Warner hat einen neuen Teaser zur DCU-Hoffnung „Superman“ veröffentlicht. Die erhoffte Vorfreude stellte sich jedoch nicht ein. Im Gegenteil, es regnet Häme.
Als Filmemacher James Gunn kurz vor Weihnachten mit „Superman“ den ersten Teaser-Trailer zum offiziellen Start des DC Universe (DCU) auf der großen Leinwand enthüllte, erwies sich der Zeitpunkt als goldrichtig gewählt: Der Fan-Aufschrei zum neuerlichen Superman-Aus von Henry Cavill war lange verhallt und auch die Forderung beinharter Fans des SnyderVerse beziehungsweise des DC Extended Universe nach einer Rückkehr von Zack Snyder war kaum mehr zu vernehmen.
Das Ergebnis waren über 250 Millionen Aufrufe innerhalb der ersten 24 Stunden – eine Bestmarke für eine DC-Produktion. Zwar kann man in diesem Fall nicht unbedingt davon ausgehen, dass sich das offensichtliche Interesse am neuen Superman, dargestellt von David Corenswet („Pearl“), auch in ein Interesse am ersten richtigen DCU-Film konvertieren lässt, dennoch ist das als erstes positives Zeichen für das gebeutelte Konkurrenz-Universum zum bislang unerreichbaren Marvel Cinematic Universe (MCU) zu werten. Nach dem verkorksten Kinojahr 2023 mit gleich vier finanziell enttäuschenden Kino-Veröffentlichungen („Aquaman: Lost Kingdom“, „Blue Beetle“, „The Flash“ und „Shazam! Fury of the Gods“) ist das mehr als Warner Bros. verlangen kann.
Es steht viel auf dem Spiel – ausgerechnet zu einer Zeit, in der es selbst das erfolgsverwöhnte MCU nicht immer vermag, das Publikum zu einem Kinobesuch zu animieren. Für James Gunn und Peter Safran, die als Co-Vorsitzende und Co-CEOs der DC Studios die Verantwortung über das DCU innehaben, steht und fällt alles mit diesem ersten Film „Superman“ (deutscher Kinostart am 10. Juli 2025), in dem das S auf der Brust des Superhelden als kryptonisches Zeichen für Hoffnung steht.
Doch ausgerechnet aufgrund eines neuen Teasers erfährt Gunn einen herben Rückschlag, der sich zu einem regelrechten Shitstorm unter Hater*innen entwickelt hat. Obwohl der „Icon“-TV-Spot gerade einmal eine halbe Minute dauert, sind es drei Sekunden daraus, die für jede Menge Spott und Häme sorgen. Dabei handelt es sich um eine Einstellung, in der man Corenswets Superman von vorne beim Fliegen sehen kann. Eine ähnliche Einstellung gab es etwa bei Gunns „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ mit Will Poulters Adam Warlock. Den kurzen Teaser könnt ihr euch hier ansehen:
„Superman“: Netzgemeinde kritisiert vermeintliches Computereffekte-Fauxpas
Eventuell ist euch der Stein des Anstoßes bereits aufgefallen: Ja, in dieser neuen Einstellung sieht David Corenswet etwas unglücklich drein. Vielleicht ist es die Auflösung, vielleicht ist es die verwendete Linse und die Perspektive, aber es macht tatsächlich den Anschein, als ob sein Gesicht da nachträglich eingefügt wurde. Dazu sieht es so aus, als würde er schielen. „Ein schielender Superman? Das geht ja gar nicht!“, war wohl der Gedanke vieler, weswegen es zu einer regelrechten Welle an Kommentaren voller Spott kam:
„‚Man of Steel‘ ist vor über zehn Jahren erschienen und sieht immer noch Lichtjahre besser aus als James Gunns ‚Superman‘! Dieser Rückschritt ist entsetzlich!“
„Mit allem Respekt, die Computereffekte sehen richtig schlecht aus, vor allem während der Flug-Szene. Das erinnert mich an ‚The Flash‘. Sieht fast so aus wie ein durch künstliche Intelligenz ausgetauschtes Gesicht.“
„Schielender Superman?“
Die ganzen Mutmaßungen über miserable Computereffekte und den Einsatz von künstlicher Intelligenz für Corenswets Gesicht riefen letzten Endes Regisseur und Drehbuchautor Gunn selbst auf den Plan, der sich erklärte:
„In seinem Gesicht sind absolut keine Computereffekte angewandt worden. Die Gesichter von Menschen können anders aussehen, wenn man sie mit einem Weitwinkelobjektiv aus der Nähe betrachtet. Der Hintergrund in Spitzbergen ist zu 100 % echt, ebenso wie David [Corenswet].“
Das hielt die Netzgemeinde nicht davon ab, sich weiterhin über die Einstellung lustig zu machen:
Interessanterweise hat die Sache ausgerechnet eine gewisse Ähnlichkeit zum sogenannten „Mustache Gate“ bei Zack Snyders „Justice League“: Als der Filmemacher aufgrund persönlicher Gründe von seinem Posten zurücktreten musste, sprang Joss Whedon als Ersatz ein und beorderte massive Nachdrehs, bei denen auch Henry Cavills Anwesenheit verlangt wurde. Leider trug dieser zu der Zeit einen beachtlichen Schnauzer, den er sich für „Mission: Impossible – Fallout“ wachsen ließ; und den er nicht abrasieren durfte. So musste der Oberlippenflaum nachträglich am Computer entfernt werden, was zu einem mehr als befremdlichen Superman-Gesicht führte. Nun also die vermeintlich schielenden Augen bei David Corenswet.
Echte Superman-Fans stören sich nicht an einer Einstellung, die im Film nur den Bruchteil eines Augenblicks ausmachen wird, sondern genießen einfach, dass der beliebte Superheld endlich wieder abheben darf. Und echte Superman-Fans haben auch absolut kein Problem mit diesem Quiz. Ihr auch nicht? Dann testet euer Wissen: