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Tanze Tango mit mir: Sehr schön gespieltes und sensibel erzähltes tragikomisches Drama mit Michael A. Grimm als herzkranker Theaterpförtner, der eine obsessive Tanzleidenschaft entwickelt.

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Handlung und Hintergrund

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Filippos Tsitos
Produzent
  • Uli Aselmann,
  • Sophia Aldenhoven
Darsteller
  • Michael A. Grimm,
  • Gaby Dohm,
  • Eva Meckbach,
  • Lilith Kampffmeyer,
  • Kara Wenham
Drehbuch
  • Peter Güde,
  • Matthias Fischer

Kritikerrezensionen

  • Tanze Tango mit mir: Sehr schön gespieltes und sensibel erzähltes tragikomisches Drama mit Michael A. Grimm als herzkranker Theaterpförtner, der eine obsessive Tanzleidenschaft entwickelt.

    Sehr schön gespieltes und sensibel erzähltes tragikomisches Drama mit Michael A. Grimm als herzkranker Theaterpförtner, der eine obsessive Tanzleidenschaft entwickelt.

    In der Mitte seines Lebens wird ein Mann fast von einem Herzinfarkt dahingerafft. Sein Arzt rät ihm dringend, fortan jede Aufregung und vor allem jede körperliche Anstrengung zu vermeiden, denn den nächsten Infarkt würde er vermutlich nicht überleben. Aber was wäre das noch für ein Leben, ohne jeden Nervenkitzel, ohne Freude? Tatsächlich wäre es exakt das Leben, das der gelernte Bankkaufmann Frank (Michael A. Grimm) bislang auch schon geführt hat. Seit er durch einen Algorithmus ersetzt worden ist, schlägt er seine Arbeitszeit als schlecht bezahlter Pförtner in einem Münchener Theater tot. Für unliebsame Abwechslung sorgt neben der Gift verspritzenden Schwiegermutter Ingrid (Gaby Dohm), die ihn für einen Versager hält, allein die heftig pubertierende Tochter Paula (Lilith Kampffmeyer). Und dann hat Frank eines Tages ein Erlebnis, das sein Leben verändert: Er entdeckt den Tango und entwickelt eine fast schon obsessive Leidenschaft, die allerdings Gift für sein Herz ist.

    Michael A. Grimm gehört zu den vielen sträflich unterschätzten TV-Schauspielern, deren Gesicht die meisten Zuschauer wiedererkennen; sein Name hingegen wird kaum jemandem geläufig sein. In Dutzenden Nebenrollen hat er Zeitgenossen gespielt, die oft unsympathisch waren, weil sie den spießigen Deutschen repräsentierten, der auf Regeln pocht. Zunächst scheint auch Frank in dieses Muster zu passen, aber das ändert sich, als ihn der Tango packt. Wie es Grimm gelingt, seinem äußerlich eher grobschlächtigen, für filigrane Tanzschritte anscheinend denkbar ungeeigneten und zunächst entsprechend unbeholfenen Körper nach ganz viel Übung eine verblüffende Grazie zu entlocken: Das ist höchst beeindruckend.

    Natürlich ist das Tanzen letztlich nur Mittel zum Zweck. Die eigentliche Geschichte, die Peter Güde und Matthias Fischer (Buch) sowie Filippos Tsitos (Regie) mit ihrem immer wieder unerwartet humorvollen Film erzählen, handelt von einem Mann, der seine Bestimmung entdeckt und sich durch nichts und niemanden davon abhalten lässt, sein Ziel zu erreichen; weder von seiner angeschlagenen Gesundheit noch von Gattin Katrin (Eva Meckbach) und auch nicht von seinen Freunden. Im Grunde ist „Tanze Tango mit mir“ eine märchenhafte Heldenreise: In Franks grauem Dasein öffnet sich plötzlich die Tür zu einer völlig anderen bunten Welt. Als Mentorin fungiert die strenge Tanzlehrerin Maresa (Kara Wenham). Sie sieht bereits bei der ersten Begegnung etwas in ihm, von dem er selbst nichs geahnt hat. Noch vor dem ersten Tanzschritt korrigiert sie seine Körperhaltung, und weil das Sein das Bewusstsein bestimmt, ändert sich nach und nach auch seine innere Haltung. Tochter Paula findet es klasse, dass ihr Vater endlich mal was Verrücktes macht. Katrin hingegen, die zunächst geglaubt hat, er habe eine Affäre, macht sich Sorgen um die gemeinsame Existenz und um Franks Blutdruck; sie versteht nicht, dass er für den Tango sein Leben riskiert.

    Tsitos hat fürs ZDF diverse Serienepisoden inszeniert (allen voran für die Reihe „Der Kriminalist„); seine wenigen TV-Krimis haben keine größeren bleibenden Erinnerungen hinterlassen. Umso eindrucksvoller ist „Tanze Tango mit mir“. Der Regisseur konzentriert sich voll und ganz auf seine ausnahmslos guten Schauspielerinnen und Schauspieler, wobei die vorzüglich choreografierten Tanzszenen natürlich im Mittelpunkt stehen. Sehr schön ist auch die Bildgestaltung (Ralph Netzer), zumal die Kamera immer wieder Franks Perspektive einnimmt, wenn er beispielsweise beobachtet, wie die Frauen voller Anmut komplizierte Fußbewegungen aus dem Sprunggelenk schütteln; und natürlich entgeht ihm nicht, wie sich die Männer schon allein durch ihre besondere Kleidung in neue Persönlichkeiten zu verwandeln scheinen. tpg.
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