Disney+ bietet den Nutzer*innen natürlich zahlreiche Disney-Klassiker an – die allerdings mit einer Warnung versehen sind.
Die Disney-Filme können auf eine langjährige Vergangenheit zurückblicken, die immerhin gut 80 Jahre umfasst. In dieser Zeit hat sich einiges geändert, so unter anderem auch, wie das Publikum die Filme wahrnimmt. So mancher Klassiker wird heutzutage durchaus kritisch gesehen, weil sie vor allem in puncto Rassismus zweifelhafte Darstellungen zeigen.
Disney ist sich des Wandels bewusst und versieht deswegen beim seinem neuen Streaming-Dienst entsprechende Filme mit einer Warnung. Kürzlich startete Disney+ in den USA und Nutzer*innen erwartet bei alten Disney-Filmen wie „Dumbo“, „Susi und Strolch“ und „Das Dschungelbuch“ folgender Hinweis: „Dieses Programm wird so präsentiert, wie es ursprünglich kreiert wurde. Es kann veraltete kulturelle Darstellungen enthalten.“
Welches Programm euch bei Disney+ erwartet, verrät euch der Trailer:
Disney zensiert seine in die Kritik geraten älteren Filme nicht
Damit wählt Disney quasi einen Mittelweg zwischen den beiden Seiten, die sich häufiger aufgrund dieses Themas konfrontieren. Disney zensiert die problematischen Filme nicht, weißt das Publikum aber eben darauf hin, dass einige Aspekte darin veraltet und heute unangebracht sind. So finden sich beispielsweise rassistische Darstellungen voller Stereotype bei den siamesischen Katzen in „Susi und Strolch“ und den Krähen in „Dumbo“.
Wie genau die Warnung aussieht, zeigt uns beispielsweise der folgende Tweet, der einen Screenshot der Inhaltsangabe von „Dumbo“ darstellt. Darin wird ebenfalls auf Szenen hingewiesen, in denen geraucht wird, was heute bei Disney-Filmen ein Tabu ist. Da die Angabe bei Disney+ in zwei kurzen Sätzen abgehandelt ist, verwiesen einige auf Warner Bros. Das Studio fügte bei seinen älteren Cartoons ebenfalls ein Statement hinzu, indem weitaus ausführlicher auf die problematischen Darstellungen hinwiesen wird.
Übersetzt bedeutet die Warnung von Warner:
„Die Cartoons, die Sie gleich sehen werden, sind ein Produkt ihrer Zeit. Sie können einige der ethnischen und rassistischen Vorurteile darstellen, die damals in der amerikanischen Gesellschaft verbreitet waren. Diese Darstellungen waren damals falsch und sind es heute. Obwohl diese Cartoons nicht die heutige Gesellschaft repräsentieren, werden [die Cartoons] so gezeigt, wie sie ursprünglich kreiert wurden. Denn andernfalls wäre es genauso, wie zu behaupten, solche Vorurteile hätten niemals existiert.“
An der Art und Weise könnte Disney+ also womöglich nachbessern, die Hinweise als solche sind aber natürlich zu begrüßen. Immerhin lässt das Haus mit der Maus das eigentliche Werk unangetastet, gibt aber zugleich zu erkennen, dass sie sich der problematischen Aspekte bewusst sind. Damit kommt Disney beiden Seiten der Diskussion entgegen. Aber wie heißt es so schön: Bei einem guten Kompromiss sind am Ende alle unzufrieden…
Ob ihr einige Disney-Filme unbedingt nachholen solltet, verrät euch unser Quiz: