George Lucas wurde jüngst eine besondere Ehre zuteil. Eine willkommene Gelegenheit, zurückzublicken, wobei natürlich auch die umstrittene Sequel-Trilogie zur Sprache kam.
Im Alter von 80 Jahren wurde Filmemacher George Lucas jetzt mit einer Goldenen Palme bei den Filmfestspielen in Cannes geehrt. Wenig überraschend wurde ihm diese Würdigung aufgrund seines Verdiensts für das Kino überreicht. Lucas war immerhin seit den 70er-Jahren mit der allerersten „Star Wars“-Trilogie maßgeblich am Siegeszug des typischen Blockbusters beteiligt, der Hollywood auch fast 50 Jahre später noch als Blaupause für etliche Hits dient. Nicht vergessen sollte man zudem die Bestrebungen des „Star Wars“-Schöpfers, mit seinen Werken technologische Maßstäbe zu setzen, was er erneut mit der Prequel-Trilogie bewies, deren Episoden 1 bis 3 inhaltlich allerdings doch eher mäßig ankamen.
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Obwohl er Pläne für eine weitere Trilogie hatte, trennte sich der Filmemacher bekanntlich 2012 von seiner Produktionsfirma Lucasfilm, die unter anderem auch für die „Indiana Jones“-Reihe verantwortlich zeichnet. Für 4,05 Milliarden US-Dollar kaufte Disney sie ihm damals ab und übernahm damit eben unter anderem die Rechte an „Star Wars“. Es folgte die sogenannte Sequel-Trilogie mit den Episoden 7 bis 9, die allerdings bis heute höchst umstritten ist.
Lucas selbst äußerte jetzt ebenfalls Kritik an den drei Filmen im Gespräch mit The Hollywood Reporter:
„Ich war der, der wirklich wusste, was ‚Star Wars‘ war… der diese Welt wirklich kannte, denn sie hat viel zu bieten. Die Macht, zum Beispiel, niemand verstand die Macht. Als sie nach meinem Verkauf der Firma mit anderen Filmen begannen, gingen viele der Ideen, die in [dem Original] enthalten waren, irgendwie verloren. Aber so ist das nun mal. Wenn man es abgibt, gibt man es ab.“
Warum der „Star Wars“-Schöpfer zunächst selbst nicht an den Erfolg seines Films glaubte, verrät euch unser Video:
George Lucas verteidigt seine Prequel-Trilogie – und Jar Jar Binks
Welche Aspekte aus der Sequel-Trilogie sich für ihn zu weit vom Original-„Star Wars“ entfernt haben oder ob die Filme insgesamt nie dem Anspruch als Fortsetzungen der Reihe gerecht wurden, verriet George Lucas leider nicht. Dass er Wert darauf legt, dass seine Ideen korrekt fortgeführt werden, überrascht wenig. Nicht nur, weil er den Geist seiner Schöpfung erhalten will, sondern auch, weil Lucas es bekanntlich wichtig war, dass sich die Filme thematisch und strukturell aufeinander beziehen. Seine Anmerkung „Es ist wie Poesie, sie reimen sich“ wurde nicht ohne Grund mehrfach zitiert.
Diesen Satz äußerte er übrigens während der Produktion der Prequel-Trilogie und natürlich wurde auch die Kritik an den Episoden 1 bis 3 in dem Interview thematisiert, die laut Lucas von „Kritiker*innen und Fans, die 10 Jahre alt waren, als sie den ersten Film sahen“ kam. Der „Star Wars“-Schöpfer verteidigte dabei zudem erneut Jar Jar Binks und verglich die Reaktion auf den Charakter mit der auf C-3PO:
„Alle sagten dasselbe über 3-PO, dass er nervig sei und wir ihn loswerden sollten. Als ich den dritten Film machte, waren es die Ewoks: ‚Das sind kleine Teddybären. Das ist ein Kinderfilm, wir wollen keinen Kinderfilm sehen.‘ Ich sagte: ‚Es ist ein Kinderfilm. Es war schon immer ein Kinderfilm.‘“
Ob der Ansicht, dass es Kinderfilme seien, alle „Star Wars“-Fans zustimmen würden, sei einmal dahingestellt. So oder so könnt ihr in unserem Quiz unter Beweis stellen, wie viele der folgenden Charaktere ihr mit Namen kennt: