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Syriana: Der langjährige CIA Agent und Terrorismusexperte Robert Baer muss mit Erschrecken feststellen, dass die CIA trotz wachsender Terrorgefahr seine Budgets kürzt. Gleichzeitig wiederfährt dem Öl-Makler Bryan Woodman und seiner Frau Julie eine familiäre Tragödie, durch die er sich mit dem idealistischen persischen Prizen Nasir anfreundet. Außerdem wird der Anwalt Bennett Holiday von Gewissensbissen geplagt, nachdem...

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Handlung und Hintergrund

Der reformfreudige arabische Prinz Nasir (Alexander Siddig) vergibt die Rechte zur Ölförderung und -produktion in seinem Heimatland lieber an die meistbietenden Chinesen und nicht an Connex, die Firma des smarten US-Geschäftsmannes Pope (Chris Cooper). Daraufhin schickt die CIA mit Bob Barnes (George Clooney) ihren besten und vielleicht auch verrücktesten Mann, um das Problem zur Not auf handfeste Art aus der Welt zu schaffen. Doch die Verhältnisse vor Ort sind komplizierter als erwartet.

Matt Damon

CIA-Agent Bob Barnes schaltet als Spezialist im Mittleren Osten im Auftrag der US-Regierung unerwünschte Subjekte aus. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht unter anderem der Ölkonzern Connex, der seine Bohrrechte im fiktiven arabischen Emirat des Prinzen Nasir an höher bietende Chinesen verloren hat. Einer von Barnes‘ Aufträgen lautet, Nasir auszuschalten, der aufgrund seiner reformistischen Ansichten nicht mit der US-Regierung konform geht.

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Eine Stinger-Rakete ist in Teheran in falsche Hände geraten. CIA-Agent Barnes macht Meldung, wird aber vom Fall abgezogen. Es gibt Wichtigeres zu tun. Etwa die Beseitigung des reformwilligen Öl-Prinzen Nasir, der die Bohrrechte seines Landes nicht mehr an den US-Energie-Giganten Connex abgeben möchte. Dessen Chefs sähen lieber Nasirs willfährigen Bruder als Regenten des Emirats. Und da sind noch zwei jüngst entlassene Öl(gast)arbeiter, die vor ihrer Zwangsausweisung noch ein Attentat auf eine Raffinerie planen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steve Gaghan
Produzent
  • Jennifer Fox,
  • Ben Cosgrove,
  • Georgia Kacandes,
  • Steven Soderbergh,
  • George Clooney,
  • Michael Nozik
Darsteller
  • Matt Damon,
  • George Clooney,
  • Jeffrey Wright,
  • Amanda Peet,
  • Chris Cooper,
  • Max Minghella,
  • William Hurt,
  • Christopher Plummer,
  • Mazhar Munir,
  • Tim Blake Nelson,
  • Alexander Siddig,
  • Jamey Sheridan,
  • Thomas McCarthy,
  • Viola Davis,
  • Jayne Atkinson,
  • William C. Mitchell,
  • Nicky Henson
Drehbuch
  • Steve Gaghan
Musik
  • Alexandre Desplat
Kamera
  • Robert Elswit
Schnitt
  • Tim Squyres
Casting
  • Lora Kennedy

Kritikerrezensionen

    1. Das wahrlich Unverschämte in Stephen Gaghans "Syriana" ist, wie gut letztlich die islamischen Attentäter davon kommen. Denn nach zwei Stunden, in denen die machiavellistischen Mechanismen und Verstrickungen von Geheimdiensten, US-Anwalts- und Ölfirmen, von Märkten, Herrscherhäusern, Politik, Kommerz und Terrorismus in großer Fülle vorgeführt worden ist, ist man geneigt, den Radikalismus, zumindest aber seine Verführungen und Verführbarkeit nachzuvollziehen. Gier, blanke Eigeninteressen und ihr Mittel, die Korruption, sind das einzige, was den Westen und seine Verbündeten am Golf umtreibt. Das Öl ist die Macht und die Zukunft. Faire Regeln oder Pardon kann man sich da nicht leisten.

      Es sind denn auch die Guten, die allesamt bezahlen während: George Clooney, der für die CIA die schmutzige Arbeit in Teheran und Beirut erledigt, schrecklich gefoltert und schließlich von den eigenen Leuten abserviert wird. Matt Damon als Finanzanalyst, der nach dem Tod seines Kindes zum Berater des Reformprinzen Nasir (Alexander Siddig) avanciert und seine Ehe ruiniert. Der Anwalt Bennett Holiday (Jeffrey Wright), der sich am Deal um staatliche Kontrolle und symbolische Politik die Hände schmutzig macht. Sie und andere sind die Opfer; das Böse triumphiert. Das ist mitunter bemüht hart und pessimistisch. Kommt aber der Wahrheit näher, als uns wiederum lieb sein kann.

      Der Zuschauer wird denn auch nicht überrascht sein von den ganzen Mauscheleien. Wohl aber von der Fülle der Aspekte, die Gaghan in „Syriana“ zu packen versteht. Mit das Bewundernswerteste ist – neben Clooney Schauspielkunst, die ihm hier eine Oscar-Nominierung eingebracht hat – der Balanceakt zwischen Aufklärung, der Darstellung ökonomischer und machtpolitischer Gegebenheiten und ihre Umsetzung in eine Dramaturgie, aus der man einen Spielfilm machen kann. Der Begriff „Politthriller“ greift da schon viel zu kurz.

      Dass Gaghan sein Handwerk dahingehend versteht, bewies er bereits mit seinem Drehbuch für "Traffic". Für das Aufdröseln des süd-nordamerikanischen Drogenhandels, der Produktion und Verbreitung wie auch der Bekämpfung wurde Gaghan mit dem Oscar für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Produzenten von „Syriana“, „Traffic“-Regisseur Steven Soderbergh und Clooney haben Gaghan diesmal auch gleich die Regie anvertraut. Und sie taten gut daran.

      Auch wenn es wirklich das intelligente und fordernde Skript ist, dass das Rückgrad des Films darstellt, ist es doch die Riege (zu Recht) namenhafter Schauspieler auch in den Nebenrollen (Christopher Plummer, Chris Cooper, William Hurt), Alexandre Desplats Musik und Robert Elswits famose Kamera, die ein überzeugendes Ganzes aus „Syriana“ machen. Ein Jahr hat Gaghan recherchiert (auf Basis eines Sachbuchs des ehemaligen CIA-Beamten Robert Baer), gedreht wurde nicht nur in L.A, New York und London, sondern auch in Kairo, Bahrain, Dubai, Damaskus und Kuwait. Und es spricht für die künstlerische wie gedankliche Qualität, dass der Film gar nicht in Versuchung kommt, mit seinen Schauwerten zu protzen.

      Wo „Syriana“ (der Titel bezeichnet einen Terminus von US-Planspielen für den begehrten Öl-Einflussbereich zwischen Syrien und dem Iran) denn auch schwächelt, tut er es auf höchstem Niveau. Dass die Figuren nicht so tiefe Charaktere abgeben wie noch in „Traffic“ liegt u.a. am Umstand, dass Öl als treibende Kraft abstrakter und weniger tragisch daherkommt als das konkrete Kokain. Dass viele der Informationen mühsam über die Dialoge vermittelt werden müssen. Dass der eine oder andere Aspekt gegenüber (den unzähligen!) anderen zu kurz kommt. Oder dass einzelne Krisen auf allen Ebenen erdacht werden müssen, über deren Zuspitzung und Auflösung die Handlung vorantreibt – all dies sind die notwendigen Übel, um ein solch verworrenes Thema dingfest zu machen. Gaghan hat das mit Bravour gemeistert.

      Fazit: Regisseur Stephen Gaghan legt mit "Syriana" ein intellektuell und ästhetisch höchst gelungenes Werk vor, dessen Schwächen angesichts der Komplexität und Weitläufigkeit seines Themas wenig Gewicht haben.
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      1. Ein herausragendes Darstellerensemble mit Matt Damon, Christopher Plummer, Chris Cooper, Amanda Peet, Jeffrey Wright und einem sensationellen George Clooney, den man selten so gut gesehen hat, geben die Richtung des Films vor, der intelligente, anspruchsvolle Unterhaltung bietet, aber dem Zuschauer Einiges an Aufmerksamkeit abverlangt, will er nicht die verschiedenen, dicht geknüpften Handlungsstränge aus den Augen verlieren.

        Mit überraschen Wendungen legt der Film immer neue Fährten aus, hält so den Spannungsbogen. Zu keinem Zeitpunkt ist der Ausgang der Geschichte vorhersehbar. Es geht um Öl und Macht, Politik, Intrigen, um Gewalt und Korruption als politisches Mittel zum Zweck - und um die amerikanischen Interessen in Nahost. Ein hochaktueller Film also, ein Polit-Thriller aus Hollywood, und intelligent und vielschichtig dazu.

        Der Film vereint eine Anzahl verschiedener, parallel verlaufender Handlungsstränge, die zunächst keine Berührung zu haben scheinen. Drehbuchautor und Regisseur Stephen Gaghan, der mit „Traffic - Macht des Kartells“ den Drehbuch-Oscar gewann, gelingt in einem erzählerischen Drahtseilakt das Kunststück, die verschiedenen Erzählebenen zu einem furiosen Finale zu verknüpfen. All dies nahe an der Wirklichkeit und auf der Basis des Buchs „Der Niedergang der CIA“ (im Original „See no Evil“) des ehemaligen CIA-Mitarbeiters Robert Baer.

        Der Politthriller erzählt im Kern die Geschichte eines alternden CIA-Agenten, der sich gern mit seiner Familie in den USA zur Ruhe setzen will, doch aufgrund seiner guten Kontakte wieder in Nahost eingesetzt wird. Dass er dabei sich in Gefahr begibt, ist sein täglich Brot. Dass seine Vorgesetzten ihn aber wie eine Schachfigur benutzen und damit sein Leben riskieren, hat eine neue Qualität. Und nicht nur er ist eine Spielfigur im großen Spiel um Einfluß, Macht und Energie.

        Regisseur Stephen Gaghan fügt dem Thema „Pulverfass Nahost“ eine neue Dimension des Politthrillers hinzu, der auch fundamentalistisch-islamistische Terroranschläge und ihre Verursacher in einem anderen Lichte erscheinen lässt. Die Terroristen wirken hier sozusagen als ein mitproduziertes Nebenprodukt in der Verwicklung internationaler Interessen. (…) So macht der Film auf mancherlei Ebenen nachdenklich und bietet Unterhaltung mit Köpfchen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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