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Take This Waltz: Die 28-jährige Margot hat alles, was sie sich für ihr Leben erhofft hatte: Einen Job als freie Autorin bei dem sie viel um die Welt reisen kann und einen liebevollen Ehemann. Doch die Verliebtheit der ersten Zeit ist nach 5 Jahren Ehe mit Lou langsam verflogen. Der Alltag kehrt ein und Margot empfindet das Zusammenleben immer mehr als langweilige Gewohnheit. Als sie unverhofft im Flugzeug den Lebenskünstler Daniel...

Handlung und Hintergrund

Lou und Margot sind seit fünf Jahren verheiratet. Der Kochbuchautor und die Teilzeitjournalistin verstehen sich gut und glauben sich glücklich - bis die 28Jährige im Flugzeug den charmant-verführerischen Daniel kennenlernt, der sich auch noch als Nachbar entpuppt. Er weckt sie aus dem Ehe-Dornröschenschlaf und bringt sie dazu, das Gewohnte gegen Unsicherheit und den Kitzel des Neuen einzutauschen, auch wenn sie ihren Mann damit zutiefst verletzt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sarah Polley
Produzent
  • Susan Cavan
Darsteller
  • Michelle Williams,
  • Luke Kirby,
  • Seth Rogen,
  • Sarah Silverman,
  • Jennifer Podemski,
  • Diane D'Aquila,
  • Vanessa Coelho,
  • Graham Abbey,
  • Damien Atkins,
  • Aaron Abrams
Drehbuch
  • Sarah Polley
Musik
  • Jonathan Goldsmith
Kamera
  • Luc Montpellier
Schnitt
  • Christopher Donaldson
Casting
  • John Buchan,
  • Jason Knight

Kritikerrezensionen

    1. Mit ihrem zweiten Spielfilm "Take This Waltz" inspiziert die kanadische Regisseurin Sarah Polley (“An ihrer Seite“) das Lebensgefühl der Endzwanziger. Margot hat den Eindruck, in ihrer Beziehung zu viele Kompromisse schließen zu müssen. Dazu gehört auch ihre feste Absicht, sich ihrem Mann zuliebe eine Affäre zu versagen. Mit einer charismatischen Michelle Williams (“Blue Valentine“, “My Week with Marilyn“) in der Hauptrolle sucht der Film nach neuen erzählerischen Formen für das Liebesdrama zwischen Wirklichkeitsnähe und emotionaler Tiefe.

      Margots oft nach innen schweifende Blicke verraten, dass die junge Frau in ihrem gemütlich eingerichteten Heim etwas vermisst. Wie anders sind da die Stunden, die sie in der Stadt mit dem aufregenden Nachbarn Daniel verbringt! Ihr emotionales Auf und Ab zwischen den beiden Männern, zwischen der aufgebauten Existenz mit ihrem Treueversprechen und der Sehnsucht nach dem Rausch der Liebe ist sehr authentisch inszeniert. Michelle Williams wirkt betörend in ihrer Rolle der Suchenden, Empfindsamen.

      Die Handlung kulminiert in großartigen Szenen: Eine erotische Liebeserklärung Daniels besteht nur aus Fantasien und Blickwechseln. Eine Karussellfahrt der beiden wird zur emotionalen Reise von der Euphorie zur Ernüchterung. Zu Leonard Cohens Lied “Take This Waltz“ dreht sich die Kamera schließlich mit dem Bild im Kreis durch die ersten Wochen einer Beziehung – mit überraschendem Ausgang.

      Aber dazwischen häufen sich Szenen an, in denen es um recht belanglose Befindlichkeiten geht. Margots innerer Konflikt ist als Spannungsbogen doch zu unergiebig. Nicht immer erweist sich der Realismus der Geschichte, die emotionale Nähe zu ihren Figuren als auch für Außenstehende interessant. Vielleicht stößt das Medium Film dort an seine Grenzen, wo es private Konflikte, die sich der Rationalität entziehen, in ihrem ganzen subjektiven Gewicht ausloten will. Vielleicht aber geht es gerade nur um das Experiment der Darstellung oft unbemerkter innerer Dramen, für die den Protagonisten die Sprache fehlt.

      Fazit: Mit einer hinreißenden Michelle Williams pendelt der auf Realismus bedachte Liebesfilm "Take This Waltz" zwischen emotionalen Höhenflügen und ernüchternder Unentschlossenheit.
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