SPK Komplex: Dokumentation von Gerd Kroske über das „Sozialistische Patientenkollektiv“ (SPK), das in kapitalistischen Strukturen die Ursache für psychische Leiden erkannte.
Handlung und Hintergrund
Unter dem Schlachtruf „Das System macht uns krank!“ gründeten Wolfgang und Ursula Huber im Frühjahr 1970 das Sozialistische Patientenkollektiv, kurz SPK. Abgeschreckt von den Zuständen der zeitgenössischen Psychiatrie versuchte Huber einen Gegenentwurf und entwickelte zusammen mit 50 Patienten in einem besetzten Haus eine Therapiegruppe. Der Grundgedanke dabei: Grund für psychische Erkrankungen ist der Kapitalismus. Im Sinne der Kranken sei deshalb die Abschaffung der privatwirtschaftlichen Gesellschaft.
Im Deutschen Vorherbst wird die Gruppe misstrauisch beäugt und bald zum Skandalon, als sich einzelne Mitglieder des Kollektivs der RAF anschließen. Das SPK wird als kriminelle Vereinigung betrachtet. Im November 1972 kommt es zum Prozess gegen Huber und seine Frau, beide werden wegen „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Sprengstoffherstellung und Urkundenfälschung“ zu mehrjährigen Haftstrafen verurteil.
„SPK Komplex“ — Hintergründe
Regisseur Gerd Kroske („Heino Jaeger - Look Befor You Kuck“) lässt die Geschichte des Sozialistischen Patientenkollektivs noch einmal Revue passieren. Als Grundlage dafür dienen Flugblätter und Schriften des Kollektivs, persönliche Interviews sowie Dokumente des Innenministeriums. Die umfassende Dokumentation „SPK Komplex“ feierte ihre Weltpremiere im Rahmen der Berlinale 2018.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Rolf Bergmann,
- Gerd Kroske
Drehbuch
- Gerd Kroske,
- Antje Stamer
Kamera
- Susanne Schüle,
- Anne Misselwitz
Schnitt
- Olaf Voigtländer,
- Stephan Krumbiegel