielt darin die Hauptrolle, schrieb gemeinsam mit Joshua Smith das Drehbuch und komponierte den Soundtrack. Das Resultat ist ein sozialkritischer Kommentar über Rassismus und Diskriminierung in den USA der 1970er Jahre.