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Deutsche Zuschauer kippen um: Horror-Geheimtipp des Jahres ist wohl zu viel des Bösen

Deutsche Zuschauer kippen um: Horror-Geheimtipp des Jahres ist wohl zu viel des Bösen
© A24/Capelight Pictures

„Talk to Me“ ist offenbar absolut nichts für Zartbesaitete: Auf den Fantasy Filmfest Nights soll es in München zu Ohnmachtsanfällen gekommen sein. Ja, mei!

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„Nicht schon wieder“ werden so manche von euch mit Sicherheit denken: Ohnmachtsanfälle? Bei einem Horrorfilm? Wer will denn dieses Mal welchen Streifen im Vorfeld promoten? Wie viel Geld ist wohl dieses Mal geflossen? Und warum sind die US-Amerikaner*innen solche Angsthasen geworden, die sich bei jeder Kleinigkeit gleich kollektiv in die Hosen machen, sich in ihre Popcorn-Eimer übergeben, in Ohnmacht fallen und das alles auch noch direkt via Soziale Medien mit der ganzen Welt teilen müssen? Aber nein, da müssen wir euch enttäuschen. Niemand hat sich übergeben, es ist kein Geld geflossen und der Vorfall hat sich noch nicht einmal in den fernen Vereinigten Staaten ereignet – sondern unter uns in München.

Genauer gesagt auf den Fantasy Filmfest Nights, die unter anderem in den City-Atelier Kinos in München stattfanden. Dort konnten geneigte Fans eine erlesene Auswahl an Genrebeiträgen genießen. In eben jener Filmauswahl befand sich auch der australische Horrorfilm „Talk to Me“, das Filmdebüt der Brüder Danny und Michael Philippou, die sich zuvor mit teils recht derben Clips auf YouTube einen Namen gemacht hatten.

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Und genau in dieser Vorstellung soll es zum besagten Vorfall gekommen sein, wie das Fantasy Filmfest über Facebook wissen lässt. Dort teilte man zunächst einen Bericht, wonach dem deutschen Verleih capelight pictures mitgeteilt wurde, dass es in München zu einem Zwischenfall gekommen und der Horror selbst bei der Vorstellung in Hamburg einer Dame zu viel geworden sei. Auf die Frage einer Nutzerin, ob denn wirklich jemand umgekippt sei, antwortete das Social-Media-Team des Filmfestivals:

„Yes. […] Aber alle sind schnell wieder fit geworden, also keine Sorge.“

Klingt ja fast danach, als hätten gleich mehrere Personen im Münchner Publikum für kurze Zeit das Bewusstsein verloren. An anderer Stelle betonte man zudem, dass keine Fake-News geteilt würden. Da habt ihr’s: Der neue Trend, bei Horrorfilmen in Ohnmacht zu fallen, hat ganz offensichtlich auch deutsche Horrorfans erreicht. Aber womöglich waren es ja gar keine waschechten Horrorfans, sondern lediglich deren (unfreiwillige) Begleitungen, die quasi direkt ins kalte Wasser geschmissen wurden. Immerhin gilt „Talk to Me“ als enorm effektiv und äußerst gruselig. Auf der Bewertungsseite Rotten Tomatoes hält der Film bei 61 Kritiken aktuell eine verdammt gute Wertung von 97 Prozent.

Ein nicht minder effektiver Horrorfilm: „Hereditary – Das Vermächtnis“ könnt ihr über Amazon streamen

Ähnliches wurde schon vom Splatterfilm „Terrifier 2“ berichtet. Dort war es jedoch die ausufernde und exzessive Gewaltdarstellung mit teils unfassbar grausamen Verstümmelungen, die einigen im Publikum auf den Magen schlug. Generell sollte nicht vergessen werden, dass Horror mehr als jedes andere Genre eine abstumpfende Wirkung hat. Je mehr Horrorfilme man konsumiert und je expliziter die Darstellung des Schreckens und der Gewalt dabei wird, umso größer muss die „Dosis“ beim nächsten Film sein, um die gleiche Reaktion im Publikum auszulösen (siehe dazu auch SumoMag).

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Ausgenommen sind da etwa Jump-Scares, also bewusst platzierte Schreckmomente, auf die Menschen mit einer rein körperlichen Abwehrreaktion auf den Reiz antworten, weswegen diese gerade bei eher schlechten Horrorwerken inflationär genutzt werden. Was Gorehounds nur ein müdes Lächeln abverlangt, treibt den Puls einer weniger Horror-affinen Person gefährlich in die Höhe. Unter Umständen so sehr, dass der ganze Stress und die Angst zu einer reflexvermittelten Ohnmacht führen kann. Das dürfte erklären, warum manche bei „Smile – Siehst du es auch?“ erstarrt sind vor Schreck, während sich andere gelangweilt haben. Ihr wollt nun wissen, was es mit „Talk to Me“ auf sich hat? Dann werft einen Blick in den Trailer:

Darum geht es in „Talk to Me“

Erinnert ihr euch an die Horrorwelle aus Asien Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre – mit Filmen wie „Ringu“, „Ju-On: The Grudge“ oder „The Eye“? Diese Horrorfilme zogen ihren Reiz nicht etwa aus einer übertriebenen Gewaltdarstellung, sondern aus einer atmosphärisch-düsteren Stimmung und der Angst des Menschen vor Dingen jenseits jeglicher Logik und Vorstellungskraft. Das Unbegreifliche als Ursprung des Übels, das in seiner Unausweichlichkeit eine fast schon melancholische Todesangst erzeugt. Das westliche Publikum, das bis dato kaum Berührungspunkte mit dieser Form asiatischer Horror-Unterhaltung hatte, zeigte sich fasziniert und schockiert zugleich.

Ganz in diesem Sinne funktioniert „Talk to Me“, in dem eine Clique ein virales Partyspiel ausprobieren möchte. Bei der Séance mit einer einbalsamierten Hand soll angeblich eine direkte Verbindung ins Jenseits möglich sein. Dabei muss man sich genau an die Regeln halten. Nachdem Mia (Sophie Wilde) das Spiel ausprobiert hat, wird sie jedoch das Gefühl nicht los, dass sie von etwas verfolgt wird – von etwas Bösartigem.

Hierzulande wird „Talk to Me“ am 27. Juli 2023 in den Kinos starten. Wer der englischen Sprache mächtig ist und jetzt richtig Lust auf einen Kinobesuch bekommen hat, kann den Film noch am 28. April 2023 um 20.45 Uhr in den Arthouse Kinos in Frankfurt im Rahmen der Fantasy Filmfest Nights sehen.

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Ihr seid euch sicher, dass ihr jeden Horrorfilm überleben würdet? Dann macht den Test und seht selbst:

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