Einen guten Actionfilm in bewährter Form legt Regisseur John Luessenhop vor. Die Kriminalgeschichte mit einer stuntreichen Verfolgungsjagd schafft es, für spannende Unterhaltung zu sorgen, ohne dass sie innovative Effekte in dem abgegrasten Genre bemühen müsste. Mit Matt Dillon in der Rolle des Polizisten und Idris Elba, Paul Walker, Hayden Christensen als den Bösen erzählt der Film im Wechsel beider Perspektiven.
Wir sind Nehmer, sagt einer der fünf Profigangster, als sie überlegen, ob sie nach dem jüngsten Raubzug gleich noch den Transporter überfallen sollen. Eigentlich gilt bei ihnen die Regel, nur einen Coup im Jahr zu planen. Doch das Angebot ihres sechsten Mannes Ghost, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, klingt wie gemacht für die Männer, die nicht verzichten wollen, wenn sich ihnen etwas bietet, wie es auch der Filmtitel ankündigt. Gordon, John, A.J. und die Brüder Jake und Jesse sind nicht nur Experten in Sachen Sprengstoff und Waffen, sie pflegen auch einen gehobenen Lebensstil, feiern in einem Penthouse mit Pool über den Dächern der Stadt, tragen schicke Anzüge und fahren teure Autos.
Dass die - mit Ausnahme des von Idris Elba gespielten Gordon - noch jungen Gangster in der Stadt auftreten, als gehörten sie zu den besten Kreisen, wirkt wie eine zeitgemäße Anspielung an die gelegentliche Nähe von gesellschaftlichem Erfolg und Kriminalität. Kontrastierend dazu, auch durchaus zeitgemäß, wenn es um die finanziellen Nöte der öffentlichen Hand geht, stehen die beiden Polizisten auf der schattigeren Seite des Lebens. Der von Matt Dillon gespielte Jack Welles sieht nicht so aus, als würde er überhaupt jemals auf eine Party gehen, und man erfährt, dass der geschiedene Mann kein guter Freizeit-Vater für seine Tochter ist. Ein anderer Ordnungshüter steckt an einem Tatort Geld ein, weil er Schulden hat.
Nicht nur zahlenmäßig also sieht es in diesem Film so aus, als wären die Polizisten Jack und Eddie ein wenig im Nachteil, und mit dieser konsequenten Gewichtung erweist sich die Geschichte als eher untypisch. Jack ist ein zäher Bursche, aber er mutiert nicht zum Supercop. Der aus dem Gefängnis entlassene Ghost wird von seinen früheren Partnern durchaus nicht als Freund begrüßt, sondern im Gegenteil als jemand, der Grund zur Rache hätte, beäugt. Und die russische Mafia, die ebenfalls ein paar Fäden zieht, kennt sowieso keinen Freund. Der Überfall verläuft wegen eines dummen Zufalls nicht glatt und schließlich jagen sich Gangster und Polizisten durch die Stadt.
Der Höhepunkt des Films ist die lange Verfolgungsszene, in der die beiden Polizisten hinter dem Gangster Jesse, gespielt von Chris Brown, herrennen. Wenn Jesse dabei mit zunehmender Verzweiflung von Gebäuden springt, vor quietschende Autos läuft und Fähigkeiten im Parkour beweist, drückt man ihm fast die Daumen, dass er entkommt. Unscharfe Bilder und schnelle Schnitte bestimmen diese beeindruckende Jagd, die dennoch die Emotionen der Figuren spürbar werden lässt.
Fazit: Spannende Action, die nicht auf virtuelle Effekte setzt.