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Notes on a Scandal: Sheba Hart (Cate Blanchett) ist neu als Lehrerin in St. George und bringt sofort die Gefühle einiger Menschen durcheinander. Ihre Kollegin Barbara Covett (Judi Dench) fühlt sich zu ihr hingezogen und hofft auf eine tiefe Freundschaft. Doch Sheba betrügt ihren Ehemann (Bill Nighy) und verstrickt sich in eine Affäre mit einem Schüler. Barbara wird zur Wächterin dieses Geheimnisses und webt dabei ein immer engeres...

Handlung und Hintergrund

Die St. George’s School in Nordlondon hat einen Neuzugang: Kunstlehrerin Sheba Hart (Cate Blanchett), die sphinxhaft schön, aber pädagogisch unvermögend ist. Ihre Kollegin Barbara Covett (Judi Dench) fühlt sich rasch von ihr sexuell angezogen, beobachtet aber entsetzt, wie Sheba mit Steven Connelly (Andrew Simpson), einem ihrer Schüler, schläft. Anstatt sie zu melden, entschließt sich Barbara, das skandalöse Geheimnis für sich zu behalten - und rettet damit Shebas Ehe mit Richard (Bill Nighy). Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür.

Ambivalente Charaktere, Pädophilie, Klassenneid, Erpressung - Richard Eyre („Stage Beauty„) schöpft aus dem Vollen. Seine von preisverdächtigen Schauspielleistungen getragene Literaturadaption mündet alsbald gar in ein düsteres Gothic-Melodram.

Als Lehrerin Sheba ihre neue Stelle antritt, erkennt die ältere Kollegin Barbara in ihr eine Seelenverwandte. Obwohl Sheba verheiratet ist, träumt Barbara davon, ihr näherzukommen. Als sie Shebas Affäre mit einem Schüler entdeckt, benutzt sie diese als Druckmittel, um Sheba stärker an sich zu binden. Doch als Sheba ihren Lover nicht aufgeben kann, gibt Barbara dem Schicksal einen folgenschweren Anstoß.

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Akribisch hält die dominante, einsame Lehrerin Barbara Covett ihr Leben im Tagebuch fest. Außer ihrer Katze hat sie keine Freunde und Vertraute. Dies ändert sich, als sie der neuen Kunstlehrerin Sheba Hart begegnet. Sie scheint die verwandte Seele und Freundin zu sein, nach der Barbara immer gesucht hat. Als sie aber herausfindet, dass die Frau eine Affäre mit einem ihrer Schüler unterhält, nimmt die Freundschaft eine bedenkliche Wendung. Barbara droht damit, Shebas Geheimnis der Welt und vor allem ihrem Ehemann zu enthüllen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Richard Eyre
Produzent
  • Redmond Morris,
  • Scott Rudin,
  • Robert Fox
Darsteller
  • Cate Blanchett,
  • Dame Judi Dench,
  • Bill Nighy,
  • Andrew Simpson,
  • Tom Georgeson,
  • Philip Davis,
  • Michael Maloney,
  • Joanna Scanlan,
  • Shaun Parkes
Drehbuch
  • Patrick Marber
Musik
  • Philip Glass
Kamera
  • Chris Menges
Schnitt
  • John Bloom,
  • Antonia van Drimmelen
Casting
  • Maggie Lunn,
  • Shaheen Baig

Kritikerrezensionen

    1. Es gibt Filme, die zu sehen sich lohnt, da es ihnen gelingt, eine mitreißende Geschichte zu erzählen. Und es gibt Filme, die brauchen eine solche Geschichte nicht, da sie mitreißende Darsteller besitzen. Dies ist bei „Notes on a scandal“ der Fall. Im Mittelpunkt dieses Sehgenusses steht Judy Dench. Ihr gelingt es, einem Charakter Leben einzuhauchen, der sich durch seine geradezu unschuldige Bösartigkeit auszeichnet.

      Denn Barbara Covett ist in erster Linie keine Zerstörende, sondern eine Liebende. Der irreparable Schaden, den sie in der Familie Shebas anrichtet ist Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach Nähe, die ihr ein Leben lang nicht erfüllt wurde. Doch Unerbittlichkeit und tiefe Verachtung für jene, an deren Stelle sie nicht steht, machen aus ihr eine überaus gefährliche Gegnerin.

      Mit Barbaras Rach- und Eifersucht hat keine geringere als Schauspielerin Cate Blanchette zu kämpfen. Gerade im Zusammenspiel stellen die beiden Größen ihr Talent unter Beweis. Unterstützend wirken dabei die geschliffenen, oft komischen und treffsicheren Dialoge. (Das Drehbuch wurde verdientermaßen für den diesjährigen Oscar nominiert.)

      Die vorherrschende Atmosphäre des Films ist eine unterschwellig bedrohliche. Von der ersten Minute an liegt etwas unruhig Brodelndes unter der Oberfläche der Alltagshandlung. Der Zuschauer teilt die Beobachtungen Barbaras, die sie mit dem Humor der Verbitterung präsentiert und aus dem Off kommentiert. Und nicht zuletzt diese Kommentare sind es, die „Notes on a scandal“ Unterhaltungswert verleihen.

      Abgesehen von Darstellern und Dialogen hat aber auch die Handlung selbst einiges für sich. Denn durch die zunehmende Bedrohung in Shebas Leben entsteht nicht nur Spannung, sondern auch ein kaum zu unterdrückendes dämonisches Vergnügen an ihrer allmählichen Demontage.

      Fazit: Mitreißende Darsteller, treffsichere Dialoge und vergnüglich-spannender Psychoterror machen „Notes on a scandal“ zu einem sehenswerten Film.
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      1. An Chabrol und Hitchcock erinnert dieses feingeschliffene Psychogramm einer sonderbaren Beziehung zweier Frauen. Mehr und mehr entwickelt sich die Handlung zu einem bitterbösen Intrigenspiel. Die Personen betonte Inszenierung lenkt den Blick auf kleinste Gesten und Blicke, besonders auf Cate Blanchett und auf Judi Dench, die hier zum Fürchten tiefgründig aufspielt.

        Jurybegründung:

        Eine neue filmische Seite aus einem scheinbar unerschöpflichen filmischen Reservoir. „Notes on a Scandal“ operiert mit den bewährten Rezepten des Film Noir, etwa mit dem Wandel von Zuneigung in tödlichen Hass, mit schizophrenen Spielen der Hörigkeit und Abhängigkeit, mit Spielarten menschlichen Verrats und der manischen Lust an der Destruktion. Menschliche Einsamkeit gebiert Monster.

        Als gleichfalls weidlich erprobtes filmisches Requisit fungiert auch hier das Tagebuch, auch als Objekt der Komplizenschaft mit dem Zuschauer. Als Zugabe eine noch immer sozial tabuisierte Grenzüberschreitung, die sexuelle Beziehung einer Lehrerin zu ihrem minderjährigen Schüler.

        „Tagebuch eines Skandals“ erweist sich als ein intelligent gemixtes, wenn auch sehr bekanntes Elaborat. Vertraut auch die Schlussformel: Das Böse setzt sich fort. Der Mensch bleibt gefangen im Laufrad seiner Gefühle und Süchte.

        Es ist sicher der Hauch des Epigonentums, der „Notes on a Scandal“ hindert, sich zu den Glanzpunkten des Genres zu gesellen. Auch schafft das Kokettieren mit den Praktiken der Yellow Press einen eher abgeschmackten Voyeurismus - mit einer allzu deutlichen Spekulation auf populistisches Rezeptionsverhalten.

        Allerdings machen die schauspielerische Prägnanz und Virtuosität der beiden Hauptdarstellerinnen so manches Defizit des Films vergessen. Judi Dench ist eine phantastische Spinne im Netz, mit bösem lakonischem Witz. Cate Blanchett figuriert als das „geborene“ Opfer, fragil und getrieben, auf einer unaufhaltsamen Abwärtsbewegung.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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