Wie stehen die Chancen für „Speed 3“ mit Keanu Reeves? Der Actionstar wäre nicht abgeneigt. Allerdings nur, wenn eine Sache zu 100 Prozent stimmt, wie er sagt.
Nicht wenige Fans von Keanu Reeves, die in ihren Dreißigern und Vierzigern sind, hatten ihren ersten richtigen Kontakt mit dem Schauspieler im 1994er-Actionfilm „Speed“ von Regisseur Jan de Bont, der später mit „Twister“ noch einmal einen Zahn zulegen sollte. Der nervenzerfetzende Highspeed-Streifen von einem brachialen Actionkaliber, den ihr über den Streamingdienst Disney+ streamen könnt, ließ das Publikum schweißgebadet in den Kinosesseln zurück und manch ein Fan verlor an diesem Abend sein Herz an den Hollywood-Schönling – ganz nach dem Zitat aus dem Film, wonach sich Beziehungen aus Extremsituationen ergeben können. Aber im Gegensatz zum Film, in dem es hieß, dass derlei Beziehungen nicht von Dauer sein können, was die Fortsetzung untermauerte, ist die Liebe der Fans zu Keanu Reeves bis heute geblieben – mit der Ausnahme einer kurzen Zeitspanne Ende der 2000er- bis Mitte der 2010er-Jahre.
Klar, auch einem Keanu Reeves passieren Fehler, nicht alle seine Filmentscheidungen waren von Erfolg gekrönt. Doch bei einer Sache hatte er den goldrichtigen Riecher: Statt „Speed 2: Cruise Control“ erneut mit Jan de Bont und Co-Star Sandra Bullock zu drehen, nahm der heute 58-Jährige die Gelegenheit wahr, im Okkult-Thriller „Im Auftrag des Teufels“ an der Seite von Al Pacino und Charlize Theron mitzuspielen. Reeves verzichtete gar auf einen Teil seiner Gage, um den Verantwortlichen zu ermöglichen, Pacino anzuheuern.
Vielleicht hätte die Sache ganz anders ausgesehen, wäre das Drehbuch zu „Speed 2“ nicht so eine typische Hollywood-Schnellschuss-Fortsetzung gewesen, die lediglich die Formel aus dem ersten Teil variiert und ansonsten rein gar nichts Neues zu bieten hat. Zugegeben, Willem Dafoe war wie immer grandios, aber den Rest, selbst Sandra Bullock, hätte man sich sparen können. „Im Auftrag des Teufels“ war ein Kinohit, „Speed 2“ floppte gnadenlos.
Mittlerweile sind 29 Jahre ins Land gezogen, seit das Publikum mit L.A.P.D.-Bombenentschärfer Jack Traven mitgefiebert hat, aus Reeves ist ein waschechter Actionstar geworden. Seine Rolle als Superkiller John Wick in der gleichnamigen Quadrilogie hat sogar den Auserwählten, Neo aus den „Matrix“-Filmen, verdrängt. Der König ist tot, es lebe der Killer.
Wie stehen da dann eventuell die Chancen für „Speed 3“ mit Reeves und Bullock? „Speed 2“ war zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber Legacy-Fortsetzungen sind momentan recht populär, wenn auch in erster Linie im Horrorgenre. Von Access Hollywood darauf angesprochen, zeigt sich Reeves zumindest offen für eine Rückkehr. Alles, was es dazu brauche, seien „eine großartige Geschichte, ein großartiges Drehbuch“, lässt der Mime wissen. Großartig ist schon einmal „John Wick: Kapitel 4“, der ab dem 23. März 2023 in den hiesigen Kinos startet. Im Video haben wir mit den Stars gesprochen.
Die „Speed“-Filme brauchen Keanu Reeves
Warum „Speed 2“ damals nicht funktionierte, da hat Regisseur De Bont eine Vermutung. Er war vertraglich dazu verpflichtet, Bullock wollte einen anderen Film finanzieren und musste dafür hier mitspielen. Mit Jason Patric als Alex Shaw wurde zwar versucht, die große Lücke, die Reeves hinterließ, zu füllen. Aber ihn kann man nicht ersetzen, denn er hat eine Art an sich, die man kaum nachahmen kann und für die er nicht selten in seiner Karriere als stoisch und hölzern verschrien wurde: Er ist in gewisser Weise unbeholfen, so De Bont gegenüber Collider:
„Einiges im ersten Teil drehte sich so enorm um ihn und diese kleine Unbeholfenheit von ihm als Held. Und diese Unbeholfenheit in dieser Position als Held… es funktionierte gut für ihn, aber nicht für andere Schauspieler. Und es ist wirklich schwer, dieses Gefühl zu rekreieren.“
Die 2010er-Jahre waren das Jahrzehnt, in dem John Wick das Licht der Welt erblickte. Wie gut kennt ihr euch sonst noch mit dieser Action-Dekade aus? Testet euer Wissen:
