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Super: Als seine Frau ihn für einen Drogendealer verlässt, nimmt Durchschnittstyp Frank D'Arbo eine Superheldenidentität an und nennt sich selbst den „Blutroten Blitz“.

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Handlung und Hintergrund

Frank ist ein Verlierer. Das zeigt sich gerade wieder drastisch, als die Frau, die er aus der Gosse rettete, lieber mit dem nächsten Gangster abzieht, als bei einem Langweiler wie ihm zu bleiben. Nun aber will sich Frank nicht länger alles gefallen lassen. Und der Kriminalität als Superheld den Kampf ansagen. Dazu lässt er sich von der jungen Comic-Nerdin Libby stilistisch beraten. Libby ist es auch, die ihm als Sidekick zur Hilfe eilt, als der „Crimson Bolt“ sich an ernsten Einsätzen versucht. Was keine leichte Sache ist, so ganz ohne Superkräfte.

Durchschnittsverlierer Frank will sich nicht länger alles gefallen lassen und mutiert bei Bedarf zum Crimson Bolt. Schwarzer Humor und staubtrockene Situationskomik zieren diesen Antisuperheldenfilm mit Starbesetzung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • James Gunn
Produzent
  • Miranda Bailey,
  • Ted Hope
Darsteller
  • Rainn Wilson,
  • Elliot Page,
  • Liv Tyler,
  • Kevin Bacon,
  • Michael Rooker,
  • Sean Gunn,
  • Andre Royo,
  • Stephen Blackehart
Drehbuch
  • James Gunn
Musik
  • Tyler Bates
Kamera
  • Steve Gainer
Schnitt
  • Cara Silverman

Kritikerrezensionen

    1. Fast vergessen heute, dass schon 1999 – noch vor der Superhelden-Comicverfilmungs-Epidemie in den Kinos – Figuren und Struktur des Helden-versus-Schurke-Plots dekonsturiert wurden in „Mystery Men“, in dem Möchtegern.Heroen mit imaginierten Superkräften gegen Möchtegern-Bösewichte mit pseudobösen Plänen kämpften. Richtig populär wurde die selbstreflexive Superhelden-Desavouierung – die zugleich Hommage ist – dann im Animationsfilmwie den „Unglaublichen“ oder „Ich – Einfach unverbesserlich“; im Realfilmbereich weniger durch „Watchmen“, der gegenüber der Vorlage allzu abgeschwächt war, als durch „Kick-Ass“, dem wirklich bösen Pubertätsdrama im Kostüm eines maskierten Rächers.

      Insofern bringt „Super“ nichts wirklich Neues, wenn sich da auf komödiantische Weise ein „Held“ aus dem unscheinbaren Losertum rekrutiert, für das der Begriff Mittelmaß schmeichelnde Übertreibung wäre. Was Regisseur James Gunn aber erreicht mit durchaus drastischer Wirkung: Er schließt das Superheldendasein mit dem „Taxi Driver“ kurz: aus den Niederungen von Demütigung, gefühlter Ohnmacht, Verlusterfahrung, neurotischer Verzweiflung und dem Wunsch nach Klarheit, Reinheit und Moral erwächst die Gewalt gegen das Böse, mit allen Mitteln.

      Frank ist verloren, denn er ist allein. Und keiner will etwas dagegen tun: Seine Frau hat ihn verlassen, lebt jetzt bei Jock. Und die Polizei greift nicht ein. Vermisst? Entführt? Das lässt der Kommissar nicht gelten – eine weitere Erniedrigung für Frank. Dann lernt er im Fernsehen das Konzept des Superhelden kennen – in Form des Holy Avenger im Jesus-TV, der gegen Satan kämpft, der Faulheit und Pornographie an der Schule verbreitet, das alles mit niedersten Produktionsmitteln und miesestem Schauspiel eines Billigsenders mit idealistischer Mission – doch auch das bringt ihn nicht auf den Trichter. Da muss schon Gott persönlich eingreifen, der in einer wahnsinnigen, genial konzipierten, überraschenden, völlig bescheuerten und doch – im wahrsten Sinn des Wortes – berührenden Szene auftritt, um Frank auszuwählen, in sein Gehirn ein Ziel, eine Aufgabe zu injizieren. Fortan ist Frank im Auftrag des Herrn unterwegs, er, das enge Kostüm, das er sich geschneidert hat, und der Engländer, sprich: ein massives Schraubwerkzeug, mit der er die Verbrecher niedermäht. Wenn er welche findet. Wenn er nicht wieder eine Nacht in seinem Versteck verbringt, hinter einer Mülltonne, lauernd auf etwas, das nicht geschieht. Doch in der Euclid Street findet er sie dann, die Dealer, Zuhälter, Nutten und Kinderschänder. Und an der Schlange vor dem Kino drängelt sich einer vor und wird auch noch frech…

      Nie macht der Film einen Hehl daraus, dass Frank auf dem falschen Weg ist. Nie aber auch daraus, wie richtig sich der Weg anfühlt, für Frank, der endlich mal auf den Putz hauen kann, für den Zuschauer, der in den drastischen Szenen härtester Gewalt gegen Gewohnheitsverbrecher belustigende, befreiende Lacher findet – weil sehr plain und trocken die Auswüchse des Superheldentuns im Alltag gezeigt werden; und weil Frank auch in der Maske Frank bleibt, das tollpatschige, unbeholfene, am Boden liegende Geschöpf, das eben ganz und gar nicht heroisch ist. Wenn sich ihm noch Libby anschließt, eine pubertierende 22jährige aus dem Comicladen mit inneren Aggressionen, angestrebter Coolness und gelegentlichen nymphomanen Anwandlungen, eskaliert alles noch mehr: Ein wirklicher Verbrecher ist für sie Jerry, ein Kumpel, der mit seinem Schlüssel ein fast neues Auto zerkratzt hat, wahrscheinlich. Sie schlägt ihn fast tot, und flippt dabei hyperventilierend vor freudiger Aufregung total aus. Mit ihr zusammen kann Frank das große Ziel angehen: Die Befreiung seiner Frau Sarah aus den Fängen von Jock, der zufällig und glücklicherweise für die maskierten Retter und Rächer ein Drogen-Lokalmatador ist.

      Gunn geht hart vor, mischt bösen Witz mit krasser Gewalt, lakonischen Witz mit Splatterszenen – das ist alles sehr richtig, um pointiert von Frank, dem Loser als Superhelden, zu erzählen. Freilich: So ganz gelungen ist es nicht. Einerseits steckt der Teufel im handwerklichen Detail: Der Filmschnitt ist bestenfalls Durchschnitt, die Montage stimmt einfach nicht. Wo die Kamera draufhalten sollte – etwa wenn Frank wieder mal eine seiner langen Wartenächte durchzieht – kommen immer wieder störende Schnitte; und wo es weiter gehen sollte, kommen überlange Rückblenden und zu aufdringlicher Voice-Over-Kommentar.

      Andererseits schwächt der Film sich selbst ab, denn (fast) alle, die Frank angreift, haben es verdient; so dass er letztlich einem neurotisch-psychotischen, aber echten und kanonisierten Superhelden wie Batman fast schon nahe kommt, nur eben außerhalb des Blockbustergeschäftes und sehr viel witziger. Und Travis Bickle, um beim filmgeschichtlichen Vergleich zu bleiben, hat eben doch viel mehr äußerliche Auswirkungen seiner inneren Verstörung gezeitigt. Aus dem bedrohlich-psychopathischen „You’re talking to me!?“ wird das fast drollige „Shut up, Crime! Here’s the Crimson Bolt … Crime!“, das der unheroische Held seinem Spiegelbild unbeholfen entgegenschleudert.

      Fazit: Böse, sehr vergnügliche Superhelden-Satire über einen Loser, der sich an der Welt rächen will und allerlei Schurken vermöbelt. Witzig, splatterig – aber filmhandwerklich nicht ganz sauber.
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    2. Super: Als seine Frau ihn für einen Drogendealer verlässt, nimmt Durchschnittstyp Frank D'Arbo eine Superheldenidentität an und nennt sich selbst den „Blutroten Blitz“.

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