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Spieltrieb: "Spieltrieb" erzählt die Geschichte des hochintelligenten Mädchens Ada und dem faszinierend-dämonischen Alev, zwei Einzelgänger, die sich in der Schule kennen lernen. Ada ist fasziniert von Alev und fühlt sich von ihm auch physisch stark angezogen, obwohl dieser, nicht ohne Selbstbewusstsein, angibt, keine Liebesbeziehung eingehen zu können. Die beiden kommen sich näher und bald schildert Alev ihr seine Theorie...

Handlung und Hintergrund

Die frühreife Ada ist 15 und Schülerin am Ernst-Bloch-Gymnasium. Sie ist überdurchschnittlich intelligent, was dazu führt, dass sich die Außenseiterin meistens im Unterricht langweilt. Das ändert sich, als Alev neu in die Klasse kommt. Alev ist ebenfalls hochbegabt, attraktiv, äußerst selbstbewusst und gerissen. Ada ist fasziniert von dem jungen Mann, sucht seine Nähe und wird alsbald in ein gefährliches Spiel aus Sex und Macht, Lust und Leidenschaft hineingezogen. Ihr ahnungsloses Opfer wird Sport- und Deutschlehrer Smutek.

Die frühreife Ada ist 15 und Schülerin am Ernst-Bloch-Gymnasium. Sie ist überdurchschnittlich intelligent, was dazu führt, dass sich die Außenseiterin meistens im Unterricht langweilt. Das ändert sich, als Alev neu in die Klasse kommt. Alev ist ebenfalls hochbegabt, attraktiv, äußerst selbstbewusst und gerissen. Ada ist fasziniert von dem jungen Mann, sucht seine Nähe und wird alsbald in ein gefährliches Spiel aus Sex und Macht, Lust und Leidenschaft hineingezogen. Ihr ahnungsloses Opfer wird Sport- und Deutschlehrer Smutek.

Zwei junge Außenseiter finden einander im Klassenzimmer und beginnen ein perfides Spiel um Sex und Macht. Drama-Thriller-Mix nach dem Roman von Juli Zeh, mit dem sich Gregor Schnitzler eines brisanten Themas annimmt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Gregor Schnitzler
Produzent
  • Prof. Dr. Herbert G. Kloiber,
  • Markus Zimmer
Darsteller
  • Michelle Barthel,
  • Jannik Schümann,
  • Maximilian Brückner,
  • Richy Müller,
  • Ulrike Folkerts,
  • Sophie von Kessel,
  • Helmut Berger,
  • Elisa Schlott,
  • David Schütter,
  • Robert Alexander Baer,
  • Muriel Wimmer,
  • Isolde Barth,
  • Götz Schubert,
  • Patrick Hoffmann,
  • Tobias Priesack,
  • Phillip Kramer,
  • Livia Steenken,
  • Walter Schuster,
  • Daniela Schürger
Drehbuch
  • Kathrin Richter,
  • Jürgen Schlagenhof
Musik
  • Gerd Baumann
Kamera
  • Andreas Berger
Schnitt
  • Georg Söring
Casting
  • Anja Dihrberg,
  • Jacqueline Rietz

Kritikerrezensionen

    1. Leben wir nicht alle in einer Welt der Spieler? Intelligenter Film, der sich mit der Frage beschäftigt, wie man unanständige Taten moralisch rechtfertigen kann.
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      1. Ada hat mit 15 schon zwei Klassen übersprungen. Sie ist klug, belesen und in ihrer Klasse der absolute Außenseiter. Keiner kann sie leiden und auch sie findet die anderen nur langweilig und oberflächlich. Alles ändert sich jedoch, als Alev in ihr Leben tritt. Er ist charismatisch, intelligent und irgendwie anders. Schnell erkennen beide, dass sie Seelenverwandte sind und sie beschließen, ein Spiel zu beginnen. Ein Spiel um Leidenschaften, um Macht, um Begehren. Doch bald schon kann Ada die Situation nicht mehr kontrollieren und ist sich nicht sicher, wer im Spiel ihr wahrer Gegner ist. Gregor Schnitzler ist mit seiner Verfilmung eine gekonnte Umsetzung der provokanten und erfolgreichen Vorlage von Juli Zeh gelungen. Dabei brillieren vor allem die jungen Darsteller in ihren Rollen. Michelle Barthel verkörpert Ada glaubwürdig als ein junges Mädchen, das sich selbst erkennen lernen muss, um sich als eigenständige Persönlichkeit zu begreifen. Und Jannik Schümann gelingt eine so charismatische und fast schon teuflische Präsenz in seiner Rolle, dass man glauben und spüren kann, wie leicht es ist, einem solchen Verführer zu folgen. Doch auch Maximilian Brückner als Lehrer und Opfer des jugendlichen Spieltriebs sowie Richy Müller als Adas Mentor überzeugen. Zeitweise wirkt SPIELTRIEB durch seine genialen kühlen Bilder und seine theaterhaft-literarische Sprache wie ein perfekt ästhetisierter Videoclip. Doch unter der Oberfläche brodeln verletzte Gefühle, Ambivalenzen, unbequeme Fragen und vor allem Adas Sehnsucht nach Liebe, die sie sich lange nicht eingestehen will. Am Ende ist das Spiel vorbei. Gewinner gibt es nicht. Und doch hat Ada gesiegt. Eine filmisch anspruchsvolle und kongeniale Umsetzung eines polarisierenden Stoffes.

        Jurybegründung:

        Juli Zehs internationaler Bestseller „Spieltrieb“ in einer - der Aussage eines Jurymitglieds nach - kongenialen filmischen Umsetzung von Gregor Schnitzler.
        Als hochbegabte Schülerin ist die 15jährige Anna per se zur Einzelgängerin verurteilt und dem Mobbing der Mitschüler ausgesetzt. Fast selbstverständlich, dass sich Anna den neuen Mitschüler Alev, eine überaus selbstbewusste Persönlichkeit, als ihre endlich gefundene Führungsfigur auserwählen möchte. Sie kommen sich näher und Alev findet in Ada den einzigen, ihm ebenbürtigen Menschen, den er in sein perfides Spiel um Liebe, Triebe, Sex und Macht einbinden kann. Ein Spiel, das letztlich außer Kontrolle gerät.
        Michelle Barthel in der Rolle der Ada ist ein absoluter Glücksgriff. Unter der sicheren Führung der Regie zeigt sie glaubhaft das coming of age eines jungen Mädchens, isoliert in der Schule und in der Verlassenheit in einem Elterhaus ohne Vater und einer alkoholabhängigen Mutter und auf der Suche nach Halt. Halt und fehlender Liebe, die sie bei ihren Lehrern sucht und letztlich scheinbar bei ihrem Verbündeten Alev zu finden glaubt. Jannik Schümann ist in seiner Rolle als eiskalter Verführer mit nihilistischen Lebenseinstellungen perfekt besetzt und spielt großartig. Richy Müller und Maximilian Brückner als ihre beiden Lehrer können im weiteren bestens besetzten Cast besonders überzeugen.
        Musik, Kamera und die perfekte Montage sind weitere gelungene Komponenten eines außergewöhnlich guten und diskussionswürdigen Filmes. Themen wie Außenseitertum und Isolation, Mobbing, Manipulation, Liebe und Sex als Spiel zur Abhängigkeit und Mittel zur Erpressung, auch von Lehrern, sind hier Grundlage für eine intensive Auseinandersetzung.
        Dass Ada nach dem ständigen Wechselbad der Gefühle in ihrer Beziehung zu Alev letztlich nicht fällt und im „Trieb-Spiel“ als Siegerin hervorgeht, ist tröstlich. Und Alev bekommt von der Richterin zu seinem Erstaunen auch noch seine Grenzen aufgezeigt: „Die Freiheit hört auf, wo die Unversehrtheit der anderen Menschen beginnt.“

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. "Spieltrieb" ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Juli Zeh aus dem Jahr 2004. Die verstörende Geschichte über zwei skrupellose Jugendliche, die einen Lehrer erpressen, gehört mittlerweile an vielen Schulen zur Unterrichtslektüre. Wie der Roman, wirkt auch der von Gregor Schnitzler ("Die Wolke", "Resturlaub") inszenierte Film provozierend, weil er die Motive der Schüler ein Stück weit im Unklaren lässt und die Angst vor einer Jugend, die keine Werte kennt, schürt.

          Generell erscheint der kopflastige und unterkühlte Roman, der so viel Raum für eigene Interpretationen lässt, für eine Verfilmung nicht unbedingt geeignet. Von der Kamera lässt sich zum Beispiel die Gedankenwelt der introvertierten Ada schlecht einfangen. Hier behilft sich der Film mit einem Mittel, das nicht frei von störenden Nebenwirkungen ist: Ada macht bei dem Sex-Erpressungsspiel mit, weil sie in Alev verknallt ist. Der im Roman so indifferenten Figur Emotionen zu verleihen, macht aber den Sex mit dem Lehrer nicht wirklich plausibel und widerspricht ein wenig dem nihilistischen Fundament des Romans.

          Die Realitätsferne der Charaktere ist ein generelles Markenzeichen der Geschichte. Darüberhinaus wirkt die von Michelle Barthel gespielte Ada nicht nur wie eine unabhängige Denkerin, sondern auch mädchenhaft sensibel und fragend. Jannik Schümanns blonder Alev fasziniert mit seinem eiskalten Charme. Stets trägt er Anzug und Krawatte – auch ein Ausdruck der schneidenden Ironie dieser Figur.

          Die Kulisse greift den Kontrast zwischen dem Bildungsauftrag der Erwachsenen und den unbeeindruckten Schülern auf. Einer der Drehorte für das Ernst-Bloch-Gymnasium ist der Lichthof der altehrwürdigen Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, der geistige Tradition symbolisiert und an das politische Engagement der Geschwister Scholl erinnert. Ausgerechnet in solch einem Ambiente setzen Ada und Alev ethische Regeln außer Kraft. Die Musik verstärkt die leicht unheimliche, energiegeladene Atmosphäre, die den Film durchzieht.

          Fazit: Die Abgebrühtheit eines Schülerpärchens, das einen Lehrer sexuell erpresst, hebt das provokante Jugenddrama "Spieltrieb" nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh auf ein solides Spannungsniveau.
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