Christopher Nolan hat sich für sein neuestes Werk beim sogenannten Sator-Quadrat bedient, das einige Namen im Film leicht erklärt.
– Achtung: Es folgen leichte Spoiler zu „Tenet“! –
„Tenet“ erobert derzeit die Kinokassen dieser Welt. Etliche Zuschauer*innen dürften wegen Christopher Nolans aktuellem Blockbuster mit rauchenden Köpfen die Säle verlassen; falls ihr Hilfe beim Ende von „Tenet“ braucht, findet ihr sie beim verlinkten Artikel. Einige Geheimnisse und Bedeutungen im Film lassen sich aber leicht entschlüsseln, sofern man weiß, wonach man suchen muss.
Als Grundlage für den Titel „Tenet“ und einige weitere Namen bediente sich Nolan beim sogenannten Sator-Quadrat. Dieses besteht aus fünf lateinischen Wörtern, die in Reihen zu einem Quadrat angeordnet sind und ein Palindrom darstellen. Das bedeutet, man kann die einzelnen Wörter in dem Quadrat gleichermaßen vor- und rückwärts lesen sowie in dem Fall auch von oben wie von unten.
Folgende fünf Begriffe tauchen in dem Sator-Quadrat auf:
- Sator
- Arepo
- Tenet
- Opera
- Rotas
Die Bedeutung des Sator-Quadrats in „Tenet“
Fangen wir mit dem offensichtlichsten Wort an: „Tenet“, schließlich ist es der Titel des Films. Im Lateinischen bedeutet es „begreifen“, „steuern“, „bewahren“. Zwar öffnet es dem Protagonisten (John David Washington) anfangs die nötigen Türen, letztlich steht das Wort aber auch für seinen Umgang mit der invertierten Zeit: Er muss sie zunächst begreifen, dann kann er sie steuern, um letztlich den Ablauf der Zeit zu bewahren. Aus dem Englischen wird das Wort zudem mit „Grundsatz“ übersetzt, womit wir ebenfalls bei der invertierten Zeit sind: Trotz dieses Tricks lässt sich der Ablauf der Geschehnisse nicht verändern.
„Sator“ ist ebenfalls leicht zu finden, schließlich ist es der Nachname des Bösewichts Andrei Sator (Kenneth Branagh). Übersetzt bedeutet es so viel wie „Sämann“ oder „der Mann, der sät“. Genau dies tut Andrei mit den Teilen des Algorithmus: Er sät ihn tief in die Erde für die Menschen aus der Zukunft, die ihn beauftragten, damit sie die gesamte Welt invertieren können.
„Arepo“ bedeutet gelinde gesagt nichts oder zumindest wurde bislang keine Bedeutung für das Wort im Lateinischen erschlossen. Es wird angenommen, dass es nur Teil des Quadrates ist, damit dieses sinnvoll funktioniert. In „Tenet“ wiederum ist Arepo der unbekannte Kunsthändler, der Kat (Elizabeth Debicki) das gefälschte Goya-Bild verkauft. Er ist also ein Unbekannter, der seinen Teil dazu beiträgt, damit das Gesamtwerk funktioniert.
„Opera“ steht für „Werk“ oder „Mühe“. Diese Begriffe lassen sich zwar durchaus auf „Tenet“ übertragen, die Bedeutung scheint hier aber sehr viel buchstäblicher zu sein. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet das Wort schließlich „Oper“, genau dort spielt die Eröffnungsszene. Der Protagonist verschafft sich zusätzlich später Zugang zu Sator, als er ihn in Anspielung an den Einsatz in der Ukraine fragt, ob er Opern möge.
„Rotas“ ist der Name von einer von Sators Firmen. Zugleich steht der Begriff aber auch für die Maschinen, die die Zeit invertieren. Schließlich lässt sich das Wort mit „Räder“ übersetzen, womit die sich drehende Maschine treffend beschrieben ist.
Das älteste Sator-Quadrat wurde in den Ruinen von Pompeji gefunden, womit es mindestens gut 2.000 Jahre alt ist. Die Bedeutung ist nicht bekannt, übersetzen ließen sich alle Begriffe in den Satz: „Der Sämann Arepo hält mit Mühe die Räder“. Letztlich ist es wohl nur eine Art Spielerei, die ein komplexeres Palindrom ermöglichen soll. Das passt natürlich zu einem Film, der mit dem Vor- und Rückwärtslaufen von Zeit spielt und dessen gesamte Handlung diesem Grundsatz unterworfen ist. Hoffentlich konnten ihr mit diesem Schlüssel noch ein wenig mehr Sinn in Christopher Nolans neuestem Werk erkennen.
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