Regisseur James Cameron arbeitete in den 90ern an einem eigenen Spider-Man-Film. Seine Version sollte sich deutlich von anderen Verfilmungen unterscheiden.
Als 2002 mit „Spider-Man“ die erste große Verfilmung zur freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft erschien, legte Sam Raimi den Grundstein für die heutigen Filme des Marvel Cinematic Universe (MCU). Allerdings hat in den 1990er-Jahren auch schon ein anderer großer Regisseur an einem Spider-Man-Film gearbeitet: Die Rede ist von James Cameron („Avatar“).
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In seinem neuen Buch „Tech Noir: The Art of James Cameron“ bezeichnet der Filmemacher seinen Spider-Man-Film als „den besten Film, den ich nie gemacht habe“. In einem Interview mit Screen Crush hat Cameron erklärt, wie seine Vision des beliebten Superhelden ausgesehen hätte:
„Ich wollte etwas machen, dass eine Art bodenständige Realität hat. Superheld*innen im Allgemeinen waren für mich irgendwie immer ausgefallen und ich wollte etwas machen, das mehr in die Richtung von ‚Terminator‘ und ‚Aliens‘ geht und bei dem man sich sofort in die Realität hineinversetzen kann. Man befindet sich in der echten Welt, nicht im mythischen Gotham City. Oder Superman und der Daily Planet und all dieses Dinge, die sich immer sehr metaphorisch und märchenhaft angefühlt haben.“
In Camerons „Avatar“-Filmen geht es ebenfalls fantastisch zu. Bis mit „Avatar 2“ die erste von vier Fortsetzung startet, dauert es noch etwas. Alle wichtigen Informationen zu den Filmen gibt es in unserem Video:
Das war James Camerons Idee für einen „Spider-Man“-Film
Cameron wollte sich also ganz bewusst von damaligen DC-Filmen, wie zum Beispiel „Batman Forever“, abheben, die vor dem Phantastischen nicht zurückschreckten. Ganz konkret hat er sich seinen „Spider-Man“ so vorgestellt:
„Ich wollte es so haben: Es spielt in New York. Es ist heute. Ein Typ wird von einer Spinne gebissen. Er wird zu diesem Kind mit diesen Kräften und er hat diese Fantasie, Spider-Man zu sein. Er baut diesen Anzug und er ist schrecklich und dann muss er den Anzug verbessern und sein großes Problem ist der verdammt Anzug. Solche Dinge. Ich wollte die Geschichte in der Realität verankern und sie in einer allgemeingültigen menschlichen Erfahrung verankern. Ich denke, es wäre ein spaßiger Film geworden.“
Einige von Camerons Ideen haben ihren Platz aber auch in Raimis „Spider-Man“-Filmen gefunden. Wie zum Beispiel das Konzept, dass Peter Parker Spinnennetze direkt aus seinen Händen schießen kann und keine externe Technologie benötigt. James Cameron konnte seinen Marvel-Film leider aufgrund von Rechteproblemen nicht umsetzen, denn die entsprechende Produktionsfirma ist vor Drehbeginn pleitegegangen. Allerdings blickt er positiv auf die Situation zurück, denn so konnte er sich auf seine eigenen Filmideen fokussieren und steckte nicht in der Marke von jemand anderem fest. Während „Avatar 2“ noch auf sich warten lässt, steht im MCU schon bald der dritte „Spider-Man“-Film vor der Tür: Am 15. Dezember 2021 startet „Spider-Man: No Way Home“ hierzulande in den Kinos.
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