In „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ gibt es einen entscheidenden Moment, der für Bösewicht Kylo Ren alles verändert. Wir erklären diese besondere Szene.
– Achtung: Der Artikel enthält starke Spoiler zu „Star Wars 9“! –
Der Weg von Kylo Ren (Adam Driver) zur Dunklen Seite der Macht schien unabwendbar. Unter dem Einfluss des Obersten Anführers Snoke (Andy Serkis) zerstörte er den Jedi-Tempel seines Onkels Luke Skywalker, schloss sich der ersten Ordnung an und tötete in „Das Erwachen der Macht“ schließlich seinen Vater Han Solo (Harrison Ford). In „Die letzten Jedi“ versuchte er dann, seine Mutter Leia Organa (Carrie Fisher) umzubringen, die nur mit Hilfe der Macht überleben konnte.
Als er im Trilogie-Finale „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ dann sogar vom ehemaligen Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) persönlich beauftragt wird, Rey (Daisy Ridley) zu töten, steht er kurz davor, einer der mächtigsten Befehlshaber der weit, weit entfernten Galaxis zu werden. Beim entscheidenden Duell mit Rey auf den Überresten des zweiten Todessterns kommt dann aber die überraschende Wende: Kylo Ren schwört der Dunklen Seite ab und wirft sein Lichtschwert ins Meer. Wie konnte das passieren?
Leias Opfer für Ben
Bei dieser Szene ist tatsächlich nicht genau zu erkennen, in welcher Reihenfolge hier die Ereignisse ablaufen. Es erweckt den Eindruck, als würde sich Leia Organa in der Rebellenbasis zur letzten Ruhe betten und friedlich in ihrem Bett sterben, was Kylo Ren mit Hilfe der Macht spürt.
In Wirklichkeit opfert sich Leia aber für ihren Sohn Ben. Sie legt sich ins Bett, um dann mittels der Macht ein letztes Mal Kontakt zu ihm aufzunehmen. Weil Leia von ihrem unfreiwilligen Weltraumausflug in „Star Wars 8“ bereits so geschwächt ist, verstirbt sie an der Anstrengung. Damit stirbt sie auf die ähnliche Art wie ihr Bruder Luke. Ihn brachte die Erschöpfung um, nachdem er sich mit Hilfe der Macht auf einen anderen Planeten projiziert hatte.
Kylo Rens Zögern durch den Kontakt mit seiner Mutter nutzt Rey aus und sticht ihm in die Brust. Dass Rey ihn dann aber nicht sterben lässt, sondern heilt, geschieht nicht ohne Grund. Rey hat gespürt, dass Leia für Ben ein Opfer gebracht hat. Damit Leia nicht umsonst gestorben ist, lässt sie ihren Sohn am Leben. Keine Selbstverständlichkeit, schließlich hat Kylo Ren fast den gesamten Widerstand ausgelöscht.
Die überraschende Rückkehr von Han Solo in „Star Wars 9“
Ben hat damit innerhalb eines kurzen Momentes erlebt, wie sich zwei seiner erbittertesten Feinde für ihn aufgeopfert haben. In diesem emotionalen Augenblick erscheint ihm die Vision seines Vaters Han Solo. Da Leia zu diesem Zeitpunkt schon verstorben ist, handelt es sich nicht um einen „Trick“, sondern um eine Erinnerung von Ben, die sich mit aller Macht in sein Bewusstsein drängt.
Wer genau aufpasst, bemerkt, dass sogar der entscheidende Satz von Ben genau derselbe ist, wie bei seiner letzte Begegnung mit Han in „Das Erwachen der Macht“. Er sagt dabei, dass er zwar wisse, was er zu tun habe, aber nicht, ob er die Kraft dazu hat. Damals hat Ben seinen Vater am Ende des Gesprächs getötet, was er nie richtig verarbeitet hat. Nun lässt er sich von dessen Worte überzeugen und er wendet sich von der Dunklen Seite ab.
Ist Ben Solos Wandlung logisch?
Ja, das ist sie. Wir haben Kylo Ren von Anfang an als unsicheren Charakter kennengelernt, der stets an dem Weg zweifelte, den er eingeschlagen hat. Sowohl vor dem Mord an seinen Vater als auch vor der Attacke von Leia Kommandoschiff sahen wir ihn zögern und mit sich selbst ringen.
Ironischerweise ist Snoke (beziehungsweise Palpatine) an Rens Wandlung maßgeblich beteiligt. Snoke schuf nämlich die Machtverbindung zwischen Kylo Ren und Rey, mit der Rey eigentlich in die Falle gelockt werden sollte. Die Gespräche zwischen den beiden bewirkten allerdings, dass Bens Zweifel an seinem Weg nur noch größer wurden. Leias und Reys selbstlose Opfer überzeugten Ben dann endgültig davon, dass er den Pfad zur Dunklen Seite verlassen muss.