Im Interview sprach Emma Heming Willis über den Kampf von Bruce Willis gegen die Demenz-Krankheit: Ein tragischer Umstand verschleierte diese über lange Zeit.
Als Anfang 2022 völlig überraschend der Rückzug von Hollywood-Star Bruce Willis aus dem Filmgeschäft durch seine Familie verkündet wurde, versetzte das seine weltweiten Fans in eine regelrechte Schockstarre. Der 69-Jährige begab sich nicht aus Altersgründen in den wohlverdienten Ruhestand, wie es andere wie Jack Nicholson bereits getan haben, er war aufgrund seiner körperlichen Verfassung dazu gezwungen: Zunächst teilte seine Familie mit, Bruce Willis leide an Aphasie, einer Sprachstörung, durch die es zu Beeinträchtigungen beim Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben von Schrift und Wort kommt.
Dass es sich bei der Aphasie tatsächlich nur um eines von vielen Symptomen handelt, wurde ein knappes Jahr später bestätigt, als seine Ehefrau Emma Heming Willis öffentlich machte, dass bei ihm eine Frontotemporale Demenz diagnostiziert wurde. Aufgrund ihres uncharakteristischen Krankheitsbildes wird diese Form der Demenz häufig nicht erkannt, während ihre Symptome nicht selten mit anderen psychiatrischen Erkrankungen verwechselt werden. Tallulah Willis, seine gemeinsame Tochter mit Schauspielerin Demi Moore, offenbarte gegenüber Vogue, dass es in den vergangenen Jahren eine Reihe an Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung gegeben habe, die sie als Familie einfach übersehen oder falsch gedeutet hatten.
Doch ausgerechnet Bruce Willis‘ Hollywood-Karriere mit unsterblichen Meisterwerken wie „Stirb Langsam“, den ihr über Amazon streamen könnt, „Der Tod steht ihr gut“ und „The Sixth Sense“ trug offenbar maßgeblich dazu bei, dass seine Erkrankung erst sehr spät entdeckt wurde. Dazu muss man wissen, dass Willis in seiner Kindheit am Stottern litt. Diese Störung des Redeflusses überwand er erst mit der Schauspielerei. Im Gespräch mit Town & Country enthüllte seine Ehefrau nun, wie sie und die ganze Familie dadurch zunächst auf eine falsche Fährte geführt wurden:
„Bei Bruce [Willis] begann es mit der Sprache. Als Kind hat er stark gestottert. Als er dann aufs College ging, sagte ein Theaterlehrer zu ihm: ‚Ich habe etwas, das dir helfen wird.‘ In diesem Kurs erkannte Bruce, dass er ein Drehbuch auswendig lernen und es ohne Stottern aufsagen konnte. Das war es, was ihn zur Schauspielerei brachte. Bruce hat schon immer gestottert, aber er war gut darin, es zu verbergen. Als sich seine Sprache dann zu verändern begann, war es scheinbar nur ein Teil seines Stotterns, es war einfach Bruce. Nicht in einer Million Jahren wäre ich darauf gekommen, dass es bei jemandem, der so jung ist, eine Form von Demenz sein würde.“
In einigen älteren Videos mit Interviews kann man tatsächlich sehen, wie der einstige Hollywood-Star über die Jahre hinweg immer mehr stottert, Wörter wiederholt und Sätze formuliert, die keinen Sinn ergeben. Neben Bruce Willis gibt es noch weitere große Hollywood-Namen, die sich klammheimlich und ohne große Ankündigung aus dem Filmgeschäft zurückgezogen haben, wie ihr im Video sehen könnt:
Wurde Bruce Willis‘ Zustand bei seinen letzten Filmen ausgenutzt?
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frontotemporaler Demenz wird mit acht Jahren angegeben. Aus dem Inneren Kreis der Familie heißt es, Bruce Willis sei mittlerweile nicht mehr in der Lage, zu sprechen und zu lesen. Zu den weiteren kognitiven Fähigkeiten, die man im Verlauf verliert, gehört laut Emma Heming Willis auch die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Dazu würden die Vorwürfe passen, dass Filmemacher Randall Emmett, mit dem Willis zwischen 2006 und 2022 insgesamt 21 Filme gedreht hat, die Situation regelrecht missbraucht haben soll. Manchmal, so ein Crewmitglied, habe er augenscheinlich vergessen, an einem Set zu sein und habe dabei völlig hilflos gewirkt.
Erinnern wir uns lieber an schönere Augenblicke, die uns Bruce Willis beschert hat, zum Beispiel mit diesem Quiz: