Aus der erhofften Superman-Rückkehr für Henry Cavill wurde letztlich nichts. Einige seiner Fans bewog das offenbar zu einigen sonderbaren Spekulationen.
Auch wenn Henry Cavill sicherlich zu den populärsten Darsteller*innen unserer Zeit gehört, hatte er mit seinen größten Rollen bislang nicht sonderlich viel Glück. Innerhalb von wenigen Monaten trat er erst von der Netflix-Serie „The Witcher“ zurück, wo er die Titelrolle innehatte, nur um kurz darauf auch den Part als Clark Kent alias Superman endgültig zu verlieren.
Dwayne Johnson hatte Cavill noch für seinen DC-Versuch „Black Adam“ zurückgebracht, nachdem das Synderverse, das den Briten zu Superman gemacht hatte, bereits Geschichte war. Der groß angekündigte Kampf zwischen dem letzten Sohn Kryptons und Black Adam fiel dann jedoch ins Wasser. Die Abspannszene mit Henry Cavill geriet so zu einem tragischen filmischen Denkmal, anstatt den Aufbruch seiner großen Rückkehr zu markieren.
Dass der geplante „Black Adam 2“ nicht realisiert wurde, lag auch daran, dass das DC Extended Universe (DCEU) endgültig vorbei war und dem neuen DC Universe (DCU) weichen musste. Darin hat James Gunn („The Suicide Squad“, „Guardians of the Galaxy“-Trilogie) die kreativen Zügel in der Hand, während der langjährige DC-Produzent Peter Safran als Co-Chef der DC Studios für das organisatorische Element zuständig ist.
Ihr erster richtiger Härtetest: ausgerechnet „Superman“ (ehemals „Superman: Legacy“), der am 10. Juli 2025 in den deutschen Kinos erscheint. Die Titelrolle übernimmt darin David Corenswet („We Own This City“), der damit Henry Cavill ersetzt.
Das gefällt wenig überraschend den Fans des britischen Darstellers nicht, was mitunter jedoch seltsame Blüten treibt. So anscheinend auch jüngst, als eine merkwürdige Verschwörungstheorie die Runde gemacht haben soll. Ausgelöst wurde sie offenbar von Nathan Fillon, der in „Superman“ als Guy Gardner, eine Version von Green Lantern, dabei ist. Fillon hatte im Gespräch mit Collider berichtet, wie ihm James Gunn ihm seine Besetzung enthüllt hatte:
„Wir waren auf der Premierenfeier nach ‚Suicide Squad‘ und [James Gunn] war in einer riesigen Menschenmenge. Wir sahen uns in der Menge und ich gratulierte ihm: ‚Oh, mein Gott, das war unglaublich. Das ist so großartig.‘ Er sagte: ‚Hey, hat Peter [Safran] dir gesagt, was wir als Nächstes für dich haben?‘ Ich sagte: ‚Nein, das hat er nicht gesagt.‘ Er sah sich um, ob jemand zuhören würde. Wir standen in einer Menschenmenge, aber er beugte sich vor und sagte: ‚Du wirst Guy Gardner sein.‘“
Was sonst noch im neuen DCU geplant ist, verrät euch unser Video:
James Gunn räumt mit „Superman“-Missverständnis auf
Nun mögen sich manche fragen: Wie kann man aus dieser Aussage eine Verschwörungstheorie um Henry Cavills Aus als Superman basteln? Da „The Suicide Squad“ bereits 2021 erschien, also ein Jahr, bevor Gunn und Safran offiziell die Geschicke der DC-Filme und -Serien übernahmen, werteten manche Fans dies laut Variety als Enthüllung, dass Gunn schon damals plante, Cavill ersetzen zu wollen.
Via Threads stellte James Gunn jedoch klar, dass sich Fillon einfach nur versprochen hatte. Die Enthüllung, er würde Guy Gardner spielen, erfolgte laut Gunn auf der Premiere von „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, also in 2023 und nicht bei „The Suicide Squad“ in 2021. Angesprochen auf die Verschwörungstheorie, Gunn habe die DC-Fans angelogen und schon viel länger als bekannt das Aus von Henry Cavill geplant gehabt, antwortete er anschließend noch Folgendes:
„Ich verstehe nicht ganz, wie das zusammenpasst. Abgesehen von der Tatsache, dass ich kein Interesse daran hatte, DC zu leiten, bis Peter sich entschied, es mit mir zu tun, damit er sich um die Geschäftsführung kümmern und ich mich auf die kreative Seite konzentrieren konnte, war es, als ich als Autor für ‚Superman‘ engagiert wurde, immer als eine neue Superman-Geschichte gedacht und angepriesen worden, warum sollte ich also lügen, dass ich das bei der ‚Squad‘-Premiere nicht geplant hätte, was letztendlich auf dasselbe hinausgelaufen wäre? Was für einen Sinn hat diese spezielle Verschwörungstheorie?“
Wenn man Gunn tatsächlich Böses unterstellen wollen würde, dann steckt wohl folgender Gedanke dahinter: Henry Cavills Auftritt in „Black Adam“ würde in einem anderen Licht erscheinen, denn die ganze damit aufgebaute Hoffnung wäre von vornherein falsch gewesen. Die kreativen Strippenzieher hätten hinter den Kulissen schließlich bereits gewusst, dass es zu der vermeintlich versprochenen Rückkehr von Cavill als Superman nie im großen Stil kommen würde.
James Gunns gefeierte DC-Serie „Peacemaker“ könnt ihr hier auf RTL+ streamen
Ob Gunns Klarstellung die Wogen glätten kann, sei einmal dahingestellt. Fans des Snyderverse sind bekanntlich hartnäckig und leidenschaftlich, immerhin rührten sie jahrelang die Werbetrommel für den Snyder-Cut von „Justice League“, der letztlich auch realisiert wurde. Zudem sollen sie Oscar-Fan-Abstimmungen zu ihren Gunsten mit Bots manipuliert haben (via Vanity Fair).
Gerade an der Neubesetzung von Superman scheint sich der Kampf für das Snyderverse jetzt fortzusetzen; wobei sicherlich auch Fans von Henry Cavill, die nicht zwangsläufig das Snyderverse unterstützen, für den Briten Partei eingreifen. Schon bei der Enthüllung von David Corenswet als neuem Clark Kent schrieben ihn einige direkt ab, da er eben nicht Cavill sei. Das ist natürlich äußerst unfair; man sollte sich nur einmal daran zurückerinnern, dass Cavill selbst einst als Geralt von Riva abgelehnt wurde und heute zählt „The Witcher“ zu seinen beliebtesten Darbietungen. Entsprechend verdient auch Corenswet eine faire Chance, das Publikum von sich zu überzeugen. Ob ihm das gelingt, erfahren wir im kommenden Jahr.
Vertreibt euch einen Bruchteil der Wartezeit doch damit, euer DC-Wissen unter Beweis zu stellen: