Nach „Avengers: Endgame“ beendet „Spider-Man: Far From Home“ das MCU-Jahr 2019 - und wirbelt das Leben von Peter Parker erneut ordentlich durcheinander.
– Achtung: Es folgen Spoiler über das Ende von „Spider-Man: Far From Home“ & „Avengers: Endgame! –
Der wohl schlimmste Albtraum von Peter Parker wurde am Ende von „Spider-Man: Far From Home“ wahr! Aber der Reihe nach: Ein Klassentrip mit seinen Schulfreunden durch Europa inklusive erster Annäherungsversuche mit Michelle (Zendaya) sollten bei Peter Parker (Tom Holland) zunächst für Abwechslung sorgen. Die war nach dem Tod von Ersatzvater/Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.) in „Avengers: Endgame“ eigentlich auch bitter nötig. Aber natürlich kam alles wieder anders. Nick Fury (Samuel L. Jackson) kaperte Peters Ausflug, da die Elementals, böse Elementar-Wesen, scheinbar den Kontinent verwüsteten.
Im Kampf gegen sie stellte sich Peter der Neuling Quentin Beck (Jake Gyllenhaal) zur Seite, der kurzerhand Mysterio getauft wurde. Comic-Leser wussten aber schon im Vorfeld, dass Mysterio vermutlich doch nicht der letzte Überlebende aus einer anderen Dimension ist, in der die Elementals die Erde zerstört haben, wie er selbst behauptete. Stattdessen hat Quentin Beck die B.A.R.F.-Technologie erfunden, die uns Tony Stark in „The First Avenger: Civil War“ vorstellte.
Tony setzte die Technik damals ein, um die Erinnerung an das letzte Treffen mit seinen Eltern als Hologramm täuschend echt darzustellen. In „Avengers: Endgame“ nahm er damit zudem die Abschiedsbotschaft auf, die kurz vor seiner Beerdigung zu sehen war. Beck nutzte B.A.R.F. wiederum, um die Welt und Nick Fury mit Hologrammen glauben zu machen, die Elementals würden Europa verwüsten und er selbst sei ein mächtiger Superheld, der die bösen Wesen besiegen könne. So wollten er und andere von Stark geprellte Mitarbeiter sich an ihrem einstigen Chef rächen.
Nicht nur dieser Auftritt ist eine Anspielung:
Spider-Man kann Mysterio stoppen und dabei seine wahren Kräfte entfalten
Peter Parker verstand fast zu spät und nur durch Michelles Hilfe (die zudem seine wahre Identität erriet) sowie einer Prise Zufall Mysterios wahren Plan. Zu diesem Zeitpunkt hatte er Mysterio jedoch schon Starks Abschiedsgeschenk naiverweise überreicht: die KI „EDITH“, mit der sich ein gewaltiges Abwehrprogramm samt gefährlicher Drohnen steuern lässt. Mysterio missbrauchte EDITH sofort, um seine Lichtshow mit den Elementals auf ein neues Level zu heben. Die Ablenkung wollte er zudem nutzen, um mit den tarnfähigen Drohnen Nick Fury und Co. zu töten.
Das konnte Spider-Man in einem großen Showdown in London zum Glück verhindern. Dabei entfaltete er endlich seinen Spinnensinn vollständig und besiegte Mysterio trotz dessen Illusionen. Quentin Beck wurde beim Gefecht von seinen eigenen Drohnen angeschossen und starb schließlich vor Peters Augen. Laut EDITH war sein Tod echt, ohne Tricks und doppelten Boden.
Neben seinem Sieg über Mysterio durfte sich Peter zudem über seine ersten Küsse mit MJ freuen, die ihn auf der Tower Bridge in London traf. Dort gestanden sich die beiden endlich ihre Gefühle füreinander, und zurück in New York nahm Peter sie als Spider-Man erstmals mit auf Tarzan-Schwünge durch die Häuserschluchten - laut einer danach sichtlich schockierten und zerzausten Michelle aber definitiv zum letzten Mal.
Die Mid-Credit-Scene von „Far From Home“ sorgt für mehrere gewaltige Überraschungen
Direkt nach dem Ende ihres Ausflugs setzte die Mid-Credit-Scene ein, die wohl als eine der überraschendsten in die Geschichte des MCU eingehen dürfte. Auf dem Time Square sahen Michelle und Peter eine News-Übertragung, die auf die Kosten von Mysterio geht. Zuvor wurden wir Zeuge, wie ein Handlanger von ihm nach der finalen Begegnung seines Chefs und Spider-Man eine Datei heruntergeladen hatte. Die Mid-Credit-Scene im Abspann enthüllte, was es damit auf sich hatte: Mysterio ließ es aussehen, als sei Spider-Man ein Massenmörder. Aufnahmen von ihrem Kampf auf der Tower Bridge manipulierte das Team um Mysterio so, dass Spider-Man scheinbar einen Drohnenangriff auf die Zivilbevölkerung angeordnet hat, was zu zahlreichen Toten führte.
Bevor Peter Parker der nächste Schock ereilte, durften sich Marvel-Fans über den vielleicht besten Cameo im MCU freuen: J.K. Simmons spielte erneut J. Jonah Jameson, den Chef des Daily Bugle! Seine Paraderolle hatte der Oscar-Preisträger schon in der allerersten „Spider-Man“-Trilogie mit Tobey Maguire inne. Wir können nur hoffen, dass es nicht bei diesem einen Gastauftritt im MCU bleibt und wir J. Jonah Jameson auch im nächsten Spider-Man-Film wieder fluchend erleben werden.
In „Far From Home“ mussten wir erstmals im MCU auf einen Cameo von Stan Lee verzichten:
Während sich viele Fans noch über Simmons Auftritt ungläubig die Augen gerieben haben dürften, hielt dieser eine seiner berühmten flammenden Reden gegen Spider-Man - an deren Ende er enthüllte, dass unter der Maske Peter Parker steckt. Zur Sicherheit wurde der Welt zudem ein Foto von Peter gezeigt, die jetzt seine wahre Identität kennt. Entsprechend fluchend verabschiedete sich Spider-Man aus „Far From Home“, wohl wissend, dass sein Leben in diesem Moment deutlich komplizierter geworden ist.
Die Post-Credit-Scene enthüllt den „wahren“ Nick Fury
Doch damit waren die großen Überraschungen von „Spider-Man: Far From Home“ noch nicht am Ende angekommen. Es gibt schließlich noch die Post-Credit-Scene, die diesmal neben dem obligatorischen Humor eine gewaltige Enthüllung enthielt: Nick Fury war den ganzen Film über gar nicht der echte Nick Fury. Stattdessen nahm der Skrull Talos (Ben Mendelsohn), bekannt aus „Captain Marvel“ seinen Platz ein. Talos‘ Frau wiederum schlüpfte in die Rolle von Maria Hill (Cobie Smulders), was den Skrull aufgrund ihrer Fähigkeiten als Gestaltwandler ein Leichtes ist.
In der Post-Credit-Scene erstattete Talos Nick Fury Bericht, der gerade Urlaub auf einem Skrull-Schiff zu machen scheint und mal ein wenig die Seele baumeln lässt. Das erklärt auch, warum Nick Fury auf Quentin Beck hereingefallen und sich teilweise ziemlich flapsig gegenüber Spider-Man aufgeführt hat. Es war eben nur Talos, der Nick Fury gespielt und dabei etwas übertrieben hat.
Doch warum dieses Täuschungsmanöver? Warum ist der echte Nick Fury auf einem Skrull-Schiff im Weltall unterwegs? Wir vermuten, dass nicht nur seine Urlaubsplanung dahintersteckt. Talos erwähnt in der Form von Fury im Verlauf des Films beiläufig eine Schläferzelle der Kree, die sich auf der Erde befinden soll. Der Konflikt der Kree mit den Skrulls war eines der zentralen Themen in „Captain Marvel“ und offensichtlich ist dieser Kampf noch nicht beendet. Vielleicht erfahren wir ja in „Captain Marvel 2“ mehr, schließlich sind die Skrull und Nick Fury eng mit der Heldin verbandelt.
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