Vor dem Tod sind wir bekanntlich alle gleich und selbst große Hollywood-Stars segnen irgendwann das Zeitliche. Einige Filmschaffende hält dies aber nicht davon ab, die verstorbenen Darsteller dennoch in ihren Filmen mitspielen zu lassen. Sei es durch ungenutzte Aufnahmen, Spezialeffekte, Ausschnitte aus Pappe oder Chiropraktiker: Hier sind zehn Filme, in denen Schauspieler nach ihrem Tod noch zu sehen waren.
Carrie Fisher in „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ und „Star Wars 9“
Ein Jahr vor der Premiere von „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ verstarb Carrie Fisher an einem plötzlichen Kreislaufstillstand. In „Die letzten Jedi“ war sie dennoch als General Leia zu sehen und auch in der neunten Episode wird sie eine Rolle spielen. Der Abschluss der neuesten „Star Wars“-Trilogie kommt zwar erst am 19. Dezember 2019 in die Kinos, doch dank bislang ungenutzter Aufnahmen von Carrie Fisher werden wir sie in ihrer berühmtesten Rolle dennoch wiedersehen.
Paul Walker in „Fast & Furious 7“
Mitten während der Dreharbeiten von „Fast & Furious 7“ verstarb Paul Walker im Alter von 40 Jahren bei einem Autounfall. Die Dreharbeiten wurden nach einer Pause fortgesetzt. Neben ungenutzten Aufnahmen wurde Walkers Rolle des Brian O’Conner dank seiner Brüder Cody und Caleb sowie Spezialeffekten dennoch ein emotionaler Abschied im fertigen Film gewährt.
Brandon Lee in „The Crow – Die Krähe“
Während der Dreharbeiten wurde Lee aus Versehen durch eine echte Kugel von einer Pistolenattrappe tödlich verwundet. Entgegen des weit verbreiteten Mythos ist sein Tod nicht im fertigen Film zu sehen. Der Stuntman Chad Stahelski drehte die verbliebenen Szenen anstelle des Verstorbenen, das Gesicht von Brandon Lee wurde anschließend digital auf den Körper von Stahelski gefügt.
Bruce Lee in „Bruce Lee – Mein letzter Kampf“
Während der Dreharbeiten zu „Bruce Lee – Mein letzter Kampf“ erhielt Kung-Fu-Legende Bruce Lee 1972 das Angebot, in „Der Mann mit der Todeskralle“. Der Film erschien drei Monate nach dem Tod von Brandon Lees Vater, „Bruce Lee – Mein letzter Kampf“ blieb hingegen unvollständig. Erst 1978 wurde der Film letztlich veröffentlicht. Body-Doubles, Voice-Overs und sogar ein Ausschnitt aus Pappe von Bruce Lee sollten ihn daran ersetzten. Selbst Aufnahmen von Lees Beerdigung wurden im Film verwendet, mit der Begründung, sein Charakter habe seinen Tod vorgetäuscht.
Peter Cushing in „Rogue One: A Star Wars Story“
In der klassischen „Star Wars“-Trilogie spielte der Brite Peter Cushing den fiesen Grand Moff Tarkin, den Befehlshaber des Todessterns. Cushing verstarb 1994 im Alter von 81 Jahren, dennoch war seine Figur 22 Jahre später in „Rogue One: A Star Wars Story“ zu sehen. Schauspieler Guy Henry („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“) verkörperte Grand Moff Tarkin, mit Spezialeffekten wurde sein Gesicht aber durch das des verstorbenen Peter Cushing ersetzt.
Heath Ledger in „Das Kabinett des Doktor Parnassus“
Posthum erhielt Heath Legder den Oscar für seine Darstellung des Jokers in „The Dark Knight“. Der Schauspieler starb im Alter von 28 Jahren vor dem Kinostart des Superhelden-Films, mitten während der Dreharbeiten zu „Das Kabinett des Doktor Parnassus“. Da viele seiner Szenen noch nicht abgedreht waren, sprangen Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell ein. Da der von Heath Ledger gespielte Tony in dem Film durch mehrere fantastische Welten reist, wurde ihm in jeder Welt ein anderes Aussehen verliehen, was entweder Depp, Law oder Farell übernahmen.
Philip Seymour Hoffman in „Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2“
Der Charakterdarsteller hatte bereits einen Großteil seiner Szenen für „Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2“ abgedreht, bevor er am 2. Februar 2014 verstarb. Seine verbliebenen Szenen wurden anderen Figuren gegeben und ungenutztes Material von Hoffmann wurde verwendet, um die Anwesenheit seines Charakters weiterhin anzudeuten.
Oliver Reed in „Gladiator“
Hollywood-Legende Oliver Reed spielte im Sandalenfilm den Mentor von Russel Crowe’s Maximus. Während der Dreharbeiten verstarb Reed allerdings aufgrund eines Herzinfarktes. Durch den Einsatz von Licht (oder vielmehr: Schatten) und eines Körperdoubles wurden die nicht gedrehten Szenen mit Reeds Proximo komplettiert. Sein berühmter Satz „Wir Sterbliche sind nur Staub und Schatten, Maximus. Staub und Schatten.“ erhielt durch seinen Tod eine zusätzliche tragische Note.
Marlon Brando in „Superman Returns“
2004 verstarb Hollywood-Legende Marlon Brando, zwei Jahre später kehrte er allerdings überraschend ins Kino zurück. Obwohl er für „Superman Returns“ nicht vor der Kamera stand, war er darin in der Form eines Hologramms als Supermans Vater Jor-El zu sehen. Die Macher des Films nutzten alte Aufnahmen von Marlon Brando, da dieser schon in „Superman“ aus dem Jahr 1978 den Part von Jor-El übernommen hatte. Aus diesen Aufnahmen wurde ein digitales Modell von Brando erstellt, wodurch er wiederum in „Superman Returns“ „mitspielen“ konnte.
Bela Lugosi in „Plan 9 aus dem Weltall“
Seinen letzten Auftritt hatte Dracula-Legende Bela Lugosi ausgerechnet in „Plan 9 aus dem Weltall“, der als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten gilt. Als das Werk des Trash-Regisseurs Ed Wood 1959 erschien, war Bela Lugosi bereits seit drei Jahren tot. Wood, der mit Lugosi befreundet war, wollte ihm zu einem letzten Auftritt in seinem Film verhelfen. Dafür nutzte er alte Aufnahmen von Lugosi in dessen Dracula-Umhang und engagierte den Chiropraktiker seiner Frau, um als Doppelgänger für Lugosi einzuspringen. Der Chiropraktiker sah Bela Lugosi überhaupt nicht ähnlich, weswegen niemand auf diesen „Trick“ hereinfiel. Er dürfte „Plan 9 aus dem Weltall“ aber dennoch geholfen haben, einen gewissen Kultstatus zu erreichen.