Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Das ist natürlich nichts Neues und gilt auch für die Herstellung von Filmen in Hollywood. Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, einen Fehler zu korrigieren oder zu verstecken. Hier sind acht mehr oder minder gelungene Beispiele, in denen versucht wurde, einen Fehler zu kaschieren.
Supermans Schnauzbart
Fangen wir mit einem der lustigsten Filmfehler der letzten Jahre an: Als klar wurde, dass der Superhelden-Film „Justice League“ Nachdrehs benötigen würde, standen die Macher vor einem Problem. Superman-Darsteller Henry Cavill war zum angedachten Zeitpunkt damit beschäftigt, im sechsten „Mission: Impossible“-Film die Rolle des August Walker zu spielen, der einen Schnauzbart trägt. Da weder Superman noch Clark Kent eine Gesichtsbehaarung tragen und Henry Cavill ein Rasur-Verbot bekam, musste sein Schnauzbart für „Justice League“ in Nachhinein aufwendig digital entfernt werden, was eine nicht ganz billige Angelegenheit war. Das Ergebnis konnte nicht jeden überzeugen und führte zu belustigten Reaktionen im Netz.
Der Ursprung der Porgs
Porgs sind niedlich und zählen für viele Fans zu den Highlights von „Star Wars: Episode VIII - Die letzten Jedi“, auch wenn sie manche Anhänger der Sternenkrieger-Saga nicht ausstehen können. Ob Chewbacca einen der fluffigen Gesellen tatsächlich verspeist hat oder nicht, können wir zwar nicht aufklären, dafür kennen wir aber ihren Ursprung. Sie wurden nämlich nur deshalb kreiert, um einen Filmfehler zu kaschieren. Auf der irischen Insel Skellig Michael, wo die Szenen mit den Tierchen gedreht wurden, leben zahlreiche Puffins, ihrerseits recht niedliche Vögel, die sich aber für einen Dreh nicht verscheuchen oder umsiedeln lassen. Da ein gewöhnlicher Puffin für einen „Star Wars“-Film zu schnöde ist, wurden extra die Porgs erfunden und später digital dorthin ins Bild gesetzt, wo sich eigentlich ein Puffin befand. Schließlich bekamen einige Porgs noch eine durchaus prominente Rolle im Film zugeschrieben…
Der Türknauf in „Matrix“
Warum einen Fehler im Nachhinein digital wegretuschieren, wenn man sich vor Ort viel einfacher helfen kann? Das dachten sich auch die Macher des ersten „Matrix“-Films und setzten auf eine pragmatische Lösung. Da sich die Kamera immer wieder im Türknauf spiegelte, verdeckten sie die Wachowski-Geschwister einfach mit einer Jacke. Zack, fertig, das hätten die Bastel Brothers auch nicht besser hinbekommen.
Der unfaire Kampf von Indiana Jones
Eine der lustigsten Szenen in „Jäger des verlorenen Schatzes“ ist im Prinzip nur der Versuch, Harrison Fords Gesundheitszustand zu kaschieren. Der Star war während der Dreharbeiten erkrankt und daher körperlich nicht in der Lage, seinen Widersacher in einem lange anhaltenden Kampf die Stirn zu bieten, wie es eigentlich vom Drehbuch vorgesehen war. Daher schnappt sich Indiana Jones einfach seine Pistole und schießt den angreifenden Schwertkämpfer über den Haufen. Letztlich blieb die Szene im Film und die „Indiana Jones“-Reihe war um einen berühmten Moment reicher.
Jeremy Renners Arme
Diese digitale Nachbearbeitung war für das schauspielernde Original äußerst schmerzhaft. Beim Dreh zur Komödie „Catch Me“ brach sich Jeremy Renner beide Arme bei einem Stunt, in dem er auf einen Haufen aufgebauter Stühle hinauf klettern sollte. Die Konstruktion ging allerdings zu Bruch und er fiel zu Boden. Im Nachhinein mussten seine Arme für manche Szenen digital nachbearbeitet werden, da er sie nicht mehr bewegen konnte. Wem die Körpersprache von Jeremy Renner in diesem Film komisch vorkommen sollte, der muss sich also an die CGI-Abteilung wenden.
Aragorns blaues Auge
Beim Dreh der „Herr der Ringe“-Reihe verletzte sich Viggo Mortensen alias Aragorn beim Surfen. Nachdem er die Sportart von seinen Kollegen Billy Boyd und Dominic Monaghan erlernte, fühlte er sich auf dem Bord wohl einen Augenblick lang zu sicher und stürzte. Dabei schlug das Surfbrett in sein Gesicht und verschaffte Viggo Mortensen ein blaues Auge. Das ließ sich beim Dreh nicht immer wegschminken, sodass Regisseur Peter Jackson nichts anderes übrig blieb, als diverse Kameraeinstellungen zu ändern und bei seinem Star nur die „gesunde Gesichtshälfte“ abzufilmen. Die daraus entstandenen Fehler waren wohl immer noch besser, als das blaue Auge in die Story des Films einzubauen.
Der gealterte Harry Potter
Dank eines Leaks bekamen Fans erste Bilder vom Finale des letzten „Harry Potter“-Films „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ zu sehen und reagierten mit Ablehnung. Zu alt sahen sahen ihre Lieblinge darauf aus, obwohl die Szene 19 Jahre nach den Ereignissen des Films spielen und einen gealterten Harry Potter samt Familie zeigen sollte. Die Macher reagierten und drehten die Szenen neu. Dabei schminkten sie die Schauspieler anders und ließen sie jünger aussehen. Auch das stieß nicht nur auf Begeisterung, blieb aber im Film. Noch einen weiteren Nachdreh wollte niemand und so blieb es bei diesem vermeintlichem Fehler, ob er wirklich einer ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters.
Kate Maras Perücke in „Fantastic Four“ (2015)
Auch das Reboot von „Fantastic Four“ blieb nicht von Nachdrehs verschont, obwohl böse Zungen behaupten, dass auch diese Maßnahme am Endergebnis sowieso nichts mehr ändern konnte. Für Kate Mara, die sich nach dem Dreh von ihrer langen Haarpracht trennte, bedeutete dies, dass sie sich mit einer Perücke behelfen musste. Die sah nicht besonders echt aus und so ging der Versuch, Fehler im Nachdreh zu korrigieren, in diesem neuen Fehler unter. Viele Fans spotteten nur noch über die Haarpracht von Sue Storm…