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Action, Horror & Krimi: Die 3 besten Filme der Berlinale 2024 – plus 5 weitere Empfehlungen

Action, Horror & Krimi: Die 3 besten Filme der Berlinale 2024 – plus 5 weitere Empfehlungen
© NEON

Vom 15. bis zum 25. Februar 2024 fand die 74. Berlinale statt. Welche auf dem Filmfestival aufgeführten Werke ihr euch unbedingt auf die Watchlist setzen solltet, verraten wir euch in den nachfolgenden Zeilen.

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Von einer Rachestory im Gefängnis über den zermürbenden Stress in einer Restaurant-Küche bis hin zu einem altbekannten Gesetzeshüter, der ordentlich Backenfutter verteilt: Die Berlinale 2024 bescherte uns einige Highlights, bei denen die Filmschaffenden aus teils simplen Prämissen ganz großes Kino zauberten. Wir haben uns insgesamt 16 Werke auf dem anderthalbwöchigen Event angeschaut und möchten euch anbei die in unseren Augen drei besten Filme ans Herz legen.

„La Cocina“

Mit „La Cocina“ entführt euch der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios („Narcos: Mexiko“) für 139 Minuten in die überaus hektischen Gefilde eines New Yorker Restaurants am Time Square. Im Mittelpunkt steht der junge Koch Pedro (Raúl Briones Carmona), der als opportunistischer Träumer und Teilzeit-Arschloch immer wieder für Trubel in der Küche sorgt. Seine Beziehung zu der Kellnerin Julia (Rooney Mara) ist kompliziert und bringt den illegalen Einwanderer wiederholt ins Schwanken. Wie eine Zeitbombe manövriert der aufgewühlte Schmaus-Fabrikant durch den Alltag, bis ihn seine Emotionen zu überrollen scheinen und dem Restaurant der hauswirtschaftliche Super-GAU droht.

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Im Rahmen eines Kammerspiels entwirft „La Cocina“ die Küche als einen heterotopischen Mikrokosmos, in dem der Nervenzusammenbruch wie ein Damoklesschwert über nahezu jeder einzelnen Figur schwebt. Zwischen all dem Stress nisten sich jedoch immer wieder Momente der Menschlichkeit ein, die dem Publikum vor Augen führen: Hier wird der Küchenalltag nicht als Sensation verkauft, sondern dient als Allegorie für den Druck der modernen Leistungsgesellschaft und die Schwierigkeit, seinem auferlegten Schicksal zu entfliehen und zwischen all dem Chaos noch eins zu bleiben: ein Mensch. Vor allem Fans von der Disney+-Serie „The Bear“ sollten sich diesen Titel vormerken.

Kinostart: ausstehend

„Sterben“

Nach seinem Mitwirken bei „Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis“ und der Serie „Das Boot“ widmete sich Regisseur Matthias Glasner mit „Sterben“ wieder einem Werk für die große Leinwand. Das dreistündige Drama entwirft in mehreren Kapiteln das Bild einer extrem dysfunktionalen Familie: Die sich in ihren 70ern befindende Lissy Lunies (Corinna Harfouch) ist mit der Situation rund um ihren dementen Ehemann überfordert, sträubt sich dagegen, Hilfe aufzusuchen und ist selbst schwer krank. Ihr Sohn Tom (Lars Eidinger) arbeitet als Dirigent an dem schwer umzusetzenden Stück „Sterben“, während er gleichzeitig als Ersatzvater für das Kind seines Ex-Freundin fungiert. Und dann wäre da noch Toms Schwester Ellen (Lillith Stangenberg), die aufgrund ihrer Alkoholsucht von einem Kontrollverlust in den nächsten stolpert.

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Mit einer tief ins Herz schneidenden Tragik wird hier eine Geschichte entworfen, die ihre dramatischsten Momente nicht in jenen Szenen findet, die das titelgebende Phänomen des Aus-der-Welt-scheiden thematisieren. Stattdessen sind es die zwischenmenschlichen Momente, die uns im Kinosessel mit ihren pikanten Dialogzeilen überrollt haben. Wenn beispielsweise ein Gespräch zwischen Mutter und Sohn von einer derartigen Traurigkeit gekennzeichnet ist, dass nach und nach die emotionalen Dämme brechen und die Zuschauer*innen als Reaktion auf diese Tristesse in tobendes Gelächter ausbrechen, weiß man, dass es sich hier um ganz großes Kino handelt.

Kinostart: 25. April 2024

„Vogter“

In Gefängnissen herrschen überaus spezielle Machtdynamiken. Doch was passiert, wenn diese auf den Kopf gestellt werden und wie weit würden die Beteiligten gehen, um sich an einer verhassten Person zu rächen? Diesen Fragen widmet sich Regisseur Gustav Möller in dem dänischen Thriller „Vogter“. Die Gefängniswärterin Eva Hansen (Sidse Babett Knudsen) kommt gut mit den Gefangenen im ihrem Zellblock klar, unterstützt diese, wo sie nur kann und verhilft ihnen so auf ihrem Weg zur Rehabilitation. Eines Tages wird jedoch ein neuer Inhaftierter in dem Trakt für Schwerverbrecher eingewiesen, der aufgrund eines tragischen Vorfalls von besonderem Interesse für Eva ist. Sie lässt sich versetzten und beschließt, still und heimlich für eine abartige Form von „Gerechtigkeit“ zu sorgen.

Als Charakterstudie und Observierung des moralischen Verfalls skizziert der 100-minütige Gefängnisaufenthalt ein authentisches Bild zweier Schicksale, die durch eine Tragödie miteinander verbunden sind und die finstersten Seiten des Menschen hervorbringen. Die prompten Schnitte von Momenten der Ruhe zu Situationen absoluter Eskalation kreieren unvorhersehbare Jumpscares, die euch die unberechenbare Aggressivität mancher Insassen am eigenen Leibe spüren lässt. „Vogter“ ist unbequem, böse und schockierend – ein Film, der euch die Sprache verschlägt und keineswegs Spaß macht, den ihr aber unbedingt gesehen haben solltet.

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Kinostart: ausstehend

Weitere Highlights von der Berlinale 2024

„Another End“: Für seinen zweiten Spielfilm kombiniert Regisseur Piero Messina ein emotionales Drama mit Elementen des Science-Fiction-Genres. Ein Konzern bietet Kund*innen an, sich auf besondere Art von bereits verstorbenen Mitmenschen zu verabschieden, indem lebende Menschen für Geld ihren Körper kurzzeitig als ein Gefäß zur Verfügung stellen, in das die Erinnerung des verstorbenen Menschen implantiert wird – doch diese Art der Therapie birgt das Risiko für unschöne Nebeneffekte. Eine philosophische Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Umgang mit dem Tod, die vor allem das Interesse von „Black Mirror“-Fans wecken dürfte.

Kinostart: 21. März 2024

„Arcadia“: Ein Ehepaar macht sich auf den Weg zu einem verlassenen Badeort in Griechenland. Der angesehene Arzt Yannis (Vangelis Mourikis) soll vor Ort in Anwesenheit seiner Frau Katerina (Angeliki Papoulia) ein Unfallopfer identifizieren. Während des Aufenthalts der vermeintlichen Idylle breitet sich jedoch eine zunehmende seltsame Stille zwischen den beiden Hauptfiguren aus. Was zunächst als düsterer Krimi beginnt, entpuppt sich rasch als Mystery-Spektakel, dem eine grandiose Idee zu Grunde liegt.

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Kinostart: ausstehend

„Cuckoo“: Mit diesem kurzweiligen Streifen beschert euch Regisseur Tilman Singer einen fiesen kleinen Horror-Trip, der zwar nicht ganz frei von Genre-Klischees ist, aber euch mit einem stilvoll in Szene gesetzten Setting und dichter Atmosphäre 102 Minuten fesselt. Die junge Gretchen (Hunter Schafer) verschlägt es mit ihrer Familie in ein idyllisches Ferienressort in Süddeutschland. Der Leiter der Einrichtung Herr König (Dan Stevens) macht allerdings von der ersten Sekunde an einen zu freundlichen Eindruck. Hinter der Fassade der Höflichkeit lauert ein Geheimnis, das nicht nur das Leben aller Anwesenden bedroht, sondern auch die Natur der Menschheit um eine makabre Facette erweitert.

Kinostart: 26. September 2024

„Sex“: Ein heterosexueller Schornsteinfeger erzählt seinem Kollegen von einem wiederkehrenden Traum, in dem David Bowie ihm einen Blick zuwirft, der ihm das Gefühl verleiht, eine Frau zu sein. Sein verheirateter Kollege erzählt ihm hingegen, dass er jüngst bei einem Auftrag Geschlechtsverkehr mit einem Kunden hatte – obwohl er laut eigener Aussage nicht homosexuell ist. Was die nächsten rund zwei Stunden folgt, ist das Alltagsstraucheln zweier Männer, die anfangen, ihre Auffassung von Sexualität und Geschlechterrollen zu überdenken. Ein charmanter norwegischer Beitrag, der ein wenig Geduld erfordert, aber mit einigen spannenden Ansätzen sowie treffsicheren Schenkelklopfern daherkommt.

Kinostart: ausstehend

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„The Roundup: Punishment“: Nachdem Detective Ma Seok-do (Ma Dong-seok) seine Widersacher bereits in drei Filmen der „The Roundup“-Reihe in Grund und Boden gekloppt hat, wird nun für den vierten Schlagabtausch ausgeholt. Dieses Mal muss der schlagfertige Cop mit Hilfe eines Cyber-Investigation-Teams eine Bande von Online-Casino-Betreibern, die mehrere Menschenleben auf dem Gewissen haben, ausfindig machen und zur Strecke bringen – und natürlich landen bei diesem Vorhaben wieder zahlreiche Fäuste in zahlreichen Visagen. Wuchtig in Szene gesetzte Kämpfe gepaart mit Sprüchen, die aus dem 1980er-Jahre-Kino stammen könnten, sorgen hier für ansehnliche Action-Unterhaltung.

Kinostart: ausstehend

Wenn ihr den ersten Ableger der „Roundup“-Reihe streamen möchtet, könnt ihr „The Outlaws“ bei Prime Video kaufen und leihen. Die beiden Fortsetzungen „The Roundup“ sowie „The Roundup: No Way Out“ findet ihr ebenfalls bei dem Streaminganbieter.

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